Hausdurchsuchungen bei McLaren

SID

Woking - Das Technologiezentrum und die Wohnungen von hochrangigen Mitarbeitern von McLaren sind im Rahmen der italienischen Ermittlungen gegen den verdächtigen Ex-Ferrari-Mitarbeiter Nigel Stepney in der Spionage-Affäre aus dem vergangenen Jahr durchsucht worden.

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Polizisten aus Surrey hätten die italienischen Beamten in Woking begleitet, teilte McLaren in einer Presseerklärung mit. Die Polizei sei vollkommen zufrieden mit der Zusammenarbeit mit McLaren, hieß es.

Die Untersuchungen seien ein ganz normaler Vorgang in Verbindung mit den fortdauernden Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft im italienischen Modena. Sie würden von McLaren unterstützt.

Anzeige gegen Stepney

Ferrari hatte seinen ehemaligen Chefmechaniker Stepney bei den Strafverfolgungsbehörden in Modena angezeigt. Er gilt als Hauptverantwortlicher in der Spionage-Affäre, die in der vergangenen Saison die Schlagzeilen in der Formel 1 mitbestimmte.

Stepney soll 780 Seiten mit vertraulichen Ferrari-Informationen an Mike Coughlan weitergegeben haben. Der einstige Chefdesigner von McLaren war nach Bekanntwerden des Falls ebenso wie Stepney umgehend suspendiert worden. Stepney wurde dann noch von Ferrari angezeigt.

Etliche Vorwürfe

Stepney bestreitet weiterhin, die Informationen weitergeleitet zu haben. Der Staatsanwalt in Modena, Giuseppe Tibis, ermittelt wegen Sportbetrugs, Industriespionage, Unterschlagung und illegaler Kopie von Daten.

McLaren war mit Formel-1-Partner Mercedes wegen der Spionage- Affäre vom Internationalen Automobilverband FIA sportgerichtlich bestraft worden. Dem britisch-deutschen Team waren alle Punkte in der Konstrukteurswertung abgezogen worden. Zudem wurde McLaren-Mercedes mit der Rekordgeldstrafe von 100 Millionen US-Dollar belegt.