Zach für Liga-Verkleinerung

SID
Der Coach der Hannover Scorpions, Hans Zach, trainierte von 1999 bis 2004 die DEB-Auswahl
© dpa

Der ehemalige Bundestrainer Hans Zach hat in scharfen Worten eine Reduzierung der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) von 16 auf zwölf Klubs sowie die Wiedereinführung des Abstiegs gefordert.

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"In der Liga ist es inzwischen fünf nach zwölf. Ich rede mir doch seit Jahren den Mund fusselig und mahne an, wo es überall nicht passt. So wie die Liga jetzt aufgestellt ist, es ist doch nur blöd", sagte Zach der Online-Ausgabe der Zeitschrift "Sport-Bild".

"Ein normal gestrickter Mensch mit durchschnittlichem IQ, der versteht doch nicht den Spielplan", fügte der Trainer der Hannover Scorpions hinzu.

Spieplan ist "irrsinnig"

Trotz der Aufstockung von 15 auf 16 Klubs vor dieser Saison wurde die Vorrunde von 56 auf 52 Spiele reduziert, so dass es gegen einige Klubs nur zwei statt vier Vorrundenspiele gibt. "Das ist doch Irrsinn", meinte Zach. "Wir brauchen eine saubere Liga. Mit zwölf Mannschaften statt 16. Jeder spielt viermal gegen jeden. Der Letzte steigt ab. Fertig. Das wäre ideal. Und dann darf jeder Verein maximal acht Ausländer haben und alles wäre ideal."

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Derzeit dürfen zehn Ausländer pro Team und Spiel auf dem Eis stehen.

Bundestrainer Krupp ebenfalls für Reformen

Unterstützung erhielt Zach in der Print-Ausgabe der Zeitschrift von Kölns Geschäftsführer Thomas Eichin, der schon seit längerem für eine kleinere Liga plädiert. Auch Bundestrainer Uwe Krupp ist ein Anhänger einer solchen Reform, für die eine Dreiviertel-Mehrheit in der DEL notwendig wäre.

Allerdings ist dies aufgrund des Widerstands der kleineren Vereine nicht zu erwarten. In einer Umfrage der Zeitschrift unter den Managern der 16 DEL-Clubs gab es ein geteiltes Echo zu einer Reduzierung und der Rückkehr zum Abstieg.

Die kleinen Vereine regieren die DEL

Die Liga werde von kleinen Mannschaften regiert, erklärte Manager Marcus Kuhl von DEL-Rekordmeister Adler Mannheim. "Das ist so, als würde der VfL Bochum die Fußball-Bundesliga regieren, und Bayern München hätte nichts zu sagen. Wir leben in einer völlig verdrehten Welt. Solange wir auf die Kleinen hören, entwickeln wir unser Produkt nicht weiter", sagte Kuhl.

"Die, die Ahnung haben, haben doch nichts zu sagen", bemängelte Zach. "Das Eishockey wird von Bürokraten und Rechtsanwälten kaputt gemacht. Wir haben einen perfekt funktionierenden Fußball, dessen System wir nur kopieren müssten. Aber wir tun es nicht."

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