DEB-Team wird Dritter

SID
Michael Hackert (l.) im Zweikampf mit dem Kanadier Norm Milley
© Getty

Den Deutschland-Cup erneut verpasst, aber den Härtetest für die Olympia-Qualifikation mit befriedigend bestanden: Die umformierte deutsche Nationalmannschaft hat bei ihrem Heimturnier wie im Vorjahr Platz drei belegt.

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Die Chance auf den ersten Cup-Gewinn seit 1996 vergab die DEB-Auswahl mit einer 0:3 (0:1, 0:1, 0:1)-Niederlage gegen Kanada. Der fast nur mit DEL-Profis besetzte Vizeweltmeister wurde zum vierten Mal nach 2000, 2002 und 2005 Gesamtsieger und revanchierte sich für den 3:0-Erfolg der Deutschen beim Test in Köln.

Nach dem 0:1 gegen die Schweiz und dem 5:2 in Frankfurt über die Slowakei zog Bundestrainer Uwe Krupp schon eine positive Bilanz. "Wenn Spieler angeschlagen sind, sind Alternativen da", sagte Krupp, der die Chance auf den dritten Gesamtsieg zunächst heruntergespielt hatte: "Darum geht es gar nicht. Es geht darum, Spieler zu testen."

Schweiz besiegt Slowakei

Die Generalprobe für die Olympia-Qualifikation Anfang Februar in Hannover gibt es am 17. Dezember in Hamburg mit einem weiteren Länderspiel gegen die Schweiz. Der nächste WM-Gastgeber und deutsche Vorrundengegner konnte seinen Gesamtsieg vom Vorjahr nicht wiederholen, wurde aber Zweiter durch das 2:1 (0:0, 0:0, 1:1) nach Penaltyschießen über die sieglosen Slowaken.

In einem echten Endspiel sorgte der Wolfsburger Norm Milley (10.) vor 8525 Zuschauern für die verdiente kanadische Führung. Erst danach kam das DEB-Team besser in die Partie, ließ im zweiten Drittel aber eine 5:3-Überzahl ungenutzt und vergab die aus Krupps Sicht "tolle Ausgangssituation. Die Kanadier haben gezeigt, wie sich steigern können, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen", sagte Krupp.

Der Nürnberger Scott King (37.) und der Mannheimer Pascal Trepanier (54.) machten alles klar, zudem überragte Lokalmatador Fred Brathwaite im Tor, so dass den Deutschen wie gegen die Schweiz kein Treffer gelang.

Krupp bereut nichts

Erneut nicht dabei war Kapitän Daniel Kreutzer, der mit einer eingegipsten linken Hand am Samstag nach Düsseldorf abreiste. Sein Klub DEG Metro Stars teilte mit, eine genaue Diagnose und die Dauer des Ausfalls würden nach einer Untersuchung am Montag feststehen.

Gegen die Slowaken war Torjäger Michael Wolf nach seiner Pause zurückgekehrt und leitete früh den Sieg ein (4.). Mit Philip Gogulla (10.) und Michael Hackert (24.) trafen auch seine Kollegen aus der deutschen Paradereihe.

Krupp erklärte dennoch, er bereue es nicht, Wolf gegen die Schweiz geschont zu haben. "Wir haben gesehen, wie er reagiert, wenn er eine Pause hat", sagte der Bundestrainer.

Mueller: der Gewinner der Woche

Gewinner der Woche war Richard Mueller, den Krupp als einen von fünf Neulingen testete, aber schonte. Den Debüt-Treffern gegen sein Geburtsland Kanada in Köln ließ der pfeilschnelle Ex-Berliner einen weiteren Doppelpack gegen die Slowakei (20./46.) folgen.

"Jetzt kriege ich bestimmt Ärger mit meinem Vereinscoach", scherzte der Neu-Hamburger, weil seine Quote viel besser war als bisher bei Freezers-Trainer Bill Stewart. Auch Ex-NHL-Profi Sven Butenschön aus Mannheim überzeugte den früheren Verteidiger Krupp.

Der Deutschland-Cup dürfte auch 2009 in Mannheim stattfinden, das neben Köln Spielort der WM 2010 ist. Sportmanager Franz Reindl vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) kündigte zügige Gespräche mit den Verantwortlichen der SAP-Arena an.

Auch in Frankfurt sorgten 6200 Fans für viel bessere Atmosphäre als in den vergangenen Jahren in Hannover. Insgesamt kamen 30 000 Fans zu den sechs Turnierspielen.

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