Lakers-Muppet-Show geht baden

SPOX
22. November 201211:18
Auch der starke Kobe Bryant konnte die Lakers-Pleite nicht verhindernGetty
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Die Lakers verlieren trotz eines bärenstarken Kobe Bryant gegen das schleste Team der Western Conference. Das All-Star-Duo der Thunder zerlegt die Clippers. Kevin Love feierte ein überraschendes und überragendes Comeback. Die Wizards feiern den ersten Saisonsieg, gewinnen aber nicht und Paul George stellt sogar Reggie Miller in den Schatten.

Sacramento Kings (3-8) - Los Angeles Lakers (6-6) 113:97

Die Lakers hatten drei Spiele in Folge gewonnen, unter Mike D'Antoni schien es in die richtige Richtung zu gehen, aber das Spiel in Sacramento war an Lethargie kaum zu überbieten. Die Lakers waren gegen das schlechteste Team der Western Conference, das fünf Spiele in Serie verloren hatte, völlig uninspiriert und ließen sich in der zweiten Halbzeit 71 Punkte einschenken.

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Einzig ein starker Kobe Bryant (38 Punkte, 11/20 FG, 5/9 Dreier) hielt dagegen und versuchte sich an einem Comeback, er hatte aber keine Unterstützung. Dwight Howard (7 Punkte) und Pau Gasol (8 Punkte) waren offensiv kaum zu sehen. Nach Bryant war schon Jodie Meeks (15) bester Werfer bei den Lakers.

Von wegen Showtime-Basketball... "Showtime, machst du Witze? Es war Muppet-Time. Die erste Halbzeit war vielleicht der schlechteste Basketball, den ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe", sagte D'Antoni. Und es wird nicht einfacher für sein Team: Am Freitag und Samstag stehen Auswärtsspiele in Memphis und Dallas auf dem Programm.

Bei den Kings, die über 54 Prozent ihrer Field Goals trafen, scorten gleich sechs Spieler zweistellig. Marcus Thornton kam von der Bank und führte Sacramento mit 23 Punkten an, Tyreke Evans erzielte 18 Punkte und 6 Assists, Aaron Brooks, Jason Thompson und John Salmons notierten je 13 Zähler.

Charlotte Bobcats (6-4) - Toronto Raptors (3-9) 98:97

Die Charlotte Bobcats sind wohl das Überraschungsteam der Liga. Nach dem knappen Erfolg über die Raptors haben die Bobcats jetzt schon 6 Siege auf dem Konto. In der vergangenen Saison benötigten sie dafür noch ganze 40 Spiele. 7 Siege standen am Ende der Saison zu Buche.

Mit einem Treffer aus rund fünf Metern Distanz gelang Ramon Sessions 28 Sekunden vor Schluss der entscheidende Wurf. Toronto hatte danach noch mehrmals die Chance, das Match im letzten Moment zu drehen. Zwei Versuche wurden allerdings geblockt. Andrea Bargnanis Baseline Jumper kam den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Die Zeit war bereits abgelaufen.

Insgesamt punkteten gleich sieben Spieler der Bobcats zweistellig. Mit 19 Punkten, 3 Rebounds und 7 Assists war Kemba Walker am erfolgreichsten. Bei den Raptors stachen vor allem Andrea Bargnani (25 Punkte) und Kyle Lowry (21 Punkte, 10 Rebounds) heraus.

Orlando Magic (4-7) - Detroit Pistons 90:74 (2-10)

Die Magic hatten wenig Mühe mit den Pistons, die vor allem auch an sich selbst und ihrer schlechten Trefferquote von 32,9 Prozent scheiterten. Entschieden wurde das Match zu Beginn des dritten Viertels, als Orlando einen wahnsinnigen Lauf von 21:0 Punkten hinlegte.

Andrew Nicholson machte 15 Punkte, Glen Davis 11 und zudem starke 14 Rebounds. "Wir waren nicht überragend im Abschluss, aber haben einfach gut zusammen gespielt", so Magic-Guard J.J. Redick, der es selbst auf 11 Punkte brachte.

Für die Pistons sammelten Greg Monroe (19) und Rodney Stuckey (13) die meisten Zähler. Vor allem in der zweiten Halbzeit gelang Detroit offensiv nichts. 8 Treffer mit 44 Versuchen macht eine Quote von 18 Prozent. Auch von Downtown sah es nicht besser aus: 3 aus 17.

Cleveland Cavaliers (3-8) - Philadelphia 76ers (7-5) 92:83

Gegen Philadelphia musste Cleveland ohne Superstar Kyrie Irving auskommen. Ersatzmann Jeremy Pargo machte seine Sache aber mehr als gut und erzielte 28 Punkte. Soviel wie nie zuvor in seiner Karriere. Die Cavaliers beenden damit auch ihre Niederlagen-Serie von 6 Spielen.

"Ich glaube nicht, dass irgendjemand mit so einer Leistung von J.P. gerechnet hat", so Cavaliers-Coach Byron Scott. "Du muss ihm eine Menge Kredit geben. Aber er hat seine Chance genutzt." Auch 76ers-Forward Thaddeus Young war begeistert: "Er hat das Spiel seines Lebens gemacht. Es war, als würde er wie in einem Videospiel gegen uns spielen."

Auch Alonzo Gee (14), Dion Waiters (16), C.J. Miles (13) und Anderson Vareja (10) punkteten zweistellig. Varejo kam außerdem auf extrem starke 19 Rebouns. Für Philadelphia holten Jrue Holiday und Jason Richardson mit jeweils 16 Punkten die meisten Zähler.

Indiana Pacers (6-7) - New Orleans Hornets (3-7) 115:107 OT

Was für ein Auftritt von Paul George! Mit 37 Punkten warf er die Pacers fast im Alleingang zum Sieg über die Hornets und stellte damit auch einen persönlichen Rekord auf. 33 seiner 37 Punkte erzielte er außerdem in der zweiten Hälfte und der Verlängerung. Noch beeindruckender: Ab dem dritten Viertel war George neun Mal von Downtown erfolgreich

So viele Dreier versenkte noch nie ein Pacers-Akteur in einem Spiel, auch nicht Distanzwurf-Legende Reggie Miller. Der All-Time-NBA-Rekord liegt bei 12 Treffern und gehört Kobe Bryant. "Es ist eine Ehre für jeden, den Rekord von Reggie zu knacken", sagte George selbst. "Ich weiß gar nicht was ich sagen soll."

David West und George Hill steuerten immerhin 16 Punkte zum Pacers-Sieg bei. Robin Lopez (21), Jason Smith (18) und Ryan Anderson (17) markierten für die Hornets die meisten Punkte und sorgten so auch lange für eine Führung für New Orleans. Im letzten Viertel hatten die Pacers noch einen Sieben-Punkte-Rückstand aufzuholen.

Boston Celtics (6-6) - San Antonio Spurs (9-3) 100:112

Tony Parker entschied das Duell zwei der besten Point Guards der NBA für sich und verwies die Spurs mit Rajon Rondo in der Verlängerung in die Schranken. Selbst trug er dazu seine Saisonbestleistung von 26 Punkten bei. "Rondo hat auch ein super Spiel gemacht, es war ein tolles Duell", so Parker.

Definitiv. Mit 22 Punkten und 15 Assists war er bester Spieler der Celtics. Doch zum Ende des dritten Viertels zogen die Spurs Boston davon und beendeten den Abschnitt mit einem Lauf von 6:0 Punkten. "Wenn du in der Defensive so spielst, wie wir, dann kannst du kein Spiel gewinnen", ärgerte sich Celtics-Coach Doc Rivers.

Atlanta Hawks (6-4) - Washington Wizards (0-10) 101:100 OT

Welch Dramatik! So nah waren die Wizards dem Sieg in dieser Saison noch nicht. Aber 1,9 Sekunden vor Schluss zerstörte Kyle Korver mit einem Dreier Washingtons Traum vom ersten Erfolg der Saison. Zuvor hatte Kevin Seraphin die Wizards mit einem Baseline Jumper 100:98 in Führung gebracht.

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Doch beendet war das Spiel nach Korvers Downtown-Treffer noch nicht. Seraphin brachte direkt im Gegenzug einen Hook Shot nicht im Korb unter, genau mit der Schlusssirene versenkte Martell Webster den Rebound aber im Korb. Die Spieler der Wizards feierten zwar, wurden aber wenig später durch den Videobeweis eines besseren belehrt. Der Treffer kam zu spät. "Unfassbar, wir dachten, wir hätten gewonnen", so Webster.

Die Wizards bleiben also sieglos und sind erst das 13. Team, das mit 10 Niederlagen in eine NBA-Saison startet. Den schlechtesten Start legten im Übrigen die New Jersey Nets 2009/10 hin, als sie glatt die ersten 18 Matches verloren.

Insgesamt war für die Hawks Josh Smith mit 25 Punkten und 12 Rebounds am erfolgreichsten. Auch Al Horford zeigte mit 15 Punkten, 9 Rebounds und 10 Assists eine starke Leistung und schrammte so nur knapp am Triple-Double vorbei. Bei den Wizards erzielte Keevin Seraphin mit 21 Punkten die meisten Zähler und hatte zudem 10 Rebounds.

Seite 2: Love feiert Comeback - Die Heats wackeln

Miami Heat (9-3) - Milwaukee Bucks (6-4) 113:106 OT

LeBron James (28 Punkte und 10 Rebounds) und Dwayne Wade, der nach seiner Verletzung zurückkehrte, führten die Heat gegen die Milwauke Bucks zum Erfolg. Entscheidend war der Beginn der Overtime, in der Miami die ersten 6 Punkte erzielte.

Schon in der regulären Spielzeit hätten die Heat das Match für sich entscheiden müssen. Auch Chris Bosh trug mit 24 Punkten und 18 Rebounds (Persönlicher Rekord im Trikot der Heat) seinen Teil zu einer frühen 18-Punkte-Führung der Heat bei. "Wir haben eineinhalb Viertel guten Basketball gezeigt und sie dann zurück ins Spiel kommen lassen", ärgerte sich James. "Ich glaube, wir mögen enge Matches." Head-Coach Erik Spoelstra nahm es gelassener: "Das liegt in der Natur der NBA-Spiele. Sie sind lang. Das andere Team hat einen Lauf und schon ist dein Vorsprung futsch."

109 Mal nahmen die Bucks den Korb der Heat ins Visier. So oft wie seit dem 8. März 2003 in einem Spiel nicht mehr. Die Trefferquote von 42 Prozent in der regulären Spielzeit und nur 33 in der Overtime reichte aber nicht für den Sieg. Am erfolgreichsten für Milwaukee waren Brandon Jennings mit 19 Punkten und John Henson mit 17 Punkten und 18 Rebounds.

Oklahoma City Thunder (9-3) - Los Angeles Clippers (8-3) 117:111 OT

Zweimal hatten die Thunder in dieser Saison bis jetzt gegen Top-Teams aus dem Westen gespielt. Gegen San Antonio und Memphis. Beide Spiele haben sie verloren. Diesen Negativtrend hat OKC im Showdown mit den Clippers jetzt gestoppt.

Und mal wieder geht der Dank in erster Linie an ihr Super-Duo Kevin Durant/Russell Westbrook, das für alle 15 Thunder-Punkte in der Overtime verantwortlich war. Durant beendete das Spiel dank einer wahnsinnigen Freiwurf-Performance (19/21) mit 35 Punkten (7/19 FG), 6 Rebounds, 5 Assists und 5 Steals. Westbrook brachte es auf 23 Punkte (8/20 FG) und 9 Assists.

Kevin Martin steuerte 20 Zähler zum Erfolg bei, Serge Ibaka notierte 15 Punkte, 12 Rebounds und 3 Blocks. Einen großen Anteil hatte aber auch Thabo Sefolosha, der großartige Defense gegen Clippers-Star-Playmaker Chris Paul spielte.

Paul (9 Punkte, 9 Assists) hatte einen Albtraum-Abend und traf nur 2 seiner 14 Würfe aus dem Feld. Unter anderem verpasste er mit dem Buzzer einen Turnaround-Jumper zum Sieg. "Das Frustrierende ist, dass wir eine Chance hatten, das Spiel zu gewinnen. Aber es ist einfach schwer für uns, ein Spiel zu gewinnen, wenn ich so schlecht spiele", meinte Paul.

Topscorer der Clippers waren Blake Griffin (23) und Jamal Crawford (20). Matt Barnes ersetzte den an der Schulter verletzten Caron Butler in der ersten Fünf und erzielte 19 Punkte. Mit einem Sieg hätten die Clippers zum ersten Mal seit 1991 sieben Spiele in Folge gewinnen können.

Minnesota Timberwolves (5-5) - Denver Nuggets (6-6) 94:101

Überraschung: Kevin Love is back! Niemand rechnete damit, aber plötzlich stand der All-Star-Power-Forward der T-Wolves gegen Denver in der Starting-Five. Love hatte die ersten neun Spiele wegen einer gebrochenen rechten Hand verpasst und hätte eigentlich noch mindestens eine Woche pausieren müssen. Nix da! Love war bereit für sein Comeback und streute im ersten Viertel sofort 16 Punkte ein.

Am Ende stand ein typisches Love-Double-Double zu Buche: 34 Punkte, 14 Rebounds. Dass er nicht Superman ist, zeigten seine untypischen Probleme, die er noch mit seinem Wurf hatte (2/9 Dreier, 8/14 FT). Loves Teamkollegen sahen mehr oder weniger nur staunend beim Comeback ihres Superstars zu, nur J.J. Barea (12) und Nikola Pekovic (10) punkteten noch zweistellig.

Die Folge: Minnesota gab das Spiel trotz einer 17-Punkte-Führung in Halbzeit eins noch aus der Hand. Danilo Gallinari (19), Ty Lawson (18) und Andre Iguodala (18) führten die Nuggets zum zweiten starken Auswärtssieg (Memphis, Minnesota) in Folge. Selbst 20 Turnover konnte Denver kompensieren. Andre Miller erzielte alle seine 11 Punkte im Schlussviertel.

Houston Rockets (5-7) - Chicago Bulls (5-6) 93:89

Die Niederlagenserie der Rockets ist beendet, aber die Probleme von Jeremy Lin gehen weiter. Der Point Guard kam schon mit miesen Quoten (34 Prozent FG, 24 Prozent Dreier) ins Spiel, und seine Quoten wurden nicht besser. Lin kam nur auf 4 Punkte (2/9 FG) und leistete sich 5 Turnover. Die Rockets kamen als Team auf 23 Ballverluste, es sollte aber trotzdem reichen.

In der Crunchtime wurde Lin durch Backup Toney Douglas ersetzt, der dann sogar einen ganz entscheidenden Dreier und zwei Freiwürfe traf. Houston gewann zum 33. Mal in Folge, wenn man den Gegner unter 90 Punkten hält, es ist die längste Serie in der NBA. James Harden war mit 28 Punkten (8/14) mal wieder der beste Werfer der Rockets, dazu sammelte er 5 Steals. Patrick Patterson erzielte 20 Zähler, Chandler Parsons legte mit 18 Punkten und 13 Rebounds ein Double-Double auf.

Auf Seiten der Bulls gelang dies Luol Deng (19 Punkte, 10 Rebounds) und Carlos Boozer (13 Punkte, 15 Rebounds), Topscorer war aber Backup-Guard Nate Robinson (21 Punkte, 5 Assists). Chicago hat zum ersten Mal unter Coach Tom Thibodeau drei Spiele in Serie verloren. Die Bulls hadern vor allem mit ihrer sonst so starken Defense.

Golden State Warriors (7-5) - Brooklyn Nets (6-4) 102:93

Die Nets führten in der ersten Halbzeit schon mit 13 Punkten Vorsprung, ab dem dritten Viertel übernahmen aber die Warriors das Kommando. Golden States junges Backcourt-Duo Stephen Curry/Klay Thompson gewann das Duell gegen Deron Williams/Joe Johnson dabei ziemlich eindeutig.

Curry (25) und Thompson (23) kamen zusammen auf 48 Punkte schossen dabei über 53 Prozent aus dem Feld. Da konnten D-Will (9) und Johnson (13) mit einer Quote von 36 Prozent nicht mithalten. Topscorer der Nets, die auf Gerald Wallace (Knöchel) verzichten mussten, war Brook Lopez mit 22 Zählern.

Neben Curry und Thompson stark bei den Warriors: David Lee. Der Power Forward lieferte 20 Punkte (10/15 FG), 13 Rebounds und 6 Assists. Golden State hat vier der letzten fünf Spiele gewonnen und kommt immer besser in Fahrt.

Phoenix Suns (5-7) - Portland Trail Blazers (5-6) 114:87

Nach der Niederlage gegen die Lakers am letzten Freitag hatte Marcin Gortat gegenüber einem polnischen Journalisten erklärt, dass er nicht glaubt, dass er überhaupt eine Option sei für Suns-Coach Alvin Gentry. Gegen die Blazers sah das aber ganz anders aus. Gortat erzielte in nur drei Vierteln 22 Punkte (11/14 FG) - Saisonbestwert! Phoenix feierte nach drei Niederlagen in Folge einen Kantersieg, auch weil sich eine Veränderung in der ersten Fünf bezahlt machte.

Markieff Morris (19) und Shannon Brown (10) kamen in die Starting-Five und notierten gemeinsam 29 Punkte. Jermaine O'Neal steuerte 17 Punkte zum Sieg bei, Goran Dragic lieferte 15 Zähler und 8 Assists.

Rookie-Point-Guard Damian Lillard war mit 24 Punkten Topscorer der Blazers, die drei Spiele nacheinander gewonnen hatten. Schlecht: Starting-Center J.J. Hickson fiel wegen einer Schulterverletzung aus. Noch schlechter: Portlands Bank bleibt eine Katastrophe: In Phoenix erzielten die Blazers-Reservisten nur 13 Zähler, 7 davon in der Garbage-Time.

NBA: Der Spielplan 2012/13