Mit "Wer ist eigentlich?" möchte ich euch Spieler genauer vorstellen, die nicht täglich im Rampenlicht der NBA stehen. Den Anfang macht Kendall Marshall, Point Guard der Los Angeles Lakers.
Kendall Dewan Marshall wurde am 19. August 1991 als Sohn eines Schwarzen und einer Weißen in Dumfries, Virginia, einer Stadt von nur 4,1km² geboren. In der kleinen Stadt konzentriert er sich wohl fast ausschießlich auf Basketball, in seiner Senior Saison 2009/2010 auf der Bishop Denis J. OConnell High School führte er diese mit 35,3 Punkten, 12,4 Rebounds und 10,2 Assists im Schnitt zum Titel der Virginia Independent Schools Division I und bis in das Halbfinale der Washington Catholic Athletic Conference.
Am Ende der Saison 2009-2010 wurde ihm eine besondere Ehre zuteil, als er ein McDonald All-American wurde.
Erstes Jahr in Chapel Hill
Nach einer teils überragenden Zeit an der High School entschied er sich folgerichtig dafür, in die NCAA zu wechseln, um sich am College auf eine Karriere als Profi-Basketball vorzubereiten. An Interessente mangelte es nicht, die renommierten Universitäten aus North Caroina, Georgetown, Villanova und Virginia warben um die Dienste des Guards, der sich schon immer durch sein starkes Passing und seine starke Courtvision ausgezeichnet hatte. Am Ende entschied sich Marshall für die berühmte University of North Carolina at Chapel Hill, an der schon unter anderem Michael Jordan, Vince Carter oder auch der deutsche Ademola Okulaja für die Tar Heels aktiv waren. 81 Spieler mit NBA- oder ABA-Erfahrung haben für die Tar Heels gespielt, um NBA-Profi zu werden, war Marshall dort also richtig. In seiner Freshmen-Saison spielte er zunächst als Backup-Point Guard von Larry Drew II, nachdem die Tar Heels ihr Spiel gegen die Georgia Tech Yellow Jackets mit 78-58 verloren hatten nur ein einziges mal auf den Korb warf und ein allgemein schlechtes Spiel ablieferte, war es für UNC Head Coach Roy Williams an der Zeit etwas neues auszuprobieren und Kendall Marshall fortan als Starter auflaufen zu lassen. Larry Drew II wurde Anfang Februar 2011 zu den UCLA Bruins transferiert, sodass Marshall den Starter-Posten für den Rest der Saison inne hatte. In seiner ersten Saison in Chapel Hill konnte er in durschnittlich 24,6 Minuten (37 Spiele, 20 davon als Starter) 6,2 Punkte, 6,2 Assists und 2,1 Rebounds bei einer Wurfquote von 42% und einer Dreierquote von 35,4% errreichen. Seine Freiwurfquote betrug 69%, hinzu kamen 1,1 Steal pro Spiel. Sein großes Potential als Playmaker konnte er Phasenweise schon andeuten, gerade zum Ende der Saison wurde er stärker, ihm gelangen 2 Double-Doubles, eins davon beim Duell gegen den großen Rivalen Duke, das Spiel konnte am 5. März 2011 mit 81:67 gewonnen werden Marshall's erstes Double-Double am College bestand aus 15 Punkten und 11 Assists.
Ein zweites starkes Jahr in Carolina Blau
Marshall's Sophomore Saison sollte eine werden, in der Rekorde gebrochen wurde. Er spielte wie die anderen NBA-Kandidaten der Tar Heels wie Tyler Zeller, Harrison Barnes oder John Henson eine starke Saison, zusammen verhalfen sie UNC zu einer 32-6 Bilanz und dem ersten Platz in der Atlantic Coast Conference. Auch für Marshall persönlich lief es gut: In 36 Spielen, davon alle als Starter, brachte er es im Schnitt auf 8,1 Punkte, 9,8 Assists und 2,6 Rebounds. 1,2 Steals und 0,2 Blocks vervollständigen das Stats Sheet bei einer Trefferquote von 46%, einer Dreierquote von 38,5% und einer Freiwurfquote von 69,9%. Alle diese Zahlen sind Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr, ebenso seine Spielzeit, diese ist nämlich von 24,6 auf 33 Minuten pro Spiel angestiegen. Zu 6 Double-Doubles aus Punkten und Assists kam er in seinem 2. Jahr in Chapel Hill, außerdem gelangen ihm zwei 20/10-Performences, eine davon wieder gegen den verhassten Rivalen aus Duke, als er mit 20 Punkten, 10 Assists und 4 Rebounds aus dem Boxscore herausstach. Zwar waren auch schlechte Spiele wie 6 Punkte und 4 Assists bei 7 TO gegen Florida State dabei, seiner guten Form sollte dies aber jeweils keinen Abriss tun.
Für Marshall lief es also sehr gut im Carolina Blau. Sehr gut, bis er sich in der dritten Runde des NCAA Tournaments eine Kahnbeinfraktur zuzog und Rest der Saison aufallen wird. Die zuvor hochgehandelten Tar Heels wurden mitten in der entscheidenden Phase der Saison also ihrem Strippenzieher beraubt. Das Team spielte sich ohne Marshall immerhin noch in's Elite Eight vor, wo man gegen die späteren Finalisten aus Kansas verlor. Trotz seiner Verletzung meldete sich Kendall Marshall wie die anderen UNC-Stars Harrison Barnes, Tyler Zeller und John Henson zum NBA Draft 2012 an, welcher als der stärkste seit der schon jetzt legänderen 2003er Draft Class bezeichnet wurde. Mit Spielern wie Anthony Davis, Damian Lillard oder Bradley Beal waren wohl kommende Superstars in diesem Draft vertreten. Am 28. Juni 2012 wurde er im Prudential Center von Newark, New Jersey als zweitbester Point Guard von den Phoenix Suns an 13. Stelle gepickt. Am Ende seiner College Karriere setzte Marshall einen neuen UNC-Rekord für die meisten Assists in einer Saison (351) und die gesamte Atlantic Coast Conference, mit 9,8 Assists pro Spiel rangiert er landesweit auf dem zweiten Platz. Folgerichtig wurde er mit dem Bob Cousy Award für den besten Point Guard der NCAA ausgezeichnet.
Durchwachsene Rookie-Saison bei den Suns
Am 16. Juli schloss Kendal seinen ersten NBA-Vertrag ab, als er bei den Phoenix Suns unterschrieb. In der Summer League schnupperte er erstmals NBA-Erfahrung, unter anderem gelangen ihm 15 Punkte und 10 Assists gegen das Summer League Team der Memphis Grizzlies. Die Suns standen vor einer schwierigen Saison, in der Saison 2011-2012 hatte es noch zu einer zu einer ausgeglichenen Bilanz gereicht, aber nun mussten sie noch den Abgang von Point Guard Legende Steve Nash verkraften. Zwar hatte man mit Goran Dragic einen soliden Point Guard, allerdings benötigte man frischen Wind auf der eins. In seinem ersten NBA-Spiel am 4. November 2012 gegen die Orlando Magic konnte er zwar keine Zahlen aufweisen, dafür gelangen ihm aber einen Tag später gegen die Miami Heat seine ersten beiden Assists und sein erste Steal auf der großen NBA-Bühne. Am 29. November schickten ihn die Suns in die NBA D-League, wo er bis zum 21. Dezember 2012 für die Bakersfield Jam gespielt hat. In dieser Zeit gelangen ihm im Spiel gegen die Santa Cruz Warriors 21 Punkte und 8 Assists. Unter Neu-Coach Lindsey Hunter durfte Kendal am 27. März 2013 das erste Mal in der NBA starten und bedankte sich für das Vertrauen seines Trainers mit 13 Assists. In seinen ersten drei Starts kam er auf 37 Assists (12,3 im Schnitt). Marshall stand in seiner Rookie-Saison 48 auf dem Parkett und kam im Durchschnitt auf 3 Punkte un 3 Assists pro Spiel, bei schwachen Quoten und 14,6 Minuten Spielzeit. Der 25. Oktober 2013 markierte den ersten Rückschlag für Marshall, da er mit Marcin Gortat, Shannon Brown und Malcolm Lee für Emeka Okafor und einen Draft Pick nach Washington getradet wird, drei Tage später folgt der nächste, als er mit seinen nach Washington getradeten Kollegen entlassen wird.
Durchbruch in LA?!
Am 3. Dezember 2013 startet Marshall einen neuen Anlauf in der D-League, in seinem Debüt für die Delaware 87ers konnte er direkt mit 31 Punkten, 10 Assists und 9 Rebounds auf sich aufmerksam machen, gerade die Assists stechen heraus, da er seine neuen Teamkollegen gerade einmal ein paar Tage kennt. Die Chance, sie besser kennenzulernen sollte er aber gar nicht erst bekommen den schon am 20. Dezember reagierten die Los Angeles Lakers auf die Ausfälle der Guards Kobe Bryant, Steve Nash, Steve Blake, Jordan Farmar und Xavier Henry, indem sie Kendall Marshall für mehrere Jahre unter Vertrag nehmen. Bei den Lakers scheint er momentan angekommen zu sein, er spielt bisher eine starke Saison, mit Stand vom 29. Januar 2014 erreicht er pro Spiel 10,5 Punkte, 9,5 Assists und 2,9 Rebounds bei einer Dreierquote von 47,3% und einer Feldwurfquote von 44,5%. Momentan spielt er 33,2 Minuten pro Spiel, seine Minuten werden mit der Rückkehr der ersten Rekonvalezenten sicherlich wieder sinken, es ist aber durchaus möglich, dass Marshall mit seiner bisher starken Zeit bei den Lakers den Grundstein für eine gute NBA-Karriere gelegt hat. Zwar muss er an einigen Aspekten wie der Defense noch arbeiten, nichts desto Trotz ist Kendall Marshall ein aufregender Spieler für die Zukunft.
Ich habe nichts weiter zu sagen außer, dass ich mich über Bewertungen und vernünftig formulierte Kritik freue und gerne wissen möchte, ob ihr eine Serie des Formats begrüßen würdet. Ansonsten Danke für's Lesen!
Als nächstes könnte ich mir Greg Oden gut vorstellen oder gibt es einen Spieler eurerseits, den ihr gerne im Portrait hättet?
Bin sowieso ein Fan von solchen Blogs!!
Freue mich auf den nächsten Spieler den du vorstellst!!
verstehe nicht warum ihn die wizards nicht als back-up behalten haben. wenn man sieht wie maynor spielt. in LA bekommt er die chance und er nutzt sie sehr gut. bin gespannt wie er sich noch entwickelt.
um die absätze habe ich mich mal gekümmert.