Überlebenskampf & Panikattacke

Von Jan-Hendrik Böhmer
Alonso, Testfahrten, Cockpit, Renault
© XPB

München - Fernando Alonso sieht schwarz für sein Team: Jedenfalls was mögliche Siege oder wenigstens Podiums-Platzierungen während der Saison 2008 angeht.

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Auf die Frage, wo genau er Renault im Vergleich mit den anderen Top-Teams sieht, antwortete er der spanischen Nachrichtenagentur "EFE": "Wo wir sind? Wir sind weit hinten, sehr weit hinten." Demnach sei sein neues, altes Team nicht in der Lage "auch nur irgendetwas gegen Ferrari, McLaren oder BMW auszurichten."

Und: "In unserer derzeitigen Form wird es sogar schwierig werden, in den letzten Quali-Abschnitt zu kommen", so Alonso weiter. Alles nur Taktik, oder doch begründete Zweifel? Bei den Testfahrten in Barcelona kamen Alonso und Teamkollege Nelson Piquet Jr. jedenfalls tatsächlich kaum über Mittelfeld-Platzierungen hinaus.

Doch auch an anderer Stelle sorgt man sich erheblich um die Zukunft. SPOX.com fasst die Neuigkeiten aus der Königsklasse kurz zusammen.

Der nackte Kampf ums Überleben: Die Zukunft von Super Aguri steht auf der Kippe. Noch immer ist ungewiss, ob die Truppe von Ex-Formel-1-Pilot Aguri Suzuki beim ersten Rennen überhaupt an den Start gehen kann. Denn nachdem die Finanz-Probleme eigentlich überstanden schienen, sagte das Team zuletzt kurzfristig sowohl die Testfahrten in Barcelona, als auch die geplante Team-Präsentation ab.

Doch Suzuki gibt nicht auf: Jetzt kämpft der Teamchef offenbar in Japan selbst um das Überleben seines jungen Rennstalls. Wie "autosport.com" berichtet, will der Japaner bei hochrangigen Honda-Vertretern um weitere Unterstützung bitten. Im Gegenzug dürfte dann Werks-Schützling Anthony Davidson wohl endgültig für die kommende Saison planen - wenn das Team denn überhaupt startet.

Schumacher gesteht Notlüge: Ralf Schumacher hatte im vergangenen Jahr lange behauptet, er würde auch 2008 definitiv in der Formel 1 starten. Der frischgebackene DTM-Pilot betonte dies bei jeder Gelegenheit. Doch jetzt ist klar: Alles war gelogen. Denn Schumacher gestand dem "Autosport"-Magazin, dass er zu keiner Zeit Pläne für einen Verbleib in der Königsklasse hatte.

Grund für die Lüge: "Die Zeiten bei Toyota waren schwierig und es gab viele Gerüchte - da habe ich das nur gesagt, damit ich meine Saison in aller Ruhe beenden kann", gab Schumacher zu. Auch ein Engagement bei Force India hätte er trotz der Testfahrten nie in Erwägung gezogen.

Der Glaube kann Berge versetzen: Das scheint derzeit das Motto von Jarno Trulli zu sein. Denn der Italiener sieht sein Toyota-Team trotz der zuletzt ernüchternden Test-Ergebnisse als dritte Kraft in der Königsklasse. "Ich sehe Ferrari und McLaren vorne, aber dahinter sehe ich uns gemeinsam mit Renault und BMW", erklärte der Italiener auf "autosport.com". Allerdings nicht ohne die Einschränkung: "Ich möchte zumindest daran glauben". Grund für den Optimismus des Italieners: Man hätte bei den Bahrain-Tests ja lediglich im direkten Vergleich mit Ferrari so unterlegen ausgesehen.