"Keine Luft mehr" - Sauber vor dem Formel-1-Aus

Von Ruben Zimmermann
Peter Sauber glaubt nur noch bedingt an eine Zukunft seines Rennstalls
© getty

Die finanzielle Situation des Sauber-Teams wird immer bedrohlicher. Bereits seit Monaten kann man Zulieferer nicht mehr bezahlen, zuletzt löste Pilot Nico Hülkenberg seinen Vertrag wegen ausstehender Gehaltszahlungen auf. Nun äußerte sich Besitzer Peter Sauber zu der schwierigsten Phase in der Geschichte seines Teams.

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"Eigentlich haben wir keine Luft mehr", sagte der 69-jährige Sauber gegenüber dem "SRF" und fügte hinzu: "Wir hangeln uns von Ast zu Ast. Aber immerhin hangeln wir noch. Ich hoffe, bis Ende des Monats Entwarnung zu geben."

Er befände sich gemeinsam mit Teamchefin Monisha Kaltenborn momentan in Gesprächen mit "großen Sponsoren". Das Problem sei allerdings, "dass sich das in die Länge zieht. Und irgendwann beginnen die Mittel auszugehen."

Hülkenberg löst Vertrag auf

Einen Verkauf seines finanziell angeschlagenen Teams schließt der Schweizer momentan noch aus. Dieser käme nur dann in Frage, "wenn man keinen Ausweg mehr findet". Laut der "Handelszeitung" schuldet der Rennstall aus Hinwil mehreren Zulieferern mittlerweile insgesamt knapp eine Million Euro.

Hinzu kommen weitere ausstehende Zahlungen, beispielsweise an Nico Hülkenberg. Der deutsche Pilot wartete zuletzt noch immer auf sein Gehalt aus dem Mai und löste seinen Vertrag bei Sauber vor einigen Tagen auf. Der Emmericher wird die Saison für das Team aber trotzdem zu Ende fahren, sofern Sauber den Betrieb bis dahin aufrecht erhalten kann.

Sauber ist die Situation "peinlich"

Sauber ist bereits seit 1993 in der Königsklasse des Motorsports vertreten. Zwischen 2006 und 2009 hielt BMW die Mehrheit der Anteile an dem Rennstall, anschließend kaufte Peter Sauber das Team wieder zurück. Die aktuelle Situation bezeichnet Sauber selbst als "äußerst unangenehm" und "peinlich". Auch in sportlicher Hinsicht geriet Sauber zuletzt in Schieflage: Mit mageren sechs Punkten steht man in der Konstrukteurs-Wertung nur auf Platz acht und ist damit weit von den starken Leistungen des Vorjahres entfernt.

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