Kovalainen behält Silberpfeil-Cockpit

SID

Budapest - Das derzeit wohl begehrteste Cockpit für 2009 ist vergeben: Heikki Kovalainen fährt auch in der kommenden Formel-1-Saison als Teamkollege des englischen Vizeweltmeisters Lewis Hamilton für McLaren-Mercedes.

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"Ich hatte mir nie Sorgen über meine Situation gemacht", versicherte der Finne auf dem Hungaroring. "Jetzt wurde nur Klarheit geschaffen und ich hoffe auf eine langjährige Zusammenarbeit."

Mit dieser Bekanntgabe haben sich auch die Spekulationen über einen möglichen Wechsel von Williams-Toyota-Pilot Nico Rosberg (Wiesbaden) zu McLaren-Mercedes zerschlagen.

Grünes Licht für Glock

Grünes Licht gab es auch für Hockenheim-Unfallopfer Timo Glock: Grand-Prix-Arzt Gary Hartstein erteilte dem Toyota-Piloten aus Wersau nach der obligatorischen Untersuchung in Budapest wie erwartet die Starterlaubnis für den Großen Preis von Ungarn an diesem Wochenende.

"Das war ein schneller Check. Ich bin okay", versicherte Glock. "Der Unfall sah spektakulärer aus, als er war."

Kovalainen will bis zum Ende bleiben

Bereits zuvor hatte sich abgezeichnet, dass Kovalainen auch künftig den zweiten Silberpfeil steuert. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hatte da entsprechende Andeutungen gemacht.

Jetzt beseitigte das britisch-schwäbische Top-Team die letzten Zweifel. "Wir sind froh, mit Heikki weiter zu arbeiten und glauben fest daran, dass er demnächst nicht nur eine Pole Position wie beim vorletzten Rennen in Silverstone belegen wird, sondern auch im Rennen eine solche oder ähnliche Position erreicht", sagte Haug.

Kovalainen kam in diesem Jahr für den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso zu McLaren-Mercedes. "Ich würde gerne meine Karriere hier beenden", sagte der 26-Jährige, der nach 10 von 18 Rennen mit 28 Punkten auf dem sechsten Platz der Fahrer-WM liegt.

Alonso war nach ständigen Streitigkeiten mit den Silberpfeil-Verantwortlichen nach nur einer Saison zu Renault zurückgekehrt. Ob er trotz eines langfristigen Vertrags 2009 noch für die Franzosen fährt, ließ der Spanier in Budapest offen: "Ich werde darüber im September, Oktober nachdenken und dann entscheiden."

Rosberg bleibt bei Williams

Für Rosberg ist dagegen klar, für wen er im nächsten Jahr antritt: "Ich habe einen Vertrag mit Williams und fahre dort", sagte der 23-Jährige. "Es ist toll für Heikki, dass er für dieses tolle Team weiterfahren kann."

Nach fünf Nullrunden in Serie hofft Rosberg beim elften Saisonlauf auf eine Wende: "Die Strecke liegt uns besser. Da ist ein weiches Auto gefragt. Bei einem guten Qualifying sind Punkte drin."

Heidfelds Krise überwunden

Punkte, aber kaum Chancen aufs Podest rechnet sich Nick Heidfeld aus, dessen Leistungskurve wieder deutlich nach oben zeigt. "Ich habe meine Krise überwunden", sagte der BMW-Sauber-Pilot. Er habe zuletzt viele Punkte geholt, seine Probleme in der Qualifikation überwunden und stehe in der WM mit 41 Zählern als Fünfter angesichts seiner Hänger "ganz gut da".

Auf dem 4,381 Kilometer langen, engen Berg-und-Tal-Kurs schätzt Heidfeld McLaren-Mercedes mit WM-Spitzenreiter Hamilton (58 Punkte) und Ferrari mit dem Verfolger-Duo Felipe Massa (54) und Kimi Räikkönen (51) stärker als die Weiß-Blauen ein.

Glocks Probleme mit der Hinterachse

Glock war am 20. Juli beim Großen Preis von Deutschland wegen einer gebrochenen Spurstange an der Hinterachse spektakulär verunglückt. Bereits vier Tage nach seinem Crash auf dem Hockenheimring hatte Glock in Jerez Testfahrten bestritten. "Schon da hatte ich keine Probleme", sagte der 26 Jahre alte Odenwälder.

Wie ein Toyota-Teamsprecher in Budapest mitteilte, fuhr Glock etwa 200 Stundenkilometer schnell, als er eingangs der Start-Ziel-Geraden auf die Randsteine geriet. Danach hatte er sich auf der Piste gedreht und war seitlich rückwärts in eine Betonmauer geprallt. "Mir tat danach nur der Rücken weh", sagte Glock jetzt.