Formel 1 auf dem Parkplatz

Von Alexander Mey
las vegas, caesar's palace
© Getty

München - Stadtkurse haben Hochkonjunktur. Seitdem Formel-1-Boss Bernie Ecclestone einen Narren an ihnen gefressen hat, schießen neue Rennen in den Städten dieser Welt wie Pilze aus dem Boden.

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In diesem Jahr gibt es zwei Neulinge. Singapur - und am kommenden Wochenende Valencia.

Damit steigt die Anzahl der Straßen- und Stadtkurse der Formel-1-Geschichte auf 15.

15? Klar, Monaco kennt jeder, aber welche Kurse gelten noch als Straßen- und Stadtkurse? Ein Überblick:

Adelaide (Australien):

Legendär ist der Straßenkurs 1994 geworden, als Michael Schumacher dort mit Damon Hill kollidierte und nach dem Ausfall beider zum ersten Mal Weltmeister wurde. Der Australien-GP fand zwischen 1985 und 1995 in Adelaide statt.

Ain Diab (Marokko):

1958 gastierte die Formel 1 zum einzigen Mal an der Küste Marokkos. Die Strecke verlief entlang der Küstenstraße zwischen Casablanca und Azemmour. Einziger Sieger war Stirling Moss.

AVUS (Berlin):

Teile der heutigen A 115 rund um Berlin waren 1959 Schauplatz einen Formel-1-Rennens. Die AVUS, eine Test- und Übungsstrecke, bestand eigentlich nur aus zwei ellenlangen Geraden und zwei Kurven. Einziger F-1-Sieger war Tony Brooks im Ferrari.

Detroit (USA):

Hier fand zwischen 1982 und 1984 der USA-GP Ost, oder schlicht der Detroit-GP, statt. Es ging durch die Stadt rund um das General Motors Renaissance Building. Die Sieger waren John Watson, Michele Alboreto und Nelson Piquet.

Las Vegas (USA):

Vielleicht der kurioseste Schauplatz eines Formel-1-Rennens. Es ging über den Parkplatz des Caesar's Palace Hotel. Hört sich nach Quatsch an, aber der Parkplatz war groß genug, um einem 3,650 Kilometer langen Kurs inklusive Überholmöglichkeiten und Auslaufzonen Platz zu bieten. Zweimal fand das Spektakel statt, 1981 gewann Alan Jones, 1982 Michele Alboreto.

Long Beach (USA):

Wo ein USA-GP Ost ist, muss auch ein USA-GP West sein. Der fand zwischen 1976 und 1983 rund um das Convention Center von Long Beach statt. Unter den Siegern waren Mario Andretti, Nelson Piquet, Gilles Villeneuve und Niki Lauda.

Melbourne (Australien):

Seit 1996 findet im Albert Park der Australien-GP statt. Vom Charakter her kein Stadtkurs, aber auf jeden Fall eine nicht permanente Rennstrecke.

Monte Carlo (Monaco):

Was soll man zur Mutter aller Stadtrennen noch sagen? Der Mythos lebt seit 1950, das Spektakel und der Glamour sind immer riesig. Nur: In der Regel herrscht in den engen Straßen Monte Carlos Überholverbot. Langweilige Rennen sind also keine Seltenheit.

Montjuich (Spanien):

Zwischen 1969 und 1975 fand der Spanien-GP viermal in den Straßen von Barcelona statt. Letzter Sieger auf dem Ciruito de Montjuich - benannt nach einem Berg in Barcelona - war 1975 der Deutsche Jochen Mass.

Montreal (Kanada):

Der Kanada-GP findet seit 1978 auf der Ile Notre Dame in Montreal statt. Die Strecke hat jedoch nicht den Charakter eines Stadtkurses, sondern den einer ganz normalen permanenten Rennstrecke.

Pedralbes (Spanien):

Schon in den Anfängen der Formel 1 gab es ein Rennen durch die Straßen Barcelonas. Die erste Variante des Stadtrennens führte durch Vororte der katalanischen Metropole. 1951 siegte dort Juan Manuel Fangio, 1954 legte Mike Hawthorn nach.

Phoenix (USA):

Der Stadtkurs führte zwischen 1989 und 1991 die Piloten durch die Innenstadt vorbei an Civic Plaza und America West Arena. Der Sieger hieß einmal Alain Prost und zweimal Ayrton Senna.

Porto (Portugal):

Auf 4,7 Kilometern Länge führte der Stadtkurs an der Atlantikküste Portos entlang. 1958 gewann dort Stirling Moss, 1960 war bei der zweiten und letzten Auflage auf dem Circuito da Boavista Jack Brabham.