Kassel plant Zukunft in der DEL

SID
Die Kassel Huskies spielen seit 2008 wieder in der DEL
© Getty

Die Kassel Huskies bleiben von den juristischen Auseinandersetzungen unbeeindruckt. Die Hessen setzen ihre Personalplanungen für die kommende DEL-Saison fort.

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Die Kassel Huskies zeigen der DEL die Zähne. Ungeachtet aller juristischer Auseinandersetzungen planen die Hessen ihre Zukunft in der höchsten Spielklasse und präsentierten am Freitag acht Zugänge für die kommende Saison.

Zudem wurde in Fabian Dahlem ein neuer Geschäftsführer und Sportdirektor vorgestellt. Die DEL-Klubs haben aber wenig Verständnis für die Vorgehensweise der Huskies. Sie setzen sich weiter für einen Ausschluss ein.

"Wir sind durch. Wir spielen definitiv in der DEL", sagte Geschäftsführer Fritz Westhelle, nachdem das Landgericht Köln den Widerspruch von acht DEL-Klubs gegen den vorläufigen Verbleib der Huskies in der DEL am Donnerstag abgelehnt hatte.

Das Gericht erlaubte den Huskies per Einstweiliger Verfügung, vorerst an den Spielen der Saison 2010/11 teilzunehmen. Zuvor hatten die DEL-Klubs Kassel wegen der Eröffnung des Insolvenzverfahrens ausgeschlossen. Die DEL-Klubs wollen nun vor dem Oberlandesgericht in Berufung gehen. Eine Entscheidung wird für den 3. August erwartet.

Urteil grenzt an Willkür

"Man kann vor Gericht verlieren. Aber in meinen mehr als 40 Jahren Berufserfahrung habe ich so eine hanebüchene Begründung noch nie gelesen. Das Urteil grenzt für mich an Willkür", sagte der stellvertretende DEL-Aufsichtsratsvorsitzende Wilfrid Fabel. Der Rechtsanwalt ist gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Krefeld Pinguine.

Die Huskies gehen hingegen fest davon aus, dass das Sommertheater für sie mit einem Happy End enden wird. "Die DEL muss lernen, dass sie kein Skat-Klub ist. Sie ist eine Gesellschaft mit 15 Gesellschaftern und muss sich an das Gesellschaftsrecht halten", sagte Westhelle.

In Alexander Dück, David Cespiva, Cam Keith, Jean-Francois Boucher, Ryan Caldwell, Mike Ouellette, Mike Glumac und Colton Fretter stellten die Huskies acht neue Spieler für die neue Spielzeit vor.

Mit nur 14 Vereinen und ohne Huskies

Zwar wird die DEL in der kommenden Woche einen vorläufigen Spielplan mit Kassel präsentieren, doch geht es nach den Verantwortlichen, soll die Saison mit nur 14 Vereinen und ohne die Huskies über die Bühne gehen.

"Es handelt sich selbst bei der für den 3. August angekündigten Entscheidung um eine vorläufige Entscheidung, gegen welche die DEL gegebenenfalls sofort Rechtsmittel einlegen wird mit dem Ziel, eine Entscheidung des Berufungsgerichts noch vor Saisonbeginn zu erhalten", sagte Rechtsanwalt Matthias Koch, der die DEL in diesem Verfahren vertritt: "Auch stehen in den nächsten Monaten die Hauptsacheverfahren an, in denen alle von Kassel geltend gemachten Ansprüche dann noch einmal eingehend gerichtlich geprüft werden. Die Aussage von Herr Dr. Westhelle, Kassel sei durch, ist vor diesem Hintergrund falsch."

Sollte es Kassel gelingen, sich trotz zwischenzeitlicher Pleite in die DEL zu klagen, fürchten die Bosse anderer Ligen einen gefährlichen Präzedenzfall. Klubs könnten ohne Strafe ihre Schulden durch eine Insolvenz loswerden und weiterspielen.

"Das ist natürlich eine Wettbewerbsverzerrung", sagt Frank Bohmann, Geschäftsführer der Handball-Bundesliga der "Sport-Bild". "Ich kann nur hoffen, dass dem das Gericht einen Riegel vorschiebt."

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