Mark Webber: "Geier kreisen seit vier Jahren"

Von Alexander Maack
Webber (l.) hat noch ein Jahr Vertrag als Fahrer von Teamchef Horner (r.) - was folgt dann?
© getty

Sebastian Vettels Teamkollege Mark Webber hat sich vor dem Formel-1-Auftakt zu den Gerüchten geäußert, er werde bei Red Bull nach der Saison abgelöst. Unterstützung erhielt der Australier von Red Bull-Teamchef Christian Horner.

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"Das ist der Preis dafür, wenn du gegen Ende deiner Karriere in einem Top-Team fährst", sagte der 36-jährige Australier zu den anhaltenden Gerüchten, er bestreite 2013 seine letzte Formel-1-Saison: "Die Geier kreisen schon seit drei oder vier Jahren. So ist es nun mal."

"Irgendwann werde ich aufhören und ein anderer wird in diesem Auto sitzen. Dann ist das Auto womöglich gar nicht mehr konkurrenzfähig und das Ganze spielt keine Rolle ", sagte Webber. Der Australier deutete zudem an, dass er sich einen weiteren Teamwechsel vorstellen könnte. Allerdings nur, wenn ein anderes Top-Team an ihm interessiert sei.

Horner: "Webber hat Platz verdient"

Der Teamchef des Konstrukteursweltmeisters unterstützte den WM-Dritten von 2010 und 2011. "Es gibt eine Menge Fahrer, die gerne im Red Bull sitzen würden, aber er hat sich diesen Platz verdient. Und solange er die entsprechenden Leistungen abliefert, wird sich daran nichts ändern", erklärte der 39-Jährige: "In den vergangenen drei Jahren hieß es immer, es sei Marks letztes Jahr. Aber wir haben ihn wegen seiner Leistungen im Auto trotzdem immer weiter behalten."

Der teils schlechte Eindruck, den Webbers Leistungen im letzten Jahr vermittelt hatten, sei auf Sebastian Vettel zurückzuführen. "Marks Problem ist, dass er immer mit einem jungen Mann verglichen wird, der im anderen Auto so viel erreicht hat. Er wird ständig an einem Fahrer gemessen, der in meinen Augen der Beste seiner Generation ist", so Horner.

Fehlende Konstanz bei Webber

Webber hatte seinen Vertrag mit Red Bull im Sommer 2012 nur um ein Jahr verlängert. Zuletzt attackierte Motorsportchef Helmut Marko den Australier im hauseigenen PR-Magazin "Red Bulletin" und warf ihm vor, er wäre bei zwei Rennen im Jahr unschlagbar, sonst aber unkonstant.

Dieser Kritik schloss sich Horner in deutlich abgeschwächter Form an. "Wir sind sehr glücklich mit Mark. Er hat gezeigt, dass er am richtigen Tag unschlagbar sein kann", erklärte der 39-Jährige: "Er muss es nur einmal während einer ganzen Saison beweisen."

Vier Podestplätze zu wenig

Die Chancen dafür sieht Horner gegeben: "Er hat sich verändert, ist gereift. Im vergangenen Jahr ist er sehr gut gefahren. Wenn wir denken würden, dass er es nicht mehr drauf hat, hätten wir ihn nicht ein weiteres Jahr im Team gehalten."

Im vergangenen Jahr wurde Webber mit 179 Punkten Sechster in der Fahrer-WM und fuhr damit 102 Punkte weniger ein als Teamkollege Vettel. Der Australier gewann zwar die beiden Grands Prix von Monaco und Großbritannien, fuhr aber nur in Korea und Indien jeweils noch aufs Podest.

Die Formel-1-Termine 2013