Vettel ein wunderbarer Wahnsinniger

SID
Sebastian Vettel überglücklich: Er gewinnt in Brasilien den dritten WM-Titel in Serie
© spox

Die Formel-1-Welt verneigt sich vor Sebastian Vettel. Selbst im Ferrari-Land Italien wird der 25-Jährige nach dem Chaosrennen in Brasilien gefeiert. "Dieser WM-Titel ist der Titel von Vettels Reife", schrieb die "Gazzetta dello Sport" und "Il Giornale" nennt ihn einen wunderbaren Wahnsinnigen. Für die französische "L'Equipe" ist "Vettel der Gigant unter den Giganten". Viel Trost und Lob gab es für Vettels Verfolger Fernando Alonso. Die internationalen Pressestimmen im Überblick.

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ITALIEN:

Gazzetta dello Sport: Man muss sich vor Sebastian verbeugen, der ein außerordentliches Rennen am Ende einer ebenfalls außerordentlichen Saison gefahren ist. In Brasilien ist ihm alles Mögliche zugestoßen, doch er hat immer reagiert und den WM-Titel erobert. Dieser Titel ist der Titel von Vettels Reife, was zum Großteil auch Red Bull zu verdanken ist. Alonso macht, was er machen muss, auch ohne ein Auto, das wirklich gefährlich ist.

Corriere dello Sport: Vettel ist im Olymp der Rennfahrer, die drei WM-Titel in Serie gewonnen haben. Er hat von Anfang an alles gehabt. Er ist sehr jung in die Formel 1 gekommen, er hat ein perfektes Auto und einen Teamkollegen wie Webber, der zwar robust und intelligent, jedoch insgesamt bescheiden ist.

Tuttosport: Alonsos Niederlage tut weh. Der Spanier und Ferrari haben alles gemacht, um doch noch in letzter Minute den Titel zu ergattern. Es ist ihnen nicht gelungen. Das Glück hat Vettel und nicht Alonso geholfen. Ferrari war in mehreren Phasen nicht wettbewerbsfähig.

La Stampa: Vettel ist ein Auserwählter. Es gibt sonst keine andere Erklärung. Nach seinem Unfall mit Bruno Senna hatten alle damit gerechnet, dass es für ihn zu Ende sein würde. Doch Nein, sein Auto hält dem Unfall Stand. Vettel startet wieder, verpatzt danach zwei Boxenstopps und erobert trotzdem den sechsten Platz, der ihm seinen dritten Titel in Folge beschert. Vettel ist talentiert, mutig und mit viel Glück in den Schlüsselmomenten, wie alle Großen Formel-1-Fahrer in der Geschichte.

Il Giornale: Zwei Ferrari auf dem Podium, doch es genügt nicht. Den Titel erobert Vettel. Sein Rennen in Brasilien ist nicht ein Rennen, sondern ein Leidensweg. Er verliert aber nie den Kopf und beweist damit, dass er gereift ist. Am Schluss beeindruckt er sogar sein Team. Mit einem zerstörten Auto und der Gefahr, alles zu verlieren, ist er der Schnellste auf der Piste. Er ist ein wunderbarer Wahnsinniger!

FRANKREICH:

L'Equipe: Vettel wird aus dem Wasser gerettet. Im Alter von 25 zieht Vettel mit Ayrton Senna, Niki Lauda und Nelson Piquet gleich. Doch dafür musste er bis zum Ende einer völlig verrückten Saison leiden.

Le Figaro: Vettel - der Gigant unter den Giganten. In Interlagos wird Vettel der dritte Fahrer nach Juan Manuel Fangio und Michael Schumacher, der drei WM-Titel in Folge gewinnt. Der Red-Bull-Pilot steht aber schon jetzt auf einer Stufe mit seinen beiden Vorgängern, weil den Triumph einfuhr, der nach der ersten Kurve in weite Ferne gerückt war.

SPANIEN:

As: Vettel macht sich zum jüngsten Dreifach-Weltmeister der Geschichte. Alonso fehlten drei Punkte zum Wunder, drei Punkte zum Traum. Doch es hat nicht sollen sein. Einer der besten Fahrer der Formel-1-Geschichte kann nicht mit nur zwei WM-Titeln aufhören. Glückwunsch, Vettel. Danke, Fernando.

Marca: Alonso streift knapp an der Heldentat vorbei. Ein wunderbares und rassiges Rennen, in dem Vettel seinen 13-Punkte-Vorsprung auf Alonso trotz zahlreicher Widrigkeiten behauptet und zum jüngsten Dreifach-Weltmeister der Geschichte wird.

El Pais: Sebastian Vettel hat den WM-Titel gewonnen. Das war abzusehen. Doch durch den Rennverlauf im letzten Grand Prix der Saison war dafür statt "nur" einer Großtat eine Heldentat nötig.

Der WM-Endstand der Fahrer