Saisonvorbereitung: Ferrari baut auf Schumi

Von SPOX
Drei Wochen nach seinem Motorradunfall ist Michael Schumacher wieder bei der Arbeit
© xpb

Update Am dritten Tag der Testfahrten in Jerez spielte das Wetter endlich wieder etwas besser mit. Die Teams konnten zumindest ohne ernsthafte Zwischenfälle an Technik und Taktik feilen. Ferrari, Red Bull und Toyota widmeten sich intensiv ihren Boxenstoppübungen und McLaren-Mercedes experimentierte erneut mit seinem Heckflügel und einer mysteriösen Farbsubstanz. Überraschend an der Strecke mit dabei: Michael Schumacher.

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An diese Verhältnisse könnten sich die Formel-1-Fans hierzulande wohl gewöhnen: Auch am dritten Tag der Testfahrten im spanischen Jerez lieferte ein Deutscher die Tagesbestzeit. Nach dem Top-Ergebnis von Sebastian Vettel zum Testauftakt am Sonntag glänzte am Dienstag zum zweiten Mal in Folge Timo Glock mit dem besten Ergebnis. Der 26-Jährige untermauerte damit nicht nur seine starke persönliche Form, er bestätigte auch die bisher durchweg guten Testergebnisse seines Arbeitgebers Toyota.

Am Ende des Testtages und nach 142 absolvierten Runden stand Glock mit einer Bestzeit von 1:19,814 Minuten um 0,424 Sekunden vor Ferraris Felipe Massa (134 Runden/1:20,238 Minuten) und Renaults Ex-Weltmeister Fernando Alonso (152 Runden/1:20,296). Der Spanier musste dabei erst in der letzten Stunde der bis 17.00 Uhr andauernden Session seine Führung abgeben und auf Rang drei weichen.

Wetter spielte wieder mit

Im Großen und Ganzen bot der Tag jedoch gute Vorraussetzungen, um unter realistischen Rennbedingungen zu testen, wie auch Glock weiß: "Es war ein produktiver Tag heute. Am Morgen waren wir zwar noch etwas unglücklich mit den Bedingungen, aber es war sehr nützlich, herauszufinden, wann wir die Reifen wechseln müssen." Neben dem üblichen Zeitfahren feilte Toyota genauso wie Ferrari und Red Bull auch intensiv am Feinschliff beim Boxenstopp.

Einen Tag nach der Rutschpartie startete man auch an Tag drei in Jerez auf feuchter Rennstrecke, mit dem Fortschreiten der Session wurden die Bedingungen jedoch zunehmend besser. Die gehäuften Ablaufprobleme des Vortages in Folge der wetterbedingten Ausritte und Abflüge blieben daher weitgehend aus.

Lediglich die Komplikationen mit einem defekten Sensor bei BMW, aufgrund deren Robert Kubica seinen F1.09 am späten Nachmittag sicherheitshalber kurzzeitig am Straßenrand abstellte und der Abflug von Felipe Massa am Vormittag, sorgten für die einzigen zwei roten Flaggen des Tages.

Licht und Schatten bei Ferrari

Ferrari erlebte insgesamt ohnehin einen bewegten Tag: Nach dem Ausritt des Brasilianers streikte am Nachmittag dann die Technik. Das wenig erbauliche Resümee nach zwei Testtagen: Der neue F60 läuft bisher nicht so präzise wie seine Vorgängermodelle - darüber können auch die hervorragenden Zeiten auf den Longruns nicht hinwegtäuschen.

Dabei hatte man sich bei Ferrari nach einem Tag Testpause am Dienstag extra kompetente Unterstützung besorgt. Michael Schumacher war am frühen Nachmittag überraschend zum Team gestoßen. Der Ex-Weltmeister stand drei Wochen nach seinem Motorradunfall die meiste Zeit an der Dry-Sack-Kurve und beobachtete von dort aus die Konkurrenz. Zwei Tage lang soll er Massa und Kimi Räikkönen beratend zur Seite stehen.

Schumis Physiotherapeut Michael Harner in der "Bild"-Zeitung: "Er ist wieder fit."

Auch Kovalainen und Sutil überzeugen

Bei der Konkurrenz überzeugte erneut McLaren-Mercedes-Pilot Heikki Kovalainen, der sich nach 85 Runden mit einem Rückstand von 0,721 Sekunden auf den Führenden Glock hinter Massa und Alonso auf Rang vier einreihte.

Der Finne war mit einer geraden Version des MP4-24-Heckflügels unterwegs und experimentierte erneut mit einer eingefärbten Flüssigkeit, die, auf das Chassis aufgetragen, die Luftströmungen veranschaulichen soll.

Für eine positive Überraschung sorgte auch Adrain Sutil. Der junge Deutsche dreht zwar so wenige Runden (63) wie kein anderer Fahrer, blieb mit seinem Force-India am Ende jedoch nur 0,086 Sekunden hinter Kovalainen.

Formel 1: Der Rennkalender der neuen Saison

Die Testzeiten im Überblick

Fahrer / TeamZeit in Minuten    
RückstandRunden

Timo Glock / Toyota    

1:19,814

142

Felipe Massa / Ferrari

1:20,238

+0,424

135

Fernando Alonso / Renault

1:20,296

+0,482

152

Heikki Kovalainen / McLaren-Mercedes

1:20,535

+0,721

85

Adrain Sutil / Force India

1:20,621

+0,807

63

Mark Webber / Red Bull Racing

1:21,021

+1,207

98

Robert Kubica / BMW Sauber            

1:21,069

+1,255

98