Wenzel Graski sorgt für 4. Teenager-Titel beim Erste Bank Open Challenger in Serie

Von Claus Lippert
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© Hobbytennistour

Tour-Debütant Wenzel Graski hat am vergangenen Montag eines der beiden prestigeträchtigsten und im R...

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Tour-Debütant Wenzel Graski hat am vergangenen Montag eines der beiden prestigeträchtigsten und im Rahmen der zwei österreichischen ATP-Events stattfindenden HTT-Challenger-Turniere gewonnen, und sich hoch verdienter Weise den Titel beim HTT-Erste Bank Open Challenger in der Wiener Stadthalle gesichert. Der 14jährige vom Colony Club setzte sich im Endspiel des 108. Saisonturniers gegen den an Nummer 1 gesetzten und 20 Jahre älteren Robert Bazant am Next Gen Court nach nur 66 Minuten Spielzeit mit 7:6, 6:0 durch, und jubelte gleich bei seinem HTT-Premieren-Auftritt über einen der schönsten und wichtigsten Turniersiege die man als Hobbyspieler dieses Landes erringen kann. Ein Bericht von C.L

Graski und Bazant von ATP-Ambiente am Next Gen Court beeindruckt

Jungstar Wenzel Graski ist am Montag der Erste Bank Open-Woche seiner – aufgrund der in den Runden zuvor gezeigten Leistungen – entstandenen Favoritenrolle gerecht geworden, und überrollte nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem erst im Tie-Break gewonnenen ersten Satz im Endspiel des Erste Bank Open Challengers auch Finalgegner Robert Bazant. Der 14jährige, der auf seinem fünf Runden dauernden Weg in sein erstes HTT-Karriere-Finale nur 9 Games abgab, verspürte im Eröffnungssatz des Erste Bank Open Challenger-Finales am Next Gen Court allerdings erstmals richtig Gegenwind im Verlauf des Turniers, und hatte sichtlich auch mit einer nur zu verständlichen Nervosität zu kämpfen. Im ATP-Ambiente mit Ballkindern, Linienrichtern, Schiedsrichterin und Zuschauern kam eine einzigartige und unvergleichliche Atmosphäre auf, die beide Spieler zu Beginn eher lähmte statt beflügelte. Eine kuriose Breakorgie war die Folge, die 10 Games lang andauerte, und ihr Ende erst in einem spannenden Tie-Break fand. Dort hatte Graski zunächst zwei Satzbälle ausgelassen, ehe er mit einem Vorhand-Winner die Weichen in Richtung Titel stellte, und trotz 30 unerzwungener Fehler die 1:0 Satzführung fixiert hatte.

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Bazant im zweiten Satz mit Horror-Leistung

Mit dem Selbstvertrauen des gewonnenen ersten Satzes lieferte Graski dann jene Performance ab, mit der er in den Tagen davor die Konkurrenz im Kampf um den prestigeträchtigen Stadthallen-Challenger-Titel düpierte. Und während der 14jährige vor den Augen seiner Familie und seines Coaches zu ganz großer Gala-Form auflief, hätte sich sein Gegenüber wohl am liebsten in den Katakomben der Stadthalle verkrochen. Bazant spielte einen grottenschlechten zweiten Satz, der auch statistisch belegt einer Offenbarung gleich kam. In nur 16 Minuten war der Zauber vorbei, musste sich Bazant mit gerade einmal 5 erzielten Punkten begnügen. Nicht ein einziger Punktgewinn gelang dem Routinier nach seinem zweiten Aufschlag, und bei nur einem Winner bei gleichzeitig 18 unerzwungenen Fehlern hatte sich der 34jährige eine absolute Horror-Statistik eingehandelt. Nach dem letzten seiner insgesamt 43 unforced errors sank sein Gegenüber um exakt 14:24 Uhr jubelnd auf die Knie, und zelebrierte seinen riesigen Triumph in ähnlich großem Stil wie er die Tage zuvor die Konkurrenz sportlich dominiert hatte.

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Die Stimmen zum Erste Bank Open Challenger in der Wiener Stadthalle

“Ich freue mich riesig über diesen Erfolg. Das ist mein bislang größter Sieg seit ich Tennis spiele und der mit Abstand größte Pokal den ich jemals gewonnen habe. Ich war heute schon sehr nervös vor dem Match. Das ganze Flair mit Ballkindern, Linien- und Schiedsrichtern hat mich schon sehr beeindruckt und darum habe ich im ersten Satz auch sicher nicht mein bestes Tennis spielen können. Im zweiten Satz aber habe ich dann aus meiner Sicht phantastisch gespielt. Viel besser kann ich nicht mehr spielen”, strahlte der neue Erste Bank Open Challenger-Champion, der mit seinen 14 Jahren für den vierten Teenager-Triumph beim Stadthallen-Challenger nach Nils Klermund (FRA/15 Jahre), Noah Deron (FRA/15 Jahre) und Florian Harca (AUT/13 Jahre) sorgte. Zufrieden bilanzierte am Ende auch der unterlegene Robert Bazant. “Ich bin sehr froh mit dem Verlauf des Turniers und mit meinem Abschneiden hier. Wenn man bedenkt, dass ich eigentlich abgesagt hatte, und ich nur durch die Intervention des HTT-Veranstalters wieder zurück ins Turnier kam, dann liest sich eine Finalteilnahme sogar sensationell. Im ersten Durchgang war es sehr eng, mit dem zweiten Satz hat am Ende aber der verdiente Sieger triumphiert”, so der 34jährige Robert Bazant.

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