
Spiel 4 der NBA Finals war ein Must-Win-Game für die Oklahoma City Thunder und sie wurden der Aufgabe dank eines überragenden Schlussspurts von MVP Shai Gilgeous-Alexander gerecht und stellten in der Serie auf 2-2.
Dies war aus mehren Gründen erstaunlich: Zum einen führte Gastgeber Indiana Pacers beinahe die ganze Partie über und zum anderen war bislang gerade das vierte Viertel ganz klar nicht die Stärke der Thunder, sondern bei den Niederlagen in Game 1 und Game 3 ihr Untergang. Und zu guter Letzt war da eine Statistik, mit der man in der modernen NBA keinen Blumentopf gewinnt, geschweige denn ein Spiel in den Finals. Bis 2010 muss man in den Annalen zurückblättern, um ein Team zu finden, dass mit nur drei (oder sogar weniger) getroffenen Dreiern einen Sieg einfuhr.
Dreierbilanz: OKC bleibt weit unter eigenem Standard
Bislang hatte OKC in den Finals folgendermaßen "von draußen" abgeschnitten: 11/30, 14/36 und 10/22. Zwei Spiele davon gingen verloren, auch bärenstarke 45,5 Prozent Trefferquote in Game 3 hatten nichts genutzt.
In Spiel 4 nahmen die Thunder nur 17 Dreier als Team und verwandelten davon 3. Im Klartext: d-r-e-i. Alex Caruso traf einen (von 2), Lu Dort traf einen (1 Versuch) und Gilgeous-Alexander nutzte seinen vierten Versuch tief im letzten Viertel. 3 von 17 entspricht 17,6 Prozent Treffern.
Zum Vergleich: In den Playoffs hat OKC bislang 36,2 Dreier pro Spiel versucht (12,4 Treffer), in der Regular Season sogar 38,8 (14,5).
Lakers und Celtics 2010: Zwei, drei Dreier müssen auch mal reichen
Das Beeindruckende ist nun, dass man in der heutigen NBA ohne den Dreier überhaupt gewinnen kann. Die Boston Celtics drückten inklusive Playoffs fast 4400 Mal in dieser Saison von Downtown ab, das entspricht 47 Versuchen pro Spiel.
Doch zurück zu den Thunder und Game 4: Seit 2010 sind sie das erste Team, das ein Spiel in den Finals mit maximal drei erfolgreichen Dreiern gewonnen hat (laut StatMuse).
In der Endspielserie damals den Los Angeles Lakers und den Celtics kam es sogar mehrmals vor, dass die Teams nicht so viele Dreierwürfe versuchten.
125:107 Versuche zugunsten der in sieben Spielen damals siegreichen Lakers waren es insgesamt. Damals holte L.A. Spiel 3 mit zwei getroffenen Dreiern, die Celtics Spiel 4 und 5 mit je drei.
SGA mit super seltener Nullnummer
Gilgeous-Alexander brachte das Kunststück fertig, zwar 35 Punkte aufzulegen, aber keinen einzigen Assist zu geben. Diese statistische Besonderheit ist noch viel seltener, als extrem wenige Dreier zu treffen.
Weit über ein halbes Jahrhundert muss man zurückgehen, um auf Lakers-Legende Jerry West zu stoßen, der letztmals in den Finals 35 und 0 produzierte. 1962 in Spiel 7 war das und für West und seine Farben gab es kein Happyend, denn die Celtics waren dank Bill Russells Monsterperformance - 30 Punkte, 40 Rebounds, 4 Assists - zu gut.
Der kuriose Rekord von 37 Punkten ohne Vorlage in den Finals geht auf Philadelphias Joe Fulks in Game 1 der Finals 1947 gegen Chicago zurück.
SGA selbst war seit 2020 nicht mehr ohne einen einzigen Assist geblieben.