Vielleicht hätte er das entscheidende, zweite Tor geschossen. Leider aber war er verletzt, wiedereinmal und ist momentan nur zum Zuschauen verdammt. Bremens Toptorjäger Claudio Pizarro.

Es hätte ein richtiges Torfestival werden können im Bremer Werserstadion am gestrigen Samstagnachmittag. Zumindest wenn man gesehen hat wie viele Chancen der SVW in den 90 Minuten Spielzeit gegen die eigentlich ziemlich überforderten Schwaben aus Stuttgart hatte um sein schlechtes Torverhältnis(-16) aufbessern zu können. Leider aber hat man die Chance mehr als einmal vertan und das macht es eben umso ärgerlicher, da am Ende nur ein 1:1 und nicht ein 5:1 oder ähnliches dabei raussprang. Das wäre dann in soweit eine ganz gute Revanche gewesen für das 0:6 aus dem Hinspiel. Tja, daraus wurde aber leider nichts.

Die Bremer hatten zwar zu Anfang noch so ihre Startschwierigkeiten und der Motor kam auch leider erst nach einem erneuten Gegentor durch den Stuttgarter Hajnal(13.Min) erst so richtig in Schwung, dann aber gab es scheinbar zumindest in den ersten 45 Minuten kein Halten mehr und die Angriffsmaschine bei uns lief auf Hochtouren. Chance an Chance reite sich ein in die Liste und man hätte daraus auch ruhig ein bisschen mehr machen können als dieses eine Törchen durch Kapitän Torsten Frings(34.Min).

Leider aber blieb uns das am gestrigen Tag versagt. Wohl auch wegen des Ausfalls eines unserer Besten. Stürmer Claudio Pizarro hatte nach seinem "Unfall" beim unter der Woche stattfindenden Länderspiel seiner Peruaner gegen Ecuador, sich eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zugezogen, was den Stürmer zu einer Zwangspause von 7-10 Tagen zwang.

Somit fehlte er der Mannschaft im Sturm und genauso fühlte sich das dann auch auf dem Platz an. Sicher, man hatte trotz des Fehlens eine wirklich gute Reihe an guten Szenen vorne drin. Dennoch aber fehlte es einmal erneut an der nötigen Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Weder die von Anfang an spielenden Sandro Wagner und Denni Avdic konnten den Ball im Tor unterbringen, noch der später eingewechselte und nach seinem Fehltritt in der österreichischen Nationalmannschaft vorbelastete Marko Arnautovic, vermochte es den Ball ins Netz zu buchsieren. Es war einfach nicht möglich.(27:6 Torschüsse und 13:3 Ecken sagen einiges darüber aus, wer Herr im Hause war).

Man muss allerdings auch dazu sagen, dass ein gewisser Sven Ulreich, seines Zeichens Torhüter des VfB Stuttgart, einen verdammt guten Tag erwischte und somit die ein oder andere Chance mit Glanzparaden zunichte machte. Dennoch ist aber zu konsternieren, dass es ohne Pizarro im Sturm vorne einfach nicht richtig läuft. Der Peruaner fehlt an allen Ecken und Enden.

Und dabei sind es nicht nur seine Tore die uns dabei fehlen die nötigen Punkte im Abstiegskampf einzufahren, nein, es ist auch das Holen der Bälle aus dem Mittelfeld, sowie das Kämpfen und Arbeiten mit dem Ball und gegen den Gegner. Claudio ist so gut wie immer anspielbar und wenn er es nicht ist, zieht er die Gegner meist soweit auf sich, dass ein anderer Stürmer seine Freiheiten bekommt und die Chance zu Toren hat. Das macht eben einen Weltklassestürmer wie ihn aus. Das kann man nicht wirklich lernen, das muss man im Urin haben oder so ähnlich.

Schade eben nur, dass Claudio uns in dieser Saison durch seine andauernden Verletzungen immer wieder fehlt. Ganze 17 Einsätze konnte er diese Saison bislang verbuchen und fehlte somit in 10 Spielen. 10 Spiele in denen wir auf seine Dienste sehr, sehr ungern verzichtet haben, wenn man sieht wie prekär die Lage doch bislang war...und eigentlich auch noch ist. Aber was will man machen. Thomas Schaaf hatte es ja schon richtig ausgedrückt als er, nachdem er erfahren hatte, dass sein Stürmer sich erneut verletzt hatte, sagte:"Natürlich tut es uns weh, dass er nun fehlt. Aber ich kann ihm jetzt nicht die Hand auflegen und sagen: "So, du bist wieder okay."(Quelle) Somit bleibt also zu sagen. Fehlt der Topstürmer, so fehlt auch ein wenig das Glück nach vorne, leider jedenfalls.

Auch im nächsten Spiel, schon am kommenden Freitag, geht es wieder ohne Pizarro weiter in der Bundesliga. Frankfurt wartet und somit erneut ein Gegner gegen den es nötig wird möglichst viele Tore zu schießen und viele Punkte zu holen, denn auf diese Punkte ist man im Abstiegskampf nunmal angewiesen. Und den haben wir ja schon wegen der verlorenen 2 Punkte am gestrigen Nachmittag noch immer vor der Tür stehen. Hoffen wir mal, dass wir bald wieder mit Pizarro, den Abstiegskampf los sind und uns endlich von diesem Schreckgespenst lossagen können. Es wäre für das ganze Team eine gute Bestätigung der letzten Wochen, denn wenn man eins auch trotz der Verletztenprobleme sagen kann, es geht derzeit wieder aufwärts mit uns und das ist auch gut so. Es sind viele kleine Schritte vielleicht, aber es ist trotzdem immernoch eine ganz große Hoffnung vorhanden, dass uns im nächsten Spiel der große Wurf gelingt und wir somit endlich den sicheren Hafen erreicht haben. Dafür lohnt es sich auf jeden Fall alles zu geben. Egal wo und egal gegen wen.

In diesem Sinne auf gehts Werder kämpfen und siegen!