Monaco hat besonderen Stellenwert für Heidfeld

SID

Monte Carlo - Vor dem Trubel im Fürstentum ist er einst geflüchtet, seinen ersten Sieg in der Formel 1 möchte Nick Heidfeld dennoch am liebsten in der alten Heimat feiern.

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"Monaco hat in der Formel 1 einfach einen ganz besonderen Stellenwert", sagte Heidfeld vor dem Großen Preis von Monaco in einem Interview mit der dpa. 2005 schaffte er es bereits bis auf den zweiten Rang in Monte Carlo. "Die Strecke dürfte dem Auto liegen, und ich denke, mir liegt sie auch", so der 31 Jahre alte BMW- Sauber-Fahrer: "Theoretisch sind die Chancen, dass wir mit dem F1.08 in Monaco stark sind, recht gut."

Für den ersten Sieg im 138. Rennen ist aber insbesondere bei der spektakulären Hatz durch die engen Häuserschluchten eines notwendig: "Gewinnen kann man dort nur, wenn von Anfang bis Ende alles perfekt passt."

Schneller Kubica ärgert Heidfeld 

Das hat es aus Heidfelds Sicht in diesem Jahr noch nicht. Trotz 20 Punkten aus fünf Rennen, darunter Platz zwei beim Auftakt in Melbourne. Zu einem perfekten Rennwochenende gehört aber auch eine Top-Qualifikation. Die gelang dem mittlerweile in der Schweiz wohnhaften Rennfahrer in dieser Saison noch nicht. Allein seinem eigenen Widersacher, dem Polen Robert Kubica, musste sich Heidfeld in allen bisherigen fünf Quali-Duellen geschlagen geben.

"Das ärgert mich natürlich, schließlich sitze ich im gleichen Auto", sagte Heidfeld, nicht ohne auf die unterschiedlichen Benzinmengen in den beiden BMW-Sauber hinzuweisen. Zum generellen Duell mit dem eigenen Teamkollegen meinte Heidfeld: "Jeder will die Messlatte legen und besser dastehen als der Teamkollege. Wenn ein Fahrer diesen Ehrgeiz nicht hat, muss ihn das Team eigentlich sofort rausschmeißen."

"Richtig guter Startplatz" ist extrem wichtig

Heidfelds Ehrgeiz ist weiter ungebremst. Für Monaco gilt: Volle Fahrt voraus. "Ein richtig guter Startplatz ist Bedingung", nannte Heidfeld eine der Voraussetzungen auf dem Weg in die Fürstenloge beim Glamour-Grand-Prix. Dort werden die ersten drei geehrt.

Zudem dürfte eine gewisse Ortskenntnis selbst bei nur rund zwei Kilometer großen Stadtstaat von Vorteil sein. Auch gegenüber dem eigenen Rivalen im Rennstall, der auch im WM-Ranking als Vierter (24 Punkte) einen Rang vor Heidfeld liegt. In Führung ist weiterhin vor dem sechsten von 18 Saisonläufen Weltmeister Kimi Räikkönen (35) im Ferrari vor seinem Teamkollegen Felipe Massa (28) und McLaren-Mercedes-Mann Lewis Hamilton (28).

Gute Erinnerungen an Formel-3-Zeit

Heidfeld ist Gesamtfünfter, in Monaco wäre er gerne Rennerster. "Natürlich will ich gewinnen, aber das kann man als Fahrer eben nur, wenn das Auto es auch kann. Wir sind auf einem guten Weg, in Zukunft siegfähig zu werden", sagte er. Dreimal genoss der gebürtige Mönchengladbacher bereits den Glanz als Sieger eines Monaco-Rennens - das war allerdings in der weniger glamourösen Formel 3 und der Formel 3000.

Dass BMW-Sauber zuletzt in Istanbul einen leichten Abstand zu McLaren-Mercedes und Ferrari aufwies, soll eine Ausnahme bleiben. "Dementsprechend hoffe ich, dass wir in Monaco wieder näher dran sind an einem Platz auf dem Podest." Und Heidfeld selbst an seinem ersten Sieg - ausgerechnet beim Klassiker der Königsklasse.