Ecclestone wünscht sich Schumacher-Comeback

Von Alexander Maack
Bernie Ecclestone wünscht sich Michael Schumacher als Teamchef in der Formel 1
© getty

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone sprach in einem Interview vor dem Saisonstart über ein weiteres Comeback Schumachers, Sebastian Vettels Schwächen und die Hoffnung auf eine weitere Fahrerin in einem Boliden.

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"Ich habe ihm damals gesagt, dass ich überrascht war, als er als Fahrer zurückgekommen ist. Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn er als Teamchef zurückgekommen wäre", sagte der 82-Jährige der "Bild" und äußerte die Hoffnung auf ein weiteres Comeback des Deutschen: "Er ist und bleibt ein Racer. Er will gewinnen. Er wäre ein sehr guter Teamchef. Ob er es wirklich macht, keine Ahnung. Ich würde es mir wünschen."

Schumachers letztes Team sieht Ecclestone in dieser Saison weit konkurrenzfähiger als 2012. "Mercedes hat bei den Tests gezeigt, dass sie jetzt schon als Team viel besser geworden sind. Das hat mit der Verpflichtung von Lewis Hamilton zu tun", so Ecclestone. Dies sei allerdings kein Seitenhieb auf Schumacher: "Ich habe Mercedes gesagt: Wenn ihr Lewis holt, dann bekommt ihr in Zukunft auch die richtige Art von Mitarbeitern. Leute, die glauben, dass sie von jetzt an in einem Siegerteam arbeiten."

"Wäre erschüttert, wenn Seb Red Bull verlässt"

Bei einem solchen ist Sebastian Vettel schon längst untergekommen. Dass der dreifache Weltmeister Red Bull verlässt, kann sich der britische Milliardär deshalb nicht vorstellen. "Seb könnte auch seine ganze Karriere bei Red Bull bleiben. Er ist glücklich dort, das Team baut ihm ein Top-Auto. Ich wäre erschüttert, wenn Seb Red Bull verlässt", erklärte Ecclestone.

Der Promoter pflegt ein verhältnismäßig inniges Verhältnis zu Vettel, der aus seiner Sicht aber trotz drei Titeln in Folge immer noch Schwächen hat: "Er hasst es zu verlieren. Er wird wütend, wenn er Fehler macht", so Ecclestone, der 1958 selbst als Fahrer für die Grand Prix in Monaco und Großbritannien gemeldet war, sich jedoch nicht qualifizieren konnte.

Den immer wieder aufkeimenden Gerüchten um einen Wechsel des Deutschen zu Ferrari erteilte Ecclestone eine Absage: "Was soll Vettel bei Ferrari? Es gibt keinen Grund für Seb, zu Ferrari zu gehen. Das ist ein komplett anderer Rennstall, eine andere Mentalität. Sie gehen ganz anders an die Sache ran."

Keine Hoffnung auf Danica Patrick

Dagegen hat der Brite seine Hoffnung auf eine weibliche Grand-Prix-Teilnehmerin noch immer nicht aufgegeben. Allerdings rechnet er nicht mehr damit, Danica Patrick in einem Team unterzubringen. "Ich kann verstehen, dass sie mit 30 Jahren nicht mehr in die Formel 1 kommen will, weil sie in den USA schon ein Superstar ist und in der Formel 1 nicht und vielleicht auch keiner mehr wird", sagte Ecclestone und lobte die US-Amerikanerin: "Danica könnte in der Formel 1 mithalten, das hat sie bewiesen. Sie hat alles, was ein Rennfahrer braucht."

Patrick wechselte zu Beginn der Saison 2012 von den Formelwagen der IndyCar-Series zu den Stockcars der NASCAR-Serie, wo sie seit diesem Jahr in der höchsten Klasse startet. Beim ersten Saisonrennen in Daytona sicherte sie sich als erste Frau überhaupt in der Serie eine Pole-Position.

In der Formel 1 gelang dies bisher keiner Fahrerin. Als einzige Pilotin fuhr die Italienerin Lella Lombardi 1975 beim Stadtrennen in Barcelona in die Punkteränge. Weil das Rennen frühzeitig abgebrochen wurde, erhielt sie als Sechste nur 0,5 WM-Punkte. Derzeit ist die frühere DTM-Pilotin Susie Wolff die einzige weibliche Fahrerin der Formel 1. Die Ehefrau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist Entwicklungsfahrerin bei Williams.


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