Hamilton will Hattrick in Ungarn

SID
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© Getty

Budapest - WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton will sich mit einem Hattrick auf dem Hungaroring im Titelrennen weiter von seinen Ferrari-Verfolgern absetzen.

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Beflügelt von seinen zwei grandiosen Grand-Prix-Siegen in Silverstone und Hockenheim, kann der Brite im McLaren-Mercedes relativ "cool" in die zu erwartende Hitzeschlacht gehen.

Dennoch warnte der Vorjahressieger des Großen Preises von Ungarn vor Überheblichkeit: "Ich gehe nicht mit übertriebenem Optimismus in dieses Rennwochenende; auf so einer speziellen Strecke kann sich keiner sicher sein."

Hamiltons rote Rivalen Kimi Räikkönen und Felipe Massa stehen in Budapest nach den jüngsten Ernüchterungen unter Druck: Noch eine Niederlage - und der WM-Zug ist, zumindest vorerst, ohne sie abgefahren.

Baustellen bei Ferrari

"Wenn man zwei Rennen hintereinander gewonnen hat, muss man mit der Favoritenrolle leben, auch wenn einem das nicht so gefällt", räumte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug vor dem elften Saisonlauf zur Weltmeisterschaft ein. Die Silberpfeile sind derzeit das Maß aller Dinge.

Ferrari muss gleich mehrere Baustellen bearbeiten. Rätselhafte Probleme mit den Bremsen brachten Massa beim Großen Preis von Deutschland um die Siegchance. Zudem hapert es bei der Traktion, und die Reifen erreichen bei kühlem Wetter nicht schnell genug ihre optimale Betriebstemperatur.

"Wir müssen unsere Probleme lösen", forderte der inzwischen sieben WM-Punkte hinter Hamilton (58) liegende Titelverteidiger Räikkönen (51) schnellstmögliche Besserung.

Sein brasilianischer Teamkollege Massa, mit 54 Zählern WM-Zweiter, machte ebenfalls Druck: "Wir haben einen Rückschritt gemacht und müssen wieder aufholen." Selbst Teamchef Stefano Domenicali hatte nach der Demütigung von Hockenheim eingestanden, dass Ferrari "erstmals in dieser Saison nicht das Tempo hatte, das wir von uns erwarten. Wir müssen die Gründe dafür finden."

Haug rechnet mit Ferrari

Ob die Scuderia schon in Ungarn wieder voll konkurrenzfähig ist, wird sich weisen. Rekord-Champion Michael Schumacher macht seinen Nachfolgern in seiner Funktion als Ferrari-Berater Mut: "Jede Rennstrecke hat ihren eigenen Charakter. In Budapest kann es schon wieder ganz anders aussehen."

Haug hat die Italiener jedenfalls voll auf der Rechnung: "Ich schätze Ferrari enorm stark ein. Vielleicht hat auch BMW auf dem engen, winkligen Kurs Chancen."

Auf dem 4,381 Kilometer langen, holprigen und nur wenig Überholmöglichkeiten bietenden Berg-und-Tal-Kurs kommt es vor allem auf einen guten Startplatz und eine optimale Strategie an. Hamilton bezeichnete das Qualifying wegen der spezifischen Streckenverhältnisse sogar als "vorentscheidend".

Heidfeld will aufs Podest

Vom deutschen Quintett darf sich Nick Heidfeld die größten Hoffnungen machen. Der BMW-Sauber-Pilot aus Mönchengladbach fuhr in Ungarn in den beiden zurückliegenden Jahren jeweils als Drittplatzierter aufs Podest und scheint nach einem Zwischentief wieder zu alter Stärke gefunden zu haben.

"Ich bin auf dem Hungaroring immer sehr gut zurechtgekommen, mir liegt diese Strecke", sagte Heidfeld. "2008 in Budapest zum dritten Mal in Folge auf das Podium zu fahren, ist das Ziel. Pflicht ist, mit beiden Autos im Qualifying solide unter die schnellsten Zehn zu fahren und im Rennen wieder ordentlich WM-Punkte zu sammeln", gab BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen als Marschroute aus.

Nico Rosberg (Wiesbaden) will in Budapest seine schwarze Serie stoppen und nach fünf "Nullrunden" endlich wieder punkten. Im Vorjahr holte der Williams-Toyota-Vertreter hier zwei WM-Zähler.

Timo Glock ist nach seinem schweren Unfall beim Heimrennen wieder fit und voller Heißhunger. "Ich bin definitiv bereit und gehe zuversichtlich in das Wochenende", teilte der Toyota-Pilot aus Wersau mit. Bei optimalem Verlauf ist auch Sebastian Vettel (Heppenheim) im Toro Rosso ein Kandidat für Punkte. Für Adrian Sutil (Gräfelfing) geht es im Force-India primär darum, ins Ziel zu kommen.