Geladen waren Vertreter aller Vereine der Meistergruppe, sowie Peter Stöger der Wiener Austria. Gemeinsam wurden Themen besprochen wie die mögliche Zulassung von Fans in den Stadien und eben auch das Vergehen des LASK.
Auch Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler war zu Gast und verriet seine Meinung zur LASK-Causa: "Das sind dann Regelverstöße, die die Liga selbst klären muss. Wir sind ja nicht das Sportgericht und mischen uns da ein. Und ich glaube, es ist gut, dass sich die Regierung da nicht einmischt." Aus privater Sicht waren die Aussagen weniger umgänglich: "Als Sportler oder als Sportminister stört mich natürlich dieses zutiefst Unfaire darin."
SK Rapid Christoph Peschek: "Wurde offensichtlich generalstabsmäßig geplant"
Der wirtschaftliche Geschäftsführer des SK Rapid Christoph Peschek wollte das Urteil nicht einschätzen, hält das Gesamtvorgehen der Linzer aber weiterhin für fragwürdig: "Ich möchte mir jetzt nicht anmaßen, das Urteil des Strafsenats zu interpretieren. Aber für mich ist ein wichtiger Punkt der Gesamteindruck, der entstanden ist. Wenn man dann auch noch weiß, dass sich der LASK dafür eingesetzt hat, dass man so rasch wie möglich die Meisterschaft wieder aufnimmt, dass man so kurz wie möglich wieder spielt, dann entsteht irgendwann ein Gesamteindruck, bei dem man schon sagen muss: Da wurde vorsätzlich ein Vorteil erschwindelt und offensichtlich generalstabsmäßig geplant."
Vor allem verärgert zeigt sich Peschek aber auch über den Umstand, dass der LASK das Urteil nicht einfach hinnimmt: "Das hat mich dann auch sehr gestört, dass man sich auf der einen Seite entschuldigt, aber gleichzeitig noch einmal ein bisschen mit dem Dreck herumwirft. Nach dem Motto: Irgendwo wird schon was kleben bleiben. Wenn wir uns jetzt vorstellen, dass du im Falle eines Sanierungsverfahrens für die nächste Saison einen Sechs-Punkte-Abzug bekommen würdest und von einem UEFA-Bewerb ausgeschlossen wärst. Während wir alle einen Rucksack mitschleppen, fährt der im Ferrari vorbei und sagt: ,Auf Wiederschau'n, ich fahr in die Zukunft.' Das ist etwas, das ich schon sehr irritierend finde."
Sport-Vorstand der Wiener Austria Peter Stöger findet die ganze Situation zudem schade, immerhin hat sich der LASK "wahnsinnig viel Sympathie und Respekt der letzten Jahre" verspielt. Und weiter: "Das ist etwas, das kannst du kaum mehr wieder gutmachen in der Außenwirkung." Viel schlimmer als die Trainings an sich sieht Stöger aber den Imageschaden für die Bemühungen der Liga, den betrieb wieder in Gang zu bekommen. Den Wettbewerbsvorteil durch die zusätzlichen Trainings will er aber auch nicht abtun: "Jedes Mannschaftstraining, welches du machst, ist schon ein gravierender Vorteil."
Salzburgs Christoph Freund: "Ist eine Beschädigung von unserem Produkt"
Auch der SK Sturm vertritt eine ähnlich harte Linie, wie die Aussagen von Jakob Jantscher zuletzt bereits zeigten. Geschäftsführer Andreas Schicker kritisiert das Urteil und appelliert zeitgleich an die Linzer: "Für mich ist das Urteil schon irgendwie die Untergrenze. Auch weil ich die ersten Trainings unserer Mannschaft gesehen habe und das war schon etwas ganz anderes vom Mannschaftstraining her, da sind schon einige Hoppalas passiert. Das Schönste wäre, wenn der LASK das Urteil annehmen würde und wir alle Entscheidungen am Rasen haben."
Titel-Konkurrent Salzburg zeigt sich verärgert über den ganzen Tamtam rund um das Thema, zumal es durch den Rückkehr der Liga ganz andere Schwerpunkte geben sollte. "Das größere Problem sehe ich jetzt für die Liga. Wir starten jetzt, haben fünf Wochen, wollen das mit zehn Spielen durchspielen und dann am Ende des Tages kann es sein, dass wir nicht wissen, wer am Ende auf welchem Tabellenplatz steht. Das ist eine Beschädigung von unserem Produkt und das ist eigentlich schade."
Hartberg-Coach Markus Schopp hält sich mit seiner Meinung auch nicht zurück: "Wir sind die erste Mannschaft, die jetzt dann gegen den LASK antreten kann. Schauen wir, wie weit sie wirklich vorne sind. Es war ein ganz ein extremes Foul vom LASK, der Fair-Play-Gedanken ist da ganz einfach mit Füßen getreten worden."