Der Konflikt zwischen Ultras und Vereinsführung hat seit Saisonbeginn eine neue Qualität bekommen. Pünktlich zum ersten Heimspiel hat der Klub vor den Einlässen zu den Blöcken der Südkurve elektronische Drehkreuze installiert, um zu verhindre, dass die betreffenden Blöcke von Fans geflutet werden, die eigentlich keine Tickets für die Südkurve haben. Damit wurde eine viele Jahre alte Praktik unterbunden, sehr zum Unmut der Ultragruppen. Aus Protest blieben daher etwa 500 Plätze in der Südkurve zum Spiel gegen Mönchengladbach frei. Optisch, aber vor allem akustisch, war das kaum zu übersehen, bzw. -hören.
Sofort wurden die ersten Stimmen laut, die die schlechte Stimmung im Stadion monierten und für die zukünftige Stimmung in der Arena schwarz sahen.
Natürlich kann man vermuten, dass in Zukunft, falls sich an der Fanpolitik des Vereins nichts ändern sollte, die Auswärtsfans lauter sein werden, als die Heimfans, aber es gibt eben auch noch einen anderen möglichen Ausgang.
Es könnte nämlich passieren, dass das Vakuum, das die Ultras in der Kurve hinterlassen, von anderen gefüllt wird. Von Fans, die sich vielleicht nicht als "Ultras" verstehen, sondern eben als fans des Vereins und der Spieler. Vielleicht könnte dieser Machtwechsel in der Kurve dazu führen, dass das Stimmungsmonopol einer kleinen Gruppe abgelöst wird, durch eine demokratischere Kurvenkultur, einer in der auch eine andere Gruppe von Fans mal ein neues Lied anstimmt oder eine Chores plant. Die Ultras haben nämlich auch unter den anderen Fans in der Südkurve nicht unbedingt nur Sympathisanten. Vor allem der Protest gegen Neuer ist vielen Fans in negativer Erinnerung geblieben. Die Ultras wiederum scheinen alle anderen Bayernfans nicht wirklich als solche ernst zu nehmen. Für sie, so kommt es einem zumindest vor, ist jeder Nicht-Ultra eigentlich bloß einer der vielzitierten Erfolgsfans. In ihre Weltanschauung passt es nicht, dass sich jemand Fan nennt, der nicht schon 3 Stunden vor Spielbeginn im Stadion ist und, der nicht alle Auswärtsspiele der Saison im Bus bereist. Diese Arroganz wird ihnen von vielen anderen Anhängern übelgenommen. Wer fühlt sich schon gern als Fan zweiter Klasse.
Wenn das Fernbleiben der Ultras dazu führen sollte, dass sich die Kurve neu und vielseitiger organisiert, dann muss der Boykott der Ultras nicht unbedingt etwas ausschließlich Schlechtes sein. Vielleicht kann ich ja dann auch mal mit meinen Kumpels einen Fangesang anstimmen, den dann die ganze Kurve mitsingt.
10Millionen Fans in Deutschland? Wovon träumst du nachts? :D
Wenn euer Capo den Fangesang der Kurve (einer Gruppe) nicht übernimmt, dann ist euer Capo einfach nur schlecht. Ist so.
Fangesänge entwickeln sich meistens eh nicht bei Heimspielen, sondern bei Auswärtsfahrten im Zug oder dort halt im Block... so kenn ich's zumindest.
Und den Koan Neuer protest fand ich überigens relativ symphatisch. Man wollte nicht "den besten torwart deutschlands" man wollte lieber jemanden aus der eigenen Jugend (Thomas Kraft)... aber dass die meisten bayern "fans" dass nicht wollen und lieber mit klatschpappe den erfolg der mannschaft zujubeln ist klar ;)
"durch eine demokratischere Kurvenkultur, einer in der auch eine andere Gruppe von Fans mal ein neues Lied anstimmt oder eine Chores plant" ... diese Gruppe gibt es schon und sie nennen sich Ultras... genau das machen die Ultras...
Wenn der Fußball kommerziell nicht so ausgeschlachtet werden würde, hätten ALLE weniger und Bayern trotzdem die Chance auf eine historische Saison. Dann kommt ein Götze nicht für 37mio sonder „nur für „15mio". Ich feier j auch jeden Titel, aber ist das für dich das wichtigsten beim FC Bayern? Denke du weißt, dass es den Ultras nicht (nur) um Titel geht. Die Feiern die Mannschaft auch bei Niederlagen. Zu Teil4: Stimmungsmonopol einer kleinen Gruppe:Wie sah es denn z.B. beim Landesmeister-Cup 2001 aus? Die Stimmung war zudem Zeitpunkt Scheiße und es gab Leute die sich Organisierten um dies zu Ändern. Natürlich gab es auch Stimmung vor den Ultras, aber diese war nunmal fast auf dem Nullpunkt angekommen. Sei doch froh das es Leute gibt, die es verbessern wollten. Und mit Drehkreuzen, AWDK-Entzug, lächerlichen Stehplatz-Kontingenten, Klatschpappen, Blocktrennung und eine, Terrorexperten trägt man nicht zu einer bessern Stimmung bei. 2 Punkte von mir für deinen Blog
Ich hab hier niemanden niedergemacht und bin auch nicht beleidigt.
Finde den Beitrag von Duhle nachvollziehbar.
Das Thema an sich hier zu diskutieren will ich nicht, da in Foren oder hier in den Kommentaren meist von irgendwelchen Leuten die nur provozieren wollen gestört wird.
Die Sache ist viel zu wichtig für sowas.
Du hast recht das mein Kommentar nicht viel Inhalt hatte. Konnte es mir aber nicht verkneifen.
An sich finde ich es nicht gut das so ein Blog (mit sehr subjektiver Meinung) auf der Startseite von Spox ist, auf der Seite viele Leute sind die keine Ahnung von Fankultur haben und dann denken "hey, steht auf spox. Muss ja stimmen!"
Danke für Deinen Kommentar, tut immer gut so was zu lesen.
Außerdem ist es witzig, dass Du ihn direkt vor den Kommentar von deyeak plaziert hast. Der ihn anscheinend nicht gelesen hat.
@ deyeak
Ich denke der Autor dieses Blogs hat ziemlich deutlich gemacht, wann er das letzte Mal in der Süd war und wie sein Verhältnis zu aktiven Fans ist.
Wenn Du was zu berichtigen hast, dann nenn doch deinen Background und vielleicht sogar ein Argument und dann kann jeder selber urteilen wem er mehr Wissen zutraut. So bist Du nur das Paradebeispiel für das, was hier alle kritisieren: Ein beleidigtes Kind, das jeden niedermacht, der nicht seine Meinung teilt.
Ich habe seit fast 20 Jahren eine Jahreskarte, früher stehend in der Süd, seit der AA im Oberrang dahinter. Ferner bin ich im Alter zwischen 17 bis ca. 23/24 auch ständig durch Europa gereist.
Ich kann also durchaus behaupten, dass ich einiges mit den Bayern mitgemacht habe. Und daher kann ich die Ultras durchaus verstehen. Denn wenn sich das ganze Leben quasi nur um ein Thema dreht und es einem dann immer schwerer gemacht wird, dieses Thema so zu begleiten, wie man dies möchte, dann akzeptiert man dies nicht einfach ohne Widerspruch.
Allerdings muss auch dem größten Hardcore-Fan klar sein, dass es auch andere Vorstellungen von Fansein gibt. Ich bin ja hierfür sogar das perfekte Beispiel. Ich bin älter und ruhiger geworden - sogar fauler, weshalb ich jetzt lieber sitze anstatt zu stehen... Und trotzdem liegt mir der FCB keinen Millimeter weniger am Herzen, als früher!
Mit Grauen blicke ich auf Samstag, wenn die Stimmung von den Clubberen gemacht werden wird und wir - der Verein mit den meisten Anhängern in Deutschland - wieder zum Gespött aller wird!
Und ich befürchte, dass dies auch noch lange so weiter gehen wird, denn wie soll es sich ändern? Ich weiß es nicht und ich befürchte, dass es auch niemand auf Seiten des Vereins / der Ultras weiß... Denn inzwischen ist die ganze Sache so verfahren, dass ein Konsens schon lange ausgeschlossen scheint...
Nur bei einem bin ich mir absolut sicher - so wie es jetzt ist kann es nicht bleiben!
Ist ja auch logisch, ein 35 Jähriger der gut verdient und sich eine DK bei den Bayern leisten kann, der wird insgesamt für mehr Umsatz sorgen: Im Fanshop oder bei der Verpflegung.
Jetzt werden die Plätze von jungen Leuten besetzt die nicht so viel Geld haben oder wenn nicht bereit sind es für überteuerte Fanartikel auszugeben. Das Bier wird vor dem Stadion getrunken, schrecklich....
Das der "moderne Fan" sogar noch ruhig auf seinem Platz sitzt und alles absegnet, wenn der Boss sagt "es ist gut für den Verein", das ist natürlich auch klasse. (Ich hoffe man merkt, dass das ein wenig überspitzt formuliert ist)
Nur sie gehören nunmal zu den sehr aktiven Fans zum Teil auch zu den Allesfahrern, die weit aus mehr Zeit in den geliebten Verein investieren als so mancher der sich hier im Forum tummelt
und aus Teilen dieser Gruppierungen kommen auch solche nützlichen Aktionen wie "Kein Zwanni fürn Steher" z.B.
Der Fc Bayern möchte solche Fans aber nicht. Der Fc Bayern möchte ein zweites Barcelona werden ( hab ich aus dem Süddeutsche Artikel geklaut aber er passt gut), keine kritischen Fans lieber gut zahlende gut situierte und ständig wechselnde Fans und das ist traurig denn solche Fans hab ich noch nicht mal als Schalker zum Hassen gern :-D
Den Rest fand ich teils gut (Neuer, Fans 2.Klasse), teils weniger (Liedvorgabe der Ultras) aber was mir zu wenig bzw garnicht angesprochen wurde ist das Grundproblem der Allianz Arena:
Wir bewegen uns mit den Stehplätzen der Südtribüne im unteren Drittel der Bundesliga, was daran liegt, dass der Stehblock gekappt und auf Nord und Süd verteilt ist- was ist schlicht und ergreifend Mistist, aber eben in der Konstruktion der AA vorgegeben.
Ich persönlich kriege immer das kalte Kotzen, wenn ich wiedermal keine Karten erhalten habe und im TV diese gefühlt 95% Beteiligungslosen Leute auf der Gegengerade sehe.
Höchste Aktivität ist da noch, das Trinken des Bieres, Essens der Bratwurst oder aber das zücken den unvermeintlichen Smartphones, der Digicam oder noch übler des Tablets um dauerhaft Fotos zu schießen.......
Mal aufstehen, sehe ich höchst selten, außer es fällt gerade mal ein Tor.
Und da über die die große Mehrzahl aus diesen Plätzen besteht, kann es doch garnicht zu einer guten Stimmung kommen.
Ich persönlich habe das Gefühl, dass mindestens 40000 Zuschauer pro Heimspiel vielmehr Touristen als Fans sind, und DAS ist das Problem.