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NFL @ SPOX


Gründer: Master_Of_Disaster | Mitglieder: 818 | Beiträge: 210
Von: maschemist
30.12.2015 | 6683 Aufrufe | 13 Kommentare | 4 Bewertungen Ø 9.5
Wie sieht die Zukunft von Robert Griffin III aus?
Wohin mit RG3?
Zu welchem Team könnte und sollte der Quarterback im kommenden Jahr wechseln?

Im kommenden Frühjahr wird es aller Voraussicht nach zu einem spektakulären Wechsel in der NFL kommen. Quarterback Robert Griffin III wird vermutlich vom Washington Footballteam entlassen und kann sich dann ein neues Team aussuchen. Doch bevor wir darauf eingehen, wo er landen könnte, werfen wir für die neueren Footballfans einen Blick zurück, wie es überhaupt so weit kommen konnte.

Es begann so vielversprechend für Robert Griffin III. Nachdem er 2011 die Heisman Trophy für den besten Footballspieler am College gewann, gab die Führungsriege in Washington um Head Coach Mike Shanahan drei Erst- und einen Zweitrundenpick an die Rams ab, um den Quarterback von der Baylor University mit dem zweiten Pick im 2012 NFL Draft zu ziehen. Die Begeisterung war groß, die Erwartungen hoch. Und Griffin sollte die Erwartungen zunächst auch erfüllen.

Gleich in seiner ersten Saison führte er sein Team zu einer 9-7-Bilanz mit anschließender Playoff-Teilnahme. In diesen Playoffs begann allerdings der rapide Niedergang des hoffnungsvollen Spielmachers. Obwohl er am Knie angeschlagen war und Berichten zufolge nicht die Freigabe der Ärzte erhielt, spielte Griffin im Wild Card Game gegen die Seahawks und verschlimmerte auf dem Acker namens FedExField seine Knieverletzung. Anschließend musste er sich einer Operation zur Reparatur des Kreuz- und Außenbandes im Knie unterziehen.

Nach dieser Operation schien er nicht mehr der Gleiche zu sein. Seine Dynamik, mit der er immer wieder als Läufer erfolgreich war, schien größtenteils verpufft zu sein. Darunter litt auch seine Effizienz auf dem Feld, da er bis zu diesem Zeitpunkt nie gelernt hatte, als reiner Pocket Passer zu spielen. Am Ende seiner zweiten Saison wurde er von Mike Shanahan auf die Bank gesetzt, um keine weitere Verletzung zu riskieren, wie der Head Coach sagte.

Ein Trainerwechsel und weitere Verletzungen Griffins später wurde vor der aktuellen Saison Kirk Cousins zum Starter anstelle von Griffin erklärt. Cousins führte das Team nun in die Playoffs und sollte mit einer Vertragsverlängerung zumindest in der nahen Zukunft als Starter feststehen. Griffin darf währenddessen nur noch mit dem Scout Team trainieren und ist nicht einmal mehr die Nummer zwei.

Warum das? Das Team hat per Option Griffins Vertrag bis 2017 verlängert. In der kommenden Saison wird er über 16 Millionen Dollar verdienen. Dieses Gehalt ist im Falle einer Verletzung garantiert. Sollte man ihn im kommenden Frühjahr entlassen, während er verletzt ist, so muss man trotzdem für sein stattliches Gehalt aufkommen.

Bei seinem aktuellen Vertrag ist es entsprechend unwahrscheinlich, dass irgendein Team sich Griffin per Trade holen will. Denn 16 Millionen Dollar sind zu viel für einen verletzungsanfälligen Quarterback, dem dazu vorgeworfen wird, nicht den einfachsten Charakter zu besitzen (seine schwachen Leistungen sind nicht nur auf Verletzungen zurückzuführen). Es läuft eben alles auf eine Entlassung hinaus.

Dann hat Griffin die freie Wahl, sofern ihn die entsprechenden Teams denn haben wollen. Doch für welches Team sollte er sich entscheiden? Wo könnte seine Karriere noch eine positive Wendung nehmen, wo könnte er sich zu einem veritablen Franchise Quarterback entwickeln?

Geht man nach streng logischen Gesichtspunkten (wieder davon ausgehend, dass Griffin das auch tuen wird), kommen dabei nur drei Teams in Frage, mit einem vierten Wackelkandidaten. Ein Team, bei dem Griffin auf lange Sicht Erfolg haben kann, sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

1. Das Team sollte auf der Suche nach einem Quarterback sein. Sei es ein Quarterback für die kommende Saison oder einer, der in wenigen Jahren das Ruder übernehmen kann. Es sollte Griffin dabei egal sein, sich zunächst freiwillig auf die Bank zu setzen. Das gäbe ihm nur mehr Zeit, das System zu lernen und vollends zu verstehen. Wenn er dann auf das Spielfeld kommt, wäre er umso besser vorbereitet.

2. Das Team sollte in einem Dome spielen, auf Kunstrasen ohne äußere Wettereinflüsse. Das verringert das Risiko einer erneuten Verletzung, wie sie auf dem schlechten Rasen in Washington passiert ist. Bei Auswärtsspielen hilft das natürlich nur bedingt, bei der Hälfte der Spiele wäre man aber auf der sicheren Seite. Teams wie die Browns oder 49ers wären damit aus dem Rennen.

3. Das Team sollte eine (vom Quarterback abgesehen) intakte Offense besitzen. Gute Receiver, eine vernünftige Protection und ein funktionierendes Laufspiel machen jedem Quarterback das Leben einfacher. Muss er die Offense nicht alleine tragen, kann das schnell zu Erfolgen und gesteigertem Selbstvertrauen führen.

Kommen wir nun zu den Teams, die diese Kriterien am besten erfüllen, bei denen RG3 also auf den Knien um einen Vertrag bitten sollte.

Houston Texans

Es ist kein Geheimnis, dass die Texans mit einem besseren Quarterback ihre Division in diesem Jahr dominiert hätten. In der kommenden Offseason sollte das Team von Bill OBrien entsprechend auf der Suche nach einem Upgrade sein. Das könnten sie vielleicht in Griffin finden, sofern OBrien sich zutraut, den Quarterback in die richtige Bahn zu lenken.

Darüber hinaus spielt man in einem Dome, hat eine vernünftige Offensive Line und einen Top Receiver in DeAndre Hopkins. Das Laufspiel hat schon bessere Zeiten gesehen, das ließe sich mit einem gut investierten Draft Pick aber schnell reparieren. Als Bonus wäre eine Unterschrift in Houston eine Rückkehr in die Heimat. Griffin hat einen Großteil seiner Jugend in Texas gelebt und hat auch dort die Universität besucht.

Dallas Cowboys

Auch die Cowboys können Griffin die Heimkehr anbieten. Dazu ein vollständig überdachtes Stadium und eine funktionierende Offense. Auch wie bei den Texans könnte man einen neuen Running Back und vielleicht einen besseren zweiten Receiver gebrauchen, aber auch hier ließe sich das in der Offseason regeln.

Dazu sucht man nach einer neuen Nummer zwei hinter Tony Romo. Jerry Jones hat sich dabei in der Vergangenheit gerne mit erfahrenen Free Agents verstärkt, wann immer der Bedarf bestand. Auf Jon Kitna und Kyle Orton (die in ihren Einsätzen größtenteils überzeugen konnten) könnte Robert Griffin folgen. Dazu bestünde die Chance, in einigen Jahren als Starter in Dallas zu übernehmen.

Arizona Cardinals

Die Cardinals sind ebenfalls auf der Suche nach einem Quarterback, der mittelfristig von Carson Palmer übernehmen kann. Ihre Offensive Line wurde in den letzten Jahren sinnvoll verstärkt, das Receiving-Korps zählt zu den besten der NFL und das Laufspiel um Rookie David Johnson wirkt vielversprechend.

Die Cardinals haben eine der gefährlichsten und vielseitigsten Offenses der NFL und Bruce Arians gilt als sehr guter Coach für Quarterbacks. Im ruhigen Medianklima Arizonas könnte Griffin in Ruhe an sich arbeiten und übernehmen, sobald der Zeitpunkt gekommen ist. Ach ja, und die Cardinals spielen in einem Dome.

Der Wackelkandidat: St. Louis Rams

Sie suchen einen neuen Quarterback (oder sie sollten es tun). Sie haben ein funktionierendes Laufspiel um den fantastischen Rookie Todd Gurley. Die Offensive Line ist jung und sollte nächste Saison selbst deshalb besser aussehen, weil sie erfahrener ist. Und man spielt (noch) in einem Dome.

In der Offense fehlen aber weiterhin gute Receiver und die Line muss sich gewaltig steigern, bevor man sie als respektabel bezeichnen kann. Außerdem ist nicht klar, wie die Situation um den Umzug aussieht. Wird man in Los Angeles weiterhin in einem Dome spielen oder unter offenem Himmel? Und sollte man in St. Louis bleiben, müsste Griffin nur einmal ins Seitenaus laufen, um sich mindestens zwei Bänder auf dem Betonboden zu reißen.

Sollte Griffin tatsächlich nach St. Louis gehen, wäre es natürlich ein gefundenes Fressen für alle Medienvertreter, die selbst am Rande nur mit der NFL zu tun haben. Durch diesen Wechsel hätten die Rams nicht nur die vielen Draft Picks abgestaubt, sondern auch noch den Spieler erhalten, für den Washington die ganzen Picks abgab. Aufgrund der vielen Fragezeichen wäre es aus Griffins Sicht allerdings sinnvoller, es bei einem der anderen drei Teams zu versuchen.

Wieder einmal davon ausgehend, dass alle Teams ihn haben wollen, wären die Texans dabei wohl der Favorit. Der Medienmarkt in Houston ist deutlich ruhiger als der in Dallas und Griffin bekommt die Chance, früher zu starten. Andererseits könnte er mit einem Wechsel nach Dallas seinem alten Team nochmal eins auswischen, indem er zum großen Rivalen geht. Wenn Griffin aber die ganz ruhige Nummer schieben, sich ganz auf sich konzentrieren und gewissenhaft an seinem Spiel arbeiten möchte, sollte er nach Arizona gehen. Da soll das Wetter ja auch ganz nett sein.

KOMMENTARE
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airjo
31.12.2015 | 13:24 Uhr
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airjo : 
31.12.2015 | 13:24 Uhr
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airjo : 
Cooler Blog, vielen dank masche
Die Situation um Griffin finde ich auch enorm spannend, zudem könnte ja auch Colin Kaepernick auf den Markt kommen.

ich hätte gerne einen QB mit RG3s Potential in Houston, aber aufgrund seines Charakters habe ich meine Zweifel, dass es dazu kommt. Unser Owner Bob McNair legt sehr großen Wert auf den Charakter der Spieler und einen "sauberen" Lockerroom. Ich glaube einfach nicht, dass RG3, dem man eher divenhaftes Verhalten nachsagt, da reinpasst.

Dallas erscheint mir die realistischste Anlaufstelle und Jerry Jones wird dem sicher nicht abgeneigt sein (es sei denn er verpflichtet vorher Jonny Football )
Könntest du dich mit ihm bei deinen Cowboys anfreunden?
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Phipps
30.12.2015 | 23:12 Uhr
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Phipps : 
30.12.2015 | 23:12 Uhr
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Phipps : 
Schöner Blog und interessante Argumente Frage mich allerdings, ob es wirklich ein so wichtiger Faktor werden sollte, ob in einem Dome oder nicht gespielt wird!
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BigLuck
30.12.2015 | 22:43 Uhr
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BigLuck : 
30.12.2015 | 22:43 Uhr
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BigLuck : 
Endlich mal ein neuer Blog

Ich habe jetzt keine Zeit, ihn zu lesen, werde ihn aber mal direkt auf meine Merkliste setzen. Auf jeden Fall ein interessantes Thema, beim richtigen Team mit dem richtigen Coach könnte aus RGIII auf jeden Fall noch ein guter NFL QB werden
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