WM-Tipps von Schumi

Von SPOX
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© Getty

Felipe Massa ist der neue Hoffnungsträger im Titelrennen - und die neue heimliche Nummer eins bei Ferrari. Denn der Brasilianer hat Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen im teaminternen Duell überholt und damit die Hierarchie auf den Kopf gestellt.

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Noch ziert sich die Scuderia allerdings, die veränderte Hackordnung öffentlich zu vertreten. "Wir behandeln beide Fahrer gleich", lautet der offizielle Tenor. Und auch Massa hütet sich davor, seine Ansprüche auf einen "1a-Status" hinauszuposaunen.

Kein Wunder: Der 27-Jährige kann sich auch so sicher sein, dass Ferrari im WM-Zweikampf mit Silberpfeil-Star Lewis Hamilton Prioritäten setzen muss. Schließlich hat es das Team in der Vergangenheit immer so gemacht. Bestes Beispiel: Michael Schumacher.

Surer sieht Räikkönen im Abseits

Und schon beim Großen Preis von Italien am Sonntag (live auf vod.premiere.de) in Monza kann Massa zusätzliche Pluspunkte gegen Raikönnen sammeln. Denn sollte er beim prestigeträchtigen Ferrari-Heimspiel erstmals triumphieren, übernähme er nach Magny-Cours zum zweiten Mal in dieser Saison die WM-Spitze.

Aber auch zwei Zähler mehr als Hamilton reichen Massa, um den McLaren-Mercedes-Mann dann trotz Punktgleichheit dank bislang 5:4-Siegen von Platz eins zu verdrängen. Vor dem 14. Saisonlauf führt der Brite mit 76:74 gegen den Brasilianer. Der viertplatzierte Finne Räikkönen liegt bereits 19 bzw. 17 Punkte zurück.

"Mathematisch ist die Chance für Räikkönen eigentlich vorbei, auch wenn er den Titel sicher noch nicht abgeschrieben hat", meint deshalb auch Premiere-Experte Marc Surer. "Es müsste vieles schief laufen, damit er noch eine Chance hat. Letztes Jahr war schon ein spezielles Jahr. Hamilton ist inzwischen reifer geworden, und offensichtlich auch Massa."

Strafe gegen Hamilton korrekt

Reif für die WM? "Ja, das wäre möglich", sagte Massa im Gespräch mit Lesern der "Gazzetta dello Sport". Der Grund: Der Südamerikaner geht fest davon aus, dass die Scuderia die Silberpfeile in den fünf ausstehenden Grand Prix in die Schranken verweisen kann.

"Ferrari fürchtet sich vor nichts, außer vor der Kälte", versicherte er siegessicher. "Ich kann Hamilton am Sonntag wieder schlagen." Und schon vor seiner Reise nach Monza hatte Massa mehrfach betont: "Ich will den WM- Titel." Und so greifbar nah wie in diesem Jahr war sein großer Traum noch nie für ihn.

Auch Michael Schumacher traut seinem früheren Teamkollegen den WM-Coup zu. "Felipe kann es schaffen", sagte der siebenmalige Rekord-Champion. Den nächsten großen Schritt möchte Massa in Monza machen: "Ich will hier gewinnen", sagte er.

Allerdings bliebe auch dann ein schaler Beigeschmack wegen seines geschenkten Siegs in Spa-Francorchamps. Der Ferrari-Fahrer verteidigt die Zeitstrafe gegen Hamilton beim Großen Preis von Belgien indes als "völlig korrekt".

Keine Massa-Mania in Brasilien

Obwohl seit dem 1994 in Imola tödlich verunglückten dreimaligen Weltmeister Ayrton Senna kein Landsmann mehr so reelle Titelchancen hatte, herrscht in Brasilien keine Massa-Mania. Die Formel 1 spielt in der automobilverrückten Nation dieser Tage am Strand oder in den "Boteco"-Stehkneipen kaum eine Rolle.

Der stets bescheidene und sympathische Massa will sich mit seinen großen Vorgängern auch gar nicht vergleichen. "In der Nähe von Emerson Fittipaldi, Nelson Piquet oder Ayrton Senna bin ich noch sehr, sehr klein", sagte er kürzlich. "Wenn ich aber eines Tages ähnlich viel schaffe wie diese Fahrer, werde ich der glücklichste Mensch auf Erden sein."

Auch mit seinem ehemaligen Lehrmeister möchte sich Massa nicht auf eine Stufe stellen: "Michael war der Allergrößte. Aber ich habe bewiesen, dass ich bereit bin, um den Titel zu kämpfen." Schumacher soll ihm dafür die entscheidenden Tipps geben.

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