Theissen: Leise Kritik an Heidfeld & Kubica

Von Jan-Hendrik Böhmer
Mario Theissen kritisiert die beiden BMW-Piloten Nick Heidfeld und Robert Kubica
© Getty

BMW zieht ein positives Saison-Fazit und will 2009 um den Titel kämpfen. Doch Mario Theissen räumt auch Versäumnisse und Reiberein mit seinen Fahrern ein.

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"Wir sind stolz", so Theissen. "Wir wollten aus dem Zweikampf an der Spitze einen Dreikampf machen und unseren ersten Sieg einfahren. Diese Mission haben wir viel früher als erwartet und sogar mit einem Doppelerfolg erfüllt."

2009 um den Titel "mitkämpfen"

Doch hätte man am Ende nicht noch besser abschneiden müssen? "Müssen nicht, wollen schon", gesteht Theissen. "Doch unseren Weiterentwicklungen haben aber leider nicht den erwarteten Leistungszuwachs gebracht und da ist uns die Konkurrenz davon gezogen."

In der kommenden Saison werde seinem Team das nicht noch einmal passieren, glaubt Theissen. "Daraus lernen wir für 2009. Dann wollen wir um den Titel mitkämpfen."

Versäumnisse im Fall Heidfeld?

Dieser nächste Schritt soll BMW auch dank Nick Heidfeld und Robert Kubica gelingen. Zwei Fahrern, die 2008 nicht unumstritten waren. Das muss auch Theissen eingestehen: "Bei Nick hat es zu lange gedauert, bis der Ernst der Lage erkannt war und das Problem angegangen wurde. Erst mit intensiver Arbeit hat man es in den Griff bekommen."

Für 2009 erhofft sich Heidfeld selbst in jedem Fall einen Leistungsschub. Besonders die Wiedereinführung der profillosen Reifen könnte dem Überhol-Experten dabei zu Gute kommen. "Ich finde es wichtig, dass wir sie wiederbekommen!", so der 31-Jährige. "Slicks gehören einfach zur Formel 1. Alles andere ist ein Witz."

Theissen: Leise Kritik an Kubica

Und Kubica? Der bestach zwar stets durch Top-Leistungen, soll aber bei mangelnder Performance schnell gereizt gewesen sein und offen mit einem Wechsel zu Ferrari geliebäugelt haben. Theissen bestätigt das: "Wenn der F1.08 zu langsam war, war das für ihn wie eine persönliche Beleidigung. Das macht die Zusammenarbeit nicht immer einfach."

Dessen ist sich offenbar besonders Kubica durchaus bewusst. "Ich lobe mich nur ungern selbst", erklärt der Pole. "Aber ich finde, dass ich wirklich gut gefahren bin. Ich bin ein Mensch, der immer gewinnen will, und für mich ist der Zweite der erste Verlierer."

Dennoch ist Theissen mit seinen Piloten grundsätzlich zufrieden: "Sonst säßen die beiden 2009 nicht wieder im Auto", so der 56-Jährige. "Was beide besonders auszeichnet, ist eine extrem geringe Fehlerquote auf der Strecke. Da kann ihnen keiner das Wasser reichen."

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