Hamilton stark, Schumacher fliegt ab

Von SPOX
Michael Schumacher flog am Freitag im Training in die Reifenstapel
© xpb

Lewis Hamilton hat beim Training zum Ungarn-GP in Budapest die schnellste Zeit gefahren. Der McLaren-Pilot verwies auf dem Hungaroring Kimi Räikkönen im Lotus und Williams-Pilot Bruno Senna auf die Plätze zwei und drei. Michael Schumacher flog in der von Regen beeinträchtigten Session in die Reifenstapel. Sebastian Vettel kam nicht über Rang acht hinaus, Nico Rosberg wurde im zweiten Mercedes Elfter.

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Trockenheit. Hitze. Damit hatten alle Experten für den Ungarn-GP gerechnet. Und Hitze gab es auch. Nur die Sache mit der Trockenheit wollte einfach nicht klappen. Wie schon zuletzt in Silverstone und Hockenheim wurde das Freitagstraining am Hungaroring von einem Regenschauer beeinträchtigt. Davon unbeeindruckt zeigte sich McLaren.

Denn neben Hamilton an der Spitze bestätigte auch dessen Teamkollege Jenson Button mit Rang sechs die starke Form aus Hockenheim. "Es war ein sehr positiver Tag", sagte Hamilton. "Ich bin sehr zufrieden. Wir haben das Auto in die richtige Richtung entwickelt, um hier schnell zu sein. Sicher fühlen dürfen wir uns aber dennoch nicht."

Ebenfalls stark: beide Ferrari. Nicht nur Alonso mit Platz fünf, sondern auch - oder besser: besonders - Felipe Massa auf Position vier bewiesen, dass die Scuderia mittlerweile aus eigener Kraft ganz vorne mitfahren kann. Das kann offenbar auch Lotus. Wie erwartet war Kimi Räikkönen bei den hohen Streckentemperaturen extrem schnell unterwegs.

Schumacher erneut mit Regen-Crash

Nicht so gut lief es für Michael Schumacher (10. Platz). Der Rekordweltmeister sorgte wie bereits in Hockenheim mit einem Abflug für Aufsehen. In Kurve 12 ging ihm die Strecke aus. Wie in Zeitlupe rutschte er geradeaus über die Auslaufzone und krachte in die Reifenstapel. Schumacher selbst ist nichts passiert - sein Bolide benötigt allerdings eine neue Front.

Schumachers simple Begründung: "Ich bin von der Streckeabgekommen, die Räder haben blockiert und ich konnte das Auto nicht mehr abbremsen." Warum der 43-Jährige genau abgeflogen ist, ist noch unklar. "Ich glaube nicht, dass es Aquaplaning war. Es war sehr seltsam", so Schumacher. Mercedes geht davon aus, das man das Auto bis Samstag reparieren kann.

Teamkollege Nico Rosberg kam auch ihne Crash lediglich auf Rang elf - ein enttäuschendes Ergebnis. "Ich hätte uns stärker eingeschätzt. Aber andere Teams sahen heute einfach stärker aus", erklärte Rosberg. "Wir haben an meinem Auto ein paar große Dinge ausprobiert, um mehr mechanischen Grip zu bekommen. Das hat aber nicht wirklich funktioniert."

Red Bull mit Luft nach oben

Ebenfalls enttäuschend verlief das Training für Red Bull. Beim Weltmeister-Team verkalkulierte man sich offenbar mit den Wetterbedingungen und schickte Sebastian Vettel direkt beim Einsezten des Regens mit den weicheren Reifen auf die Strecke. Er musste sich mit Platz acht begnügen. "Das Wetter hat uns heute einen Strich durch die Rechnung gemacht", befand der Weltmeister. Und weiter: "Wir haben noch viel Raum für Verbesserungen."

Für Mark Webber verlief der Tag noch unerfreulicher. Der Australier kam nicht über den 14. Platz hinaus und war danach sichtlich unglücklich. "Ich bin mit dem heutigen Ergebnis nicht zufrieden. Ich muss an der Balance des Autos arbeiten. Denn während ich in einigen Ecken schon gut dabei bin, verliere ich in anderen zu viel Zeit. Am geänderten Motor-Mapping soll das allerdings nicht liegen.

Nico Hülkenberg kam auf Rang 13, Timo Glock musste sich mit dem 22. Platz begnügen.

Senna überrascht mit Platz drei

Für eine positive Überraschung sorgte Bruno Senna im Williams. Der Brasilianer hatte am Vormittag noch pausiert und kam auf Rang drei. Dabei profitierte er allerdings auch vom Wetter. Denn kurz nachdem er auf den weichen Reifen seine schnellste Runde gedreht hatte, setzte der Regen ein. Und trotz der hohen Streckentemperaturen war anschließend an eine Verbesserung der Zeiten nicht mehr zu denken.

Immerhin nutzten die Fahrer die Gelegenheit, die Intermediates und Regenreifen auszuprobieren und sich damit auf eventuelle Schauer am Sonntag vorzubereiten.

Bereits am Vormittag hatte es für Williams-Pilot Pastor Maldonado eine Schrecksekunde gegeben, als er mit hoher Geschwindigkeit auf Heikki Kovalainein auflief. Maldonado wollte gerade am Caterham-Piloten vorbeiziehen, als dieser ebenfalls die Fahrbahnseite wechselte. Maldonado konnte einen Zusammenstoß zwar gerade noch verhindern, flog aber von der Strecke ab und pflügte mächtig durchs Kiesbett.

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