Argentinien, Brasilien, Deutschland und Spanien - diese Mannschaften haben nur ein Ziel: Sie wollen Weltmeister werden. Ein Ausscheiden in der Vorrunde würde einer Katastrophe gleichen.

Honduras, Australien, Iran und Costa Rica - auch diese Mannschaften verbindet ein gemeinsames Ziel. Doch im Gegensatz zu den oben genannten Nationen haben diese Länder ihr Ziel bereits erreicht: Sie konnten sich für die WM in Brasilien qualifizieren.

Ein Ausscheiden in der Vorrunde wäre für sie keineswegs eine Katastrophe. Die WM ist für sie ohnehin nur eine Zugabe. Jedes Tor und jeder Punktgewinn würde von diesen Mannschaften und ihren Fans lautstark und euphorisch bejubelt werden. Ein Sieg wäre gar eine Sensation, der wohl das ganze Land auf die Straßen bringen würde.

Doch sind es nicht gerade diese Länder - fußballerisch meistens völlig unterlegen, kämpferisch hingegen in der Regel weltmeisterlich - für die unser aller Herz schlägt und die eine WM erst zu dem machen, für die wir sie alle lieben? Denken wir nur an Trinidad und Tobago bei der WM in Deutschland 2006.

Im Folgenden möchte ich euch einige der Underdogs dieser WM genauer vorstellen.

IRAN

WM-Historie

Bisher konnte sich der Iran nur für vier Weltmeisterschaften qualifizieren (1978, 1998, 2006 und 2014). Dabei kam man nie über die Vorrunde hinaus. Neben sechs Niederlagen, gab es aber immerhin zwei Unentschieden (gegen Schottland und Angola) und einen Sieg. Dieser Sieg kam ausgerechnet gegen den politischen Erzfeind USA zustande und wurde natürlich im ganzen Land frenetisch gefeiert. Auch bei der diesjährigen WM wird den Iranern der Einzug ins Achtelfinale nicht zugetraut.

Kader

Traditionell ist die iranische Nationalmannschaft von sehr erfahrenen Spielern geprägt. Bei der letzten WM 2006 führte sie zum Beispiel der zu diesem Zeitpunkt bereits 37-jährige Ali Daei als Spielführer aufs Feld.

Auch der aktuelle Kapitän Javad Nekounam ist bereits 34 Jahre alt. Obwohl auch weitere Stammspieler und Stützen des Teams, wie zum Beispiel Andranik Teymourian oder Masoud Shojaei die 30er-Grenze bereits überschritten haben, setzt der bekannte Trainer Carlos Queiroz auch auch weitaus jüngere Spieler.

Carlos Queiroz legt besonderen Wert auf die Defensive. Dabei sind die Defensivspieler hierzulande eher unbekannt. Die Abwehr setzt sich vor allem aus erfahrenen Spielern zusammen, die in der iranischen Liga spielen.

Im defensiven beziehungsweise zentralen Mittelfeld sollen Kapitän Javad Nekounam, der lange Zeit bei CA Osasuna in Spanien aktiv war, und Andranik Teymourian die Fäden ziehen und für Stabilität sorgen.

Im offensiven Mittelfeld und im Sturm setzt Carlos Queiroz auf eine Mischung aus in europäischen Top-Ligen erfahrenen Spielern (Ashkan Dejagah, Reza Ghoochannejhad) und einigen hoffnungsvollen Talenten, die den Sprung nach Europa zum Teil bereits geschafft haben oder aber zumindest bei einigen europäischen Teams auf dem Zettel stehen (Bakhtiar Rahmani, Alireza Jahanbakhsh, Karim Ansarifard).

Zur Überraschung aller Iraner wurde der erst 19-jährige Sardar Azmoun nicht in den endgültigen Kader berufen, obwohl dieser sich durch starke Leistungen für Rubin Kazan ins Blickfeld von Arsenal, Barcelona, Juventus und Milan gespielt hat.

Mögliche Aufstellung

Ahmadi - Heydari, Hosseini, Montazeri, Hajsafi - Teymourian, Nekounam - Dejagah, Shojaei, Rahmani - Ghoochannejhad

Prognose

Auch bei dieser WM ist dem Iran das Überstehen der Vorrunde nicht zuzutrauen. Obwohl man wohl in einer der einfachsten Gruppen gelandet ist, lautet das Ziel, nicht ohne Punkte nach Hause zu fahren. Während es gegen Argentinien nur darum geht eine all zu hohe Niederlage zu vermeiden, ist gegen Bosnien und Herzegowina und vor allem Nigeria durchaus ein Punktgewinn möglich, sofern sich der Iran in der Defensive ähnlich gut strukturiert zeigt wie in der WM-Qualifikation.

COSTA RICA

WM-Historie

Auch für Costa Rica bedeutet die WM in Brasilien die vierte WM-Teilnahme. Doch im Gegensatz zum Iran konnte man sich zumindest einmal (1990) nach Siegen über Schweden und Schottland für das Achtelfinale qualifizieren. 2002 und 2006 schied Costa Rica bereits in der Vorrunde aus. Uns sind die Costa Ricaner vor allem durch das Eröffnungsspiel der WM 2006 in Deutschland gegen die DFB-Elf in Erinnerung, welches mit 2:4 verloren ging.

Kader

Der Kader besteht ungefähr zur Hälfte aus Europa-Legionären und Spielern, die in heimischen Ligen aktiv sind.

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Bryan Oviedo vom FC Everton ist der Offensivspieler Bryan Ruiz der unumstrittene Star der Mannschaft, der aktuell vom FC Fulham an PSV Eindhoven ausgeliehen ist und dort wieder an seine alten Leistungen anknüpfen konnte.

Im Sturm soll dieser vom hochtalentierten Joel Campbell (für mich übrigens einer der Spieler bei dieser WM, auf die ich am meisten gespannt bin) beim Toreschießen unterstützt werden.

Weitere bekannte Spieler sind Torwart Keylor Navas von UD Levante und der den meisten aus der Bundesliga bekannte Linksverteidiger Junior Diaz (1. FSV Mainz 05).

Im von Trainer Jorge Luis Pinto präferierten 5-4-1-System kommt dem defensiven Mittelfeldspieler Yeltsin Tejeda (ebenfalls ein sehr interessanter junger Spieler) eine wesentliche Rolle zu. Die defensive Grundordnung stellt an in extrem hohe Anforderungen, da er in besonderem Maße als Bindeglied zwischen der Defensive und den vier Offensivspielern fungieren soll.

Mögliche Aufstellung

Navas - Umana - Gamboa, Miller, Gonzalez, Diaz - Tejeda - Ruiz, Borges, Bolanos - Campbell

Prognose

Costa Rica wäre in einer leichteren Gruppe durchaus eine Überraschung zuzutrauen. In der schweren Gruppe D mit Uruguay, Italien und England ist das Tunier hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits nach der Vorrunde beendet. Trotzdem könnte Costa Rica eine bedeutende Rolle zukommen. Da es zwischen den restlichen Gruppengegnern wohl einen engen Schlagabtausch um den Einzug ins Achtelfinale geben wird, müssen sich diese gegen Costa Rica eigentlich schadlos halten, um ihre Chancen nicht einzubüßen. Daher ist es durchaus möglich, dass die Mannschaft bereits nach der Vorrunde nach Hause fahren muss, die gegen Costa Rica Punkte liegen lässt.

Der Kader besteht ungefähr zur einen Hälfte aus Europa-Legionären und zur anderen aus Spielern, die in heimischen Ligen aktiv sind.

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Bryan Oviedo vom FC Everton ist der Offensivspieler Bryan Ruiz der unumstrittene Star der Mannschaft, der aktuell vom FC Fulham an PSV Eindhoven ausgeliehen ist und dort wieder an seine alten Leistungen anknüpfen konnte.

Im Sturm soll dieser vom hochtalentierten Joel Campbell (für mich übrigens einer der Spieler bei dieser WM, auf die ich am meisten gespannt bin) beim Toreschießen unterstützt werden.

Weitere bekannte Spieler sind Torwart Keylor Navas von UD Levante und der den meisten aus der Bundesliga bekannte Linksverteidiger Junior Diaz (1. FSV Mainz 05).

Im von Trainer Jorge Luis Pinto präferierten 5-4-1-System kommt dem defensiven Mittelfeldspieler Yeltsin Tejeda (ebenfalls ein sehr interessanter junger Spieler) eine wesentliche Rolle zu. Die defensive Grundordnung stellt an ihn extrem hohe Anforderungen, da er in besonderem Maße als Bindeglied zwischen der Defensive und den vier Offensivspielern fungieren soll.

Mögliche Aufstellung

Navas - Umana - Gamboa, Miller, Gonzalez, Diaz - Tejeda - Ruiz, Borges, Bolanos - Campbell

Prognose

Costa Rica wäre in einer leichteren Gruppe durchaus eine Überraschung zuzutrauen. In der schweren Gruppe D mit Uruguay, Italien und England ist das Tunier hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits nach der Vorrunde beendet. Trotzdem könnte Costa Rica eine bedeutende Rolle zukommen. Da es zwischen den restlichen Gruppengegnern wohl einen engen Schlagabtausch um den Einzug ins Achtelfinale geben wird, müssen sich diese gegen Costa Rica eigentlich schadlos halten, um ihre Chancen nicht einzubüßen. Daher ist es durchaus möglich, dass die Mannschaft bereits nach der Vorrunde nach Hause fahren muss, die gegen Costa Rica Punkte liegen lässt.