Es bleibt dabei. Wir können gegen die Italiener bei einer EM oder WM einfach nicht gewinnen. Erstmal Glückwunsch an die Italiener für den Einzug ins Finale.Wir wollten Rechnungen begleichen. Wir wollten der Welt zeigen, das wir endlich unsere Traumata besiegen können. Doch an was hat es gelegen ? Was war der Ausschlag für diese unnötige Niederlage ?

Never change a running system

Ganz Deutschland war nach dem Spiel gegen die Griechen auf einer riesigen Euphoriewelle geschwommen. Der Glaube, endlich mal gegen die Italiener bei einem großen Turnier nicht den Kürzeren zu ziehen, stieg ins Unermessliche. Ich möchte keine Kritik an Jogi Löw üben. Er lag bis zum heutigen Tag immer richtig mit seinen Entscheidungen. Auch wenn ich seine Entscheidungen nicht immer gutgehießen habe, er lag richtig. Doch heute hat er sich leider geirrt. Passiert, basta, Pasta, Fertig.

Bestrafung folgt auf dem Fuß

2 Fehler in der Defensive, 2 mal klingelt es im deutschen Gehäuse. Bing, Bing, Balotelli. Hummels und Lahm, im bisherigen Turnierverlauf auf absolutem Weltklasse-Niveau leisteten sich zwei Unachtsamkeiten und das Unheil nahm seinen Lauf. Auch Badstuber sah beim 0:1 nicht gut aus.

Chancen über Chancen

Es sollte halt nicht sein. In den vergangenen Partien, ausgenommen das Spiel gegen die Griechen, glänzten wir durch unsere Effektivität vor der gegnerischen Hütte. Aber es gibt solche Spiele, da kannst du machen was du möchtest, irgendwie klebt dir nicht nur Pech, sondern auch noch Unglück am Schuh. Und im Fußball zählen nun halt mal die Tore. Wem das nicht passt, wenden sie sich bitte ans International FA Board für Regeländerungen.
Klar hatten die Italiener die Chancen auf das 3:0, aber davor hätten die Deutschen ein Tor erzielen müssen.

Gefühle

Nie hatte man ein besseres Gefühl. Nie war ich so überzeugt, das es dieses Jahr was wird, mit dem Titel. Man war überzeugt, absolut überzeugt von dieser Mannschaft. Und ich bin es immer noch. Auch nach dieser Niederlage bin ich stolz auf unsere National-11.

Und was ich am meisten betonen möchte, Leute, zieht mal die Vereinsbrillen bei so einem Turnier einfach aus. Legt sie bis zum Saisonstart der Bundesliga einfach mal in die Schublade und lasst sie auch mal da. Was man so liest und hört, zum jetzigen Zeitpunkt schon, nee, da bleibt mir die Spucke weg. Da frag ich mich echt, nee ich spare mir das jetzt. Ist nicht gut fürs Herz. Bei aller Enttäuschung, Trauer oder Fassungslosigkeit gehören sich ein paar Dinge nicht. Schon vom Anstand und Respekt her nicht. Raus mit dem Bayern-Block. Raus mit dem Hummels. Die Dortmunder haben in der CL schon nix gerissen.Und noch so einiges mehr.Aber wie sagte Effe schon einmal, Freunde der Sonne. Irgendwann sollte Schluss sein. Die Jungs tragen den Bundesadler auf der Brust.
Da spielt es für mich keine Rolle, für welchen Verein die Spieler auflaufen. Da zählen andere Eigenschaften.

Emotionen

Man sagt ja gerade den Südländern ein recht feuriges Temperament nach. Doch wir Deutschen stehen ihnen, gerade wenn es sich um Fußball dreht, in nichts nach. Nein, ich behaupte sogar, da sind wir noch feuriger. So manche Ehefrau wünscht sich dieses gleiche Temperament in anderen Räumen als nur im Wohnzimmer. Doch zurück zum Thema. Im Vorfeld wurden sich aus beiden Lagern wieder Grüße zugeschickt, hoppla die Waldfee, das es eine wahre Freude wahr. Doch gerade im Augenblick der Niederlage, sollten wir unsere Emotionen für einen kurzen Augenblick im Griff haben und den Italiener gratulieren. Den im Endeffekt und wenn man ehrlich zu sich selbst ist, sollte man immer zuerst vor der eigenen Haustüre nachschauen, bevor man beim Nachbarn die dreckigen Gläser sucht. Glückwunsch an die italienische Nationalmannschaft und seinen Fans.

Schluss, Aus, Vorbei

Die EM ist für uns Deutsche wieder einmal eine Geschichte ohne Happy-End. Aber dieses Mal sind wir nicht an mauernden Italiener gescheitert. Auch gepetzt wurde nicht. Doch in der Stunde der Enttäuschung und Trauer trage ich, wie oben schon einmal erwähnt, den Kopf erhoben, die Brust geschwellt, voller Stolz im Herzen, den Adler auf der Brust. Wieder einmal wird ein Trikot im Schrank verschwinden, ohne eine freudige Erinnerung. Wieder einmal werden Gespräche in ferner Zukunft sich um dieses eine Spiel drehen und man wird der vergangenen Chance nachtrauern. Und wenn man Tag für Tag die Tür des Kleiderschrankes öffnet, der Blick auf eines der Exemplare fällt, so werden wie wieder und wieder an diese Tage erinnert. Doch sollte nicht Wehmut unsere Stimmung trüben, wir sollten vor Kraft und Willen strotzen, eines Tages diese Italiener bei einem großen Turnier besiegen zu können. Ich glaube daran. Doch in diesem Sinne, möchte ich zum Abschluss die Worte unseres Rocker-vom Hocker aus dem Radio zitieren :

"Weine könnt ich, weine"