Eins ist klar: Nichts ist klar!

Von SPOX
Sven Felski muss bei den Eisbären als Notlösung auch in der Verteidigung einspringen
© Getty

Die DEL-Saison biegt auf die Zielgerade ein. Bis zu den Playoffs sind es nur noch zehn Spieltage - und man muss feststellen, dass in dieser verrückten Liga einfach noch alles möglich ist. Viele Klubs pendeln zwischen Top-6-Platzierung und der Vollkatastrophe. Berlin und Wolfsburg haben sich als die beiden Top-Klubs etabliert, aber ansonsten ist ein großer Zwergenaufstand im Gange.

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Von 4 auf 1: Die Heimpleite gegen Straubing kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Eisbären in Fahrt gekommen sind. Der Sieg in Wolfsburg war ein Statement-Win. Berlin hat alle Duelle mit den Grizzly Adams gewonnen. Topscorer ist nach wie vor Verteidiger Walser, den es wohl in die Schweiz ziehen wird. Auch stark: Rankel. Das Penalty Killing ist dagegen weiter bodenlos schlecht.

Von 1 auf 2: Wolfsburg hat seine Top-Leistungen weiter bestätigt (8 Siege in den letzten 12 Spielen). Das Gross-Team leistet sich ganz wenige Ausrutscher. Was natürlich daran liegt, dass die Defensive weiter die mit Abstand beste der DEL ist. Nur 95 Gegentore in 43 Spielen. Das Goalie-Duo Reimer/Dshunussow ist erste Sahne. In der Offensive trifft der starke Laliberte aktuell am laufenden Band.

Von 13 auf 3: Iserlohn ist das heißeste Team der Liga! Wir hatten die Roosters eigentlich im Playoff-Rennen schon abgeschrieben, aber jetzt sind sie plötzlich nicht mehr zu stoppen (8 Siege in den letzten 10 Spielen). DEL-Top-Torjäger Wolf (29 Saisontore) trifft, wie er es eben immer macht, dazu ist Hock in Form gekommen. Und vor allem steht Iserlohn in der Abwehr besser. Der Schlüssel: Goalie Legace.

Von 5 auf 4: Die Pinguine bleiben dank ihrer Disziplin ein sicheres Top-6-Team. In letzter Zeit waren zwar auch einige Niederlagen dabei, aber von einem Einbruch ist Krefeld weit entfernt. Kein Verteidiger schießt mehr Tore als Pavlikovsky (20). Das Unterzahlspiel ist das klar beste der Liga. Goalie Langkow ist ein gar nicht so heimlicher MVP-Kandidat. Alle 45 Spiele hat er bestritten.

Von 12 auf 5: Ingolstadt hat zwar immer noch zwischendurch Aussetzer drin, aber dennoch führt kein Weg daran vorbei, dass die Chernomaz-Truppe in den Playoffs ein ganz gefährliches Team sein wird. Im Tor (Gordon) weiß man, was man hat. Und der Sturm ist hochexplosiv. Motzkos Schläger brennt (11 Tore in 10 Spielen), Greilinger is back. Ex-NHL-Crack Schaefer war ein Glücksgriff.

Von 2 auf 6: Dass die DEG beim Derby in Köln auch noch eine 3:1-Führung verspielte, passt ins Bild der letzten Wochen. Nachdem man lange unglaublich heiß war, geht jetzt nichts mehr zusammen. In den letzten acht Spielen kassierte die DEG sieben Niederlagen. Im Januar holte man nur 6 Zähler. Noch stehen Kreutzer und Co. gut da, aber Düsseldorf muss schnellstens die Kurve kriegen.

Die Saison der Adler verläuft weiter chaotisch, die Entlassung von Robinson war im Januar nur das i-Tüpfelchen. Mannheim hat auch nach wie vor den schlechtesten Sturm der DEL. Aber: Es bleibt dabei, dass die Adler ungeheuer viel Potenzial haben. Brathwaite ist die Zuverlässigkeit in Person. Und mit den Neuzugängen Dimitrakos und Reinprecht ist Power in die Offensive gekommen.

Von 3 auf 8: Den kleinen Negativlauf mit drei Pleiten in Serie haben die Haie mit einem wichtigen Comeback-Sieg gegen Düsseldorf beendet. Captain Ullmann ist nach 4 (!) Derby-Toren der Held der Stadt. Köln hängt zwar auf dem vorletzten Platz fest, aber das Team hat die Klasse, um Rang 10 anzugreifen. Aus den Birken hext weiter im Tor. Ciernik (nur 9 Saisontore) müsste aber mal aufwachen.

Nach sechs Pleiten in Folge war die gute Ausgangslage, um zum ersten Mal die Playoffs zu erreichen, futsch. Coach Rumrich musste gehen. Und siehe da, es läuft plötzlich wieder. Mit Ex-Kassel-Trainer Fedorchuk an der Bande haben die Tigers drei Spiele in Folge gewonnen. Obwohl der eine Teil des Top-Duos Hahn/Goren verletzt und der andere in die Schweiz abgehauen ist.

Von 8 auf 10: Die Ice Tigers waren fest für die Top 6 gebucht. Sie waren. Vergangenheit. Denn nach vier Niederlagen in Serie und angesichts eines mörderischen Restprogramms könnte es noch einmal ganz eng werden. Nicht mal die Pre Playoffs sind safe. Größte Sorge: Die Abwehr, eigentlich Nürnbergs Stärke, schwächelt bedenklich. Vorne ist Chouinard zu oft Alleinunterhalter.

Von 10 auf 11: Aus dem Champion wird niemand schlau. Neben dem Eis wechseln sich Horrormeldungen von einem Zerfall des Teams mit guten News (Vertragsverlängerung von Sascha Goc) ab. Auf dem Eis haben die Scorpions den freien Fall aus dem Dezember gestoppt, wirklich überzeugend sind die Darbietungen aber nicht. Moss hat immerhin die Goalie-Position stabilisiert.

Von 11 auf 12: Augsburg schießt die meisten Tore der Liga und hat das beste Powerplay. Ist auch logisch, denn die beste Reihe der Liga spielt in Augsburg. Olver (Nr. 1 der DEL-Scorerliste), Tallackson (Nr. 2) und Clarke (Nr. 6). Für DEL-Verhältnisse pures Dynamit. Dazu kommt Star-Goalie Endras. Die Qualität wäre in Augsburg eigentlich wirklich da, aber es muss jetzt dringend eine Serie her.

Von 6 auf 13: Der Aufsteiger hält sich in der Tabelle beharrlich auf Rang sechs. Die Frage: Wie lange noch? Der Trend zeigt nach unten (7 Pleiten in den letzten 10 Spielen). Das Restprogramm hat es mit noch fünf Auswärtsspielen in sich. Es ist aber grundsätzlich absolut stark, wie der EHC allen Verletzungsproblemen trotzt. Der 10. Rang wäre ein Riesenergebnis. Viel Last liegt auf Topscorer Schneider.

Im Zeitraum seit dem 1. Januar haben die Freezers eine der besten Bilanzen (7-3-2), aber es bringt nichts. Hamburg bleibt Letzter. Die Pre-Playoff-Quali ist bei nur 6 Punkten Rückstand auf Rang 10 zwar noch möglich, aber es fehlt einem der Glaube. Viel zu unkonstant sind die Freezers. Außerdem ist es unmöglich, dass ein Team mit den schlechtesten Special Teams die Playoffs packt.

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