Giedo van der Garde (27 Jahre, Niederlande, Caterham)
Giedo van der Garde hatte als Kind eine Vision: "Mein Dad bekam immer wieder zu hören, dass ich eines Tages in der Formel 1 fahre." Nichts ließ er unversucht. Der Moment, als ihn Caterham in die erste Reihe berief, war demnach ein unvergesslicher. Ein Moment der Genugtuung.
"Meine Freundin und ich haben mit Champagner angestoßen." Seiner Herzdame ist er ganz besonders zu Dank verpflichtet. Immerhin ist der Schwiegervater der großzügigste Gönner. Marcel Boekhoorn, ein vermögender Unternehmer, unterstützt den Niederländer mit seiner Modemarke McGregor. Der passionierte Motorsportler kaufte van der Garde in das Cockpit.
Nach purem Talent zu entscheiden, können sich die kleinen Teams schlicht nicht leisten. Da wäre etwa Vorgänger Heikki Kovalainen wesentlicher höher einzuschätzen. Der 27-jährige Niederländer dagegen wusste nur selten heraus zu stechen. 2006 fuhr er gemeinsam mit Sebastian Vettel und Paul di Resta die Formel-3-Euroserie, stand jedoch stets in deren Schatten.
Während der eine Teamkollege dreifacher Champion ist, der andere bei Force India die unumstrittene Nummer eins, verdingte sich van der Garde jahrelang in der GP2 und als Entwicklungspilot. Vielmehr spricht für ihn die Wirtschaftlichkeit.
So ganz wollte sich das Teamchef Cyril Abiteboul nicht eingestehen, zumindest in der Öffentlichkeit nicht.
"Für Giedo ist es der nächste logische Schritt im Team. Wir werden weiter wachsen und wollen jungen Talenten die Chance geben, mit uns groß zu werden. Das ist seine Chance zu zeigen, dass er den Platz auf dem höchsten Level verdient."
Van der Garde lässt all das unberührt. Er hat es geschafft. "Ich weiß, dass ich dafür bereit bin."
Für die Premieren-Saison wünscht er sich verrücktes Wetter, "so könnten wir den ersten Punkt erobern. Das wäre das beste Ergebnis." Und das beste Mittel, um die Reputation des Paydrivers abzulegen.
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