Sebastian Vettel meldet sich mit Bestzeit zurück

Von SPOX
Sebastian Vettel fuhr im Red Bull in allen drei Sessions des Freien Trainings die beste Rundenzeit
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Das Comeback der Red Bull ist geglückt. Nach den enttäuschenden letzten Rennen hat Sebastian Vettel bei beiden Freien Trainings zum Singapur-GP die Bestzeit gefahren. Die neuen Mercedes-Teile brachten dagegen kaum Verbesserung.

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Die schnellste Runde des Tages absolvierte Vettel in 1:48,340 Minuten. "Sebastian hat das fahren nicht verlernt", konstatierte der WM-Führende Fernando Alonso. Der Vorsprung auf den zweitplatzierten Jenson Button im McLaren: 0,311 Sekunden.

"Ich habe nicht das Gefühl, dass ich schon den richtigen Dreh raus habe", sagte der Brite. "Es gibt noch Arbeit, aber wenn es uns gelingt, die Balance besser hinzubekommen, dann sollten wir konkurrenzfähig sein."

Hinter den drei Bestplatzierten lagen Alonso im Ferrari und der zweite Red-Bull-Fahrer Mark Webber. Vettel stapelte nach der guten Performance erstmal tief. "Bisher lief es ganz gut. Warten wir ab, was morgen passiert", sagte der Heppenheimer. "Es ist immer noch Freitag und die heutigen Resultate sind nicht sehr aussagekräftig, weil einige Fahrer im Verkehr hingen."

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WM-Konkurrent Alonso hatte im Vorfeld die Ziele Pole Position und Rennsieg ausgegeben. Nach dem Rückstand in beiden Trainingsabschnitten relativierte er die Aussage: "Ich würde sagen, dass es ein guter Tag war. Auch wenn das Auto nicht so wettbewerbsfähig scheint, wie vor zwei Wochen in Monza."

Lewis Hamilton schaffte es mit 0,746 Sekunden Rückstand nur auf Position fünf. Allerdings machte der Brite am Ende seiner schnellsten Runde einen Fehler, als er in der letzten Kurve mit Übersteuern komplett neben die Strecke fuhr. Die Konsequenz: Hamilton dürfte mindestens eine halbe Sekunde eingebüßt haben.

Senna sorgt für Abbruch des Trainings

Für einen Abbruch der zweiten Trainingssession sorgte unterdessen Bruno Senna. Der Williams-Pilot verlor am Ausgang der 20. von 23 Kurven auf dem Stadtkurs beim Beschleunigen die Kontrolle über seinen Williams.

"Ich habe versucht zu pushen und auf einer Strecke wie dieser bedeutet das, dass man in der Mauer enden kann", so Senna, der die Wand touchierte und sich mit gebrochener Aufhängung drehte.

Konsequenz: Motor abgestorben. Rote Flagge. Alle anderen Wagen mussten für sechs Minuten in die Box. "Es ist nicht so viel am Auto kaputt", beruhigte Senna die brasilianischen Fans anschließend und gab ein ehrgeiziges Ziel aus: "Unser Ziel ist die Top Ten der Startaufstellung."

Die positive Überraschung war Force India. Paul di Resta und Nico Hülkenberg platzierten sich auf Rang sechs und sieben. "Ich glaube, in Sachen Rennvorbereitung können wir zufrieden sein", sagte Hülkenberg. "Wir haben uns auf Long-Runs konzentriert und haben viele Informationen, die wir einbringen können."

Schumacher: "Gesamtbild nicht verstanden"

Die Leistung von Hülkenberg und di Restar war klarer Fingerzeig an das mit großen Updates angereiste Mercedes-Werksteam. Nico Rosberg kam auf Rang acht, hatte aber fast eine halbe Sekunde Rückstand auf Hülkenberg.

Michael Schumacher landete am Ende sogar nur auf Position elf. "Wir hatten zwei produktive Sessions. Trotzdem habe ich das Gesamtbild noch nicht verstanden", sagte Schumacher nach dem Training. " Wir müssen uns die Daten heute Abend definitiv gut angucken."

"Das sah sicherlich nicht ganz so berühmt aus", äußerte sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sichtlich unzufrieden. "Wir brauchen sicher die Trainingssitzung morgen, um voranzukommen."

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Ob die mitgebrachten Teile, die das signifikant Auto verbessern sollten, auch im Qualifying und Rennen eingesetzt werden, konnte Haug noch nicht sagen: "Das war ein echter Testtag heute. Wir müssen die Daten auswerten."

Lotus und Sauber abgeschlagen

Für zwei Teams dürfte der Freitag ein Tag zum Abhaken gewesen sein: Sauber und Lotus konnten nicht überzeugen. Sergio Perez, der in Monza noch den WM-Führenden Fernando Alonso im Rennen locker überholt hatte, wurde nur Fünfzehnter. "Für mich war es ein schwieriger Tag. Ich war mit der Balance meines Autos nicht zufrieden", so Perez. "Das Fahrverhalten war nicht konstant und daher schwer berechenbar."

Sein Teamkollege im Schweizer Sauber-Team rangierte im Schlussklassement einen Platz hinter ihm und fand deutliche Worte zur Performance: "Ich hatte viel zu viel Übersteuern. Es ist toll, dass wir wieder hier in Singapur fahren, aber wir müssen unbedingt die Fahrzeugbalance verbessern, denn hier braucht man wirklich Vertrauen ins Auto."

Auch Lotus überzeugte nicht. Das Team ist mit großen Hoffnungen nach Asien gereist und strebt einen Podestplatz an. Sollten die Franzosen am Freitag wirklich ihr gesamtes Potenzial abgerufen haben, können sie das Qualifying am Samstag jetzt schon vergessen.

"Wir haben aus irgendeinem Grund zu wenig Grip. Ich schätze, es fehlt an Abtrieb", erklärte Kimi Räikkönen. "Es scheint schwierig zu werden, zumindest heute war es das." Der Finne schaffte es in beiden Sessions nur auf Rang zwölf. Romain Grosjean schaffte es immerhin noch auf Rang zehn.

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