Kreutzer und Polaczek wieder spielberechtigt

SID
Eishockey, Doping, Deutschland, Daniel Kreutzer
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Die Nationalspieler Daniel Kreutzer von den DEG Metro Stars und Aleksander Polaczek von den Nürnberg Ice Tigers dürfen ab sofort wieder Eishockey spielen.

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Wie der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) mitteilte, sind die Anfang August ausgesprochenen Sperren wegen angeblich wiederholten Verstoßes gegen die Meldeauflagen der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) ausgesetzt worden.

Demnach hat sich der DEB mit dem Anwalt der beiden Spieler nach Rücksprache mit der NADA und dem Bundesinnenministerium (BMI) auf diesen Vergleich geeinigt. "Bei Lage der Dinge halten wir das für vernünftig, da es noch zu einem Hauptsacheverfahren kommt", sagte NADA-Sprecherin Ulrike Spitz der Deutschen Presse-Agentur dpa.

"Einfach nur froh, wieder zu spielen"

In diesem Verfahren, das voraussichtlich erst 2009 verhandelt wird, soll über die Gesamt-Thematik entschieden werden. Dazu müssen die Spieler bis zum 31. Oktober Hauptklage einreichen. "Ich werde alles tun, was dafür nötig ist", sagte Kreutzer, der "einfach nur froh" ist, wieder spielen zu können.

Durch die Aussetzung der Sperre stehen die Akteure ihren Clubs zum Saisonstart der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) in zehn Tagen wieder zur Verfügung. Auch in der DEB-Auswahl dürfen sie wieder spielen. "Wir sind sehr froh, dass wir Aleksander Polaczek jetzt wieder einsetzen können. Er wird uns sportlich schon in den beiden Pokalspielen am kommenden Wochenende verstärken", sagte Nürnbergs Sportdirektor Otto Sykora.

Doping-Formularals Ursache

Bei der DEG macht man sich sogar Hoffnungen, dass es gar nicht mehr zu dem Hauptverfahren kommt. "Wir sind natürlich erleichtert, dass Daniel für uns auflaufen kann. Wir werden sehen, ob es überhaupt noch zu einer Hauptverhandlung kommt oder ob sich beide Seiten vorab außergerichtlich einigen", sagte Düsseldorfs Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp.

Durch den Vergleich wurde eine für diesen Dienstag angesetzte Verhandlung wegen beantragter Einstweiliger Verfügungen gegen die Sperren hinfällig.

Kreutzer, Polaczek, der künftige NHL-Profi Robert Dietrich und die Nationalspielerin Andrea Lanzl waren vom DEB bis zum 31. Oktober gesperrt worden, weil sie zum zweiten Mal ein Internet-Formular der NADA zu ihren Aufenthaltsorten für mögliche Doping-Tests falsch ausgefüllt haben sollen.

Busch-Fall liegt vor DOSB-Schiedsgericht

Die Umsetzung des NADA-Codes war nach dem Fall Florian Busch im Frühjahr verschärft worden. Der Stürmer vom Meister Eisbären Berlin hatte im März eine Dopingprobe verweigert und war daraufhin vom DEB lediglich verwarnt worden.

Dies hatte eine scharfe Reaktion der NADA und die kurzfristige Streichung von BMI-Fördergeldern zur Folge.

Der Fall des Berliners, der bis auf weiteres für das Nationalteam suspendiert bleibt, für die DEL aber spielberechtigt ist, liegt nun beim Ad-hoc-Schiedsgericht des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).