Hamiltons Strafe bleibt bestehen

SID
Hamilton, Schnelles Urteil, Formel 1, Rache
© Getty

Einspruch abgelehnt: Vizeweltmeister Lewis Hamilton hat für seine "Abkürzung" beim Großen Preis von Belgien endgültig den Sieg aberkannt bekommen.

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22 Stunden nach Ende der Anhörung am Grünen Tisch wies das Berufungsgericht des Internationalen Automobilverbandes FIA am Dienstag den Protest von Hamiltons Rennstall McLaren-Mercedes gegen die 25-Sekunden-Zeitstrafe ab, durch die der 23-jährige Brite vom ersten auf den dritten Rang zurückgefallen war.

Nach der Anhörung der Beteiligten sei man zu dem Schluss gekommen, dass eine Berufung unzulässig sei, hieß es in der Presseerklärung der FIA.

Hamilton enttäuscht

Der britische Formel-1-Vizeweltmeister reagierte indes enttäuscht über die Entscheidung und erklärte in einem von seinem McLaren-Mercedes-Rennstall verbreiteten Statement am Dienstag: "Ich bin enttäuscht, ja, aber nicht niedergeschlagen."

Die Leute würden wahrscheinlich von ihm denken, dass er wegen des Urteils und des endgültig aberkannten Sieges deprimiert sei. "Aber das bin ich nicht." Alles was er nun wolle, ist diese Angelegenheit hinter sich lassen und das machen, was Piloten am besten können: Gegeneinander Rennen fahren.

"Wir sind Racer, wir sind natürlich Wettkämpfer und wir lieben es zu überholen", sagte Hamilton, der von der Entscheidung des Berufungsgerichts der FIA in Singapur erfahren hatte, wo am Sonntag das erste Nachtrennen in der Formel-1-Geschichte ausgetragen wird.

Es fühle sich großartig an, wenn ein schweres Überholmanöver gelinge, meinte Hamilton, dem vorgeworfen wird, sich in Belgien durch das Abkürzen in einer Schikane einen Vorteil gegen Kimi Räikkönen verschafft zu haben.

"Zum Glück bleibt er vorne"

Die Hoffnungen des Engländers auf ein kleines Sieben-Punkte- Polster erhielten durch die Entscheidung der fünf Richter eine Abfuhr. "Ich hoffe, die Richter sehen die Wahrheit", hatte er kurz nach seiner Anhörung noch gesagt und auf die Zuerkennung der vier verlorenen Punkte von Spa gehofft.

"Die Fakten sprechen klar für Lewis", hatte auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor der Verhandlung noch geglaubt.

Nach der Mitteilung meinte er: "Zum Glück bleibt Lewis auch so der WM-Führende und wir werden weiter versuchen, auf der Strecke so viel zu erreichen,dass die uns in Spa weggenommenen Punkte, am Ende nicht die Weltmeisterschaft entscheiden."

Kein Kommentar von Ferrari

Die Rivalen aus Maranello wollten das Urteil nicht weiter kommentieren. Man habe nichts weiter zu dieser Entscheidung durch die FIA zu sagen, erklärte Ferrari-Sprecher Luca Colojanni. Wäre die Entscheidung der Rennkommissare aufgehoben worden, hätte Massa zwei Punkte verloren.

In Belgien hatte Hamilton vor rund zwei Wochen kurz vor Schluss Titelverteidiger Kimi Räikkönen im Ferrari überholt, als er in einer Schikane abkürzte. Danach ließ der Brite den später durch einen selbst verschuldeten Unfall ausgeschiedenen Finnen wieder passieren, überholte ihn aber sofort wieder.

Durchfahrtsstrafen nicht anfechtbar

Renndirektor Charlie Whiting bestätigte zweimal auf Nachfrage, dass er glaube, Hamiltons Manöver sei "okay" gewesen. Die Rennkommissare entschieden aber anders und belegten den Briten mit der Zeitstrafe.

Der Grand Prix war bereits beendet und eine Durchfahrtsstrafe praktisch nicht mehr möglich gewesen. Auf Rang zwei kletterte damals der Mönchengladbacher Nick Heidfeld im BMW-Sauber.

In Paragraf 5 des Artikel 152 des International Sporting Code steht, dass Durchfahrtsstrafen nicht anfechtbar durch eine Berufung sind. Diesen Punkt hatten die Beteiligten bereits am Montag zu Beginn der Anhörung über zwei Stunden diskutiert.

Hamilton konnte mit seiner Schilderung der Vorkommnisse in der dramatischen Schlussphase des Ardennen-Rennens am 7. September nichts mehr ändern.

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