Rutschpartie mit deutschem Sieger

Von SPOX
Timo Glock legte am zweiten Tag in Jerez die schnellste Zeit hin
© Getty

Der zweite Tag der Testfahrten in Jerez stand ganz im Zeichen des Regens. Die Teams kämpften mit mangelnder Traktion, Ausritte und Defekte waren an der Tagesordnung. McLaren-Mercedes experimentierte mit dem Heckflügel, Ferrari hielt sich bedeckt.

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"Wegen des geringeren Abtriebs fährt sich das neue Auto im Regen ganz anders als das Alte. Wir haben weniger Grip, die Autos rutschen mehr", sagte BMW-Pilot Robert Kubica.

Der Pole absolvierte 70 Runden und kam mit 1:31,327 Minuten auf die zweitschnellste Zeit. Schnellster war wie schon am Vortag ein Deutscher. Nach Sebastian Vettel legte dieses Mal Timo Glock mit knapp vier Zehntelsekunden Vorsprung die Bestzeit hin.

Damit bestätigte Glock zwar die bisher guten Toyota-Testergebnisse, weitreichende Erkenntnisse lässt das Montagstraining aufgrund des Regens aber kaum zu. Nur selten konnten die Teams wenigstens von Regenreifen auf Intermediates wechseln. Außerdem wurde bei vielen Teams erneut mit neuen Bauteilen experimentiert.

Glock mit Glück im Unglück

Auch Glock absolvierte viele Runden (89) und konnte eine Menge Daten sammeln, musste aber auch eine Schrecksekunde überstehen, als er mit einem Dreher für die erste Unterbrechung des Tages sorgte. Dabei hatte er aber Glück im Unglück, verfehlte bei seinem Ausrutscher die Reifenstapel ganz knapp - das Auto blieb unbeschädigt.

Kurz darauf drehte sich auch Kubica, dessen Bolide mit dem Lastwagen in die Box zurückgebracht werde musste. Und auch Sebastian Vettel hatte mit Problemen zu kämpfen. Der Red Bull des Deutschen blieb mit Problemen am Streckenrand stehen.

Nach dem tollen Test am Sonntag scheint dies einmal mehr zu bestätigen, dass der neue Red Bull zwar schnell, aber auch noch sehr defektanfällig ist.

McLaren-Mercedes experimentiert

Besser lief es bei Vettels Landsmann Nico Rosberg im neuen Williams, der als fleißigster Tester insgesamt 114 Runden drehte und auch einige Longruns mit den neuen Anbauteilen absolvierte. An der Zuverlässigkeit des FW31 scheint es wenig zu beanstanden zu geben.

McLaren-Mercedes befindet sich dagegen weiter in der Experimentierphase. Heikki Kovalainen drehte mit einem neuen Heckflügel (der zweite nach dem Modell beim Sonntags-Test) 91 Runden, kam dabei aber nicht über den vorletzten Platz hinaus.

Das dürfte beim Team allerdings kaum für Bauchschmerzen sorgen. Denn wie schon am Vortag wurde viel experimentiert - und wenig auf Zeit gefahren.

Force India erneut gut

Positiv fiel Force India auf. Beim zweiten Testauftritt kam Giancarlo Fisichella wegen kleinerer Probleme zwar nur auf 54 Runden, fuhr dafür aber immerhin die viertbeste Zeit.

Dagegen fuhr Nelson Piquet Jr. im Renault dem Geschehen wieder hinterher - auch wenn sein Bolide diesmal ohne Probleme lief. Das wahre Potenzial des Renault wird sich wohl erst dann zeigen, wenn Fernando Alonso hinter dem Steuer sitzt.

Ferrari verzichtete aufgrund der Witterungsverhältnisse komplett auf den Test und ließ den Wagen größtenteils in der Box. Felipe Masse drehte lediglich eine Installationsrunde und schaute sich danach die Fahrten der Konkurrenz an.

Formel 1: Der Rennkalender der neuen Saison

Die Testzeiten im Überblick

Fahrer / TeamZeit in Minuten    
RückstandRunden

Timo Glock / Toyota    

1:30,979

89

Robert Kubica / BMW-Sauber

1:31,327

+0,348

70

Nico Rosberg / Williams

1:31,451

+0,472

114

Giancarlo Fisichella / Force India

1:31,547

+0,568

54

Sebastian Vettel / Red Bull

1:32,220

+1,241

102

Heikki Kovalainen / McLaren-Mercedes     

1:33,371

+2,392

91

Nelson Piquet Jr. / Renault              

1:33,476

+2,497

66