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Gründer: FabianPramel | Mitglieder: 10 | Beiträge: 0
23.12.2010 um 12:31 Uhr
Geschrieben von FabianPramel
Standing der Bundesliga
Vereinstreue reloaded?
Mit Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger haben sich 2 prominente und von den Top-Clubs gejagte Bundesliga-Stars für einen Verbleib in der Bundesliga und einer Zukunft bei Ihrem Heimatverein entschieden. Zahlreiche ausländische
Schlüsselspieler verlängern ihre Verträge bei ihren deutschen Klubs ebenso, wie die jungen Talente die in der Bundesliga immer mehr Spielanteile erhalten.

Journalisten, Trainer und Mitspieler freuen sich, dass diese Spieler bleiben und so lautet der einstimmige Tenor „Die Bundesliga setzt ein wichtiges Zeichen". Doch in wie weit ist diese Einschätzung korrekt. Anhand der Faktoren Heimat, Fans, Infrastruktur, Geld und Bundesliga möchte ich im nachfolgenden Blog untersuchen, welche Vorraussetzungen die Bundesliga geschaffen hat und in wie weit diese auf die Entscheidungen begehrter Profis einwirken.


Heimat. Hier vielleicht besser mit der fußballerischen Heimat beschrieben
Ein Weltklasse-Spieler ist er geworden. Aus Schweini, dem unbekümmerten, nicht immer zielgerichteten Außenbahnspieler ist ein Star geworden, dem wohl nur ein internationaler Titel im Jahr 2010 zum Goldenen Schuh
des besten Spielers der Welt gefehlt hat. Er ist erwachsen geworden und das nicht nur auf dem Spielfeld. Mittlerweile haben auch Interviews mit ihm – und ich meine nicht diese mit Field-Reportern – einen Aussagekräftigen Inhalt. Diesen lässt er zudem Taten folgen, wie nach der Presskonferenz vor dem Argentinien-Spiel bei der WM in Südafrika. Er hat seine komplette Entwicklung beim FC Bayern vollzogen und sich nun bis 2016 an den Rekordmeister gebunden.

Doch Schweinsteiger und auch Lahm haben in ihrer Entscheidung pro Heimatverein einen ganz entscheidenden Standortvorteil. Sie müssen sich nicht zwischen Heimatverein und internationalem Spitzenklub entscheiden.
Ein Lionell Messi kann daher ebenso wenig wie diese beiden als Gegenentwurf des Söldnertums glorifiziert werden. Ein wechselwilliger Spieler eines kleineren Vereins, in Anbetracht dieser Tatsache und dem Selbstverständnis eines
Profis, das höchstmögliche Level erreichen zu wollen, bzw. zu müssen, darf indes auch nicht zum Feindbild einzelner Fangruppierungen werden. Ein Khedira, der nach Madrid geht, nutzt die Chance seines Lebens, denn nicht nur die Bundesliga ist attraktiv.

Für den Spieler ist es immer schwer sich gegen seine Heimat zu entscheiden, aber letztlich hat er das Leben als Profi-Sportler gewollt und wahrscheinlich auch privat schon einige Entbehrungen dafür in Kauf genommen. Leichter wird es natürlich wenn der große Lockruf eines Spitzenklubs nicht der erste Vereinswechsel der Karriere ist. Ausnahmen sind natürlich auch hier regelbestätigend. Ivica Olic zum Beispiel tat sich sehr schwer Hamburg in Richtung München zu verlassen.

Fans. Oder die Qualität und Quantität des Fan-Supports
Es soll sie ja wirklich geben. Retortenklubs. Diese Vereine die selbst keine Fans oder nur eine Hand voll zu ihren Auswärtsspielen locken. Aber auch mit diesem Klotz am Bein ist die Quantität des deutschen Fan-Supports führend in
Europa. Die Stadien sind zumeist voll und so ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Fußballer wünschen, jede Woche vor solchen Kulissen zu spielen.

Bei der qualitativen Bewertung der deutschen Fan-Szene darf man natürlich Vorkommnisse wie das Zünden von Bengalos oder Gewalt zwischen Fan-Lagern nicht vergessen, dennoch ist man in Deutschland wohl nicht unmittelbarer Gefahr ausgesetzt, wenn man ein Fußballstadion besucht.

Viel interessanter ist jedoch das Fan-Sein an sich. Doch ist dieser Begriff - der Globalisierung geschuldet - im Wandel. Networking ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der Fanszene. Dies bedeutet zumeist eine soziale Aktivität im Internet, bei der es darum geht möglichst viele Leute kennen zu lernen und im besten Fall aus dieser Fülle von sozialen Bezügen persönliche Vorteile zu erzielen oder einfach auf dem laufenden zu bleiben. Networking kann aber auch dafür genutzt werden um sich als Gruppe zu organisieren und Aktivitäten abzustimmen. In eben dieser Bedeutung findet seit einigen Jahren networking zwischen den einzelnen Fan-Gruppierungen statt, aus dem zum Teil tolle Inszenierungen im Stadion, aber auch Fan-Proteste entstehen. Natürlich ist dies nicht nur eine deutsche Entwicklung, aber die Art und Weise wie die Bundesliga-Fans Woche für Woche mit Leib und Seele leiden oder feiern hat nicht nur eine gewisse Qualität, sondern begeistert auch die internationale Fußballer-Elite,
die sich bei Gelegenheiten wie Länderspielen über diese – wie man sie durchaus nennen kann – weichen Standortfaktoren austauschen.

Auch die Freiheit der Fans innerhalb des Stadions macht den Stadionbesuch in Deutschland zu einem attraktiven Event. Der englische Fan schaut neidisch in unsere Stadien, in denen Stehplätze und Bier trinken erlaubt sind. Er hingegen
muss sich anpassen und vom Hausherr in seiner Fankultur einengen lassen und dafür auch noch mehr Geld für eine Karte auf den Tisch legen.

Jeder Spieler sehnt sich nach der Anerkennung der Fans und wenn die Stadien fast immer ausverkauft sind, dann zeigt es nicht zuletzt, dass das Produkt Fußball in Deutschland einer starken Nachfrage ausgesetzt ist, die auch auf den
generellen Zustand einer Liga Rückschlüsse erkaubt.

Nachdem nun die Faktoren Heimat und Fans unter die Lupe genommen wurden werden im zweiten Teil noch die Faktoren Infrasturktur, Geld und Bundesliga beleuchtet. Eine persönliche Einschätzung rundet den Blog ab.
Aufrufe: 1083 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 4 | Erstellt:23.12.2010
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FabianPramel
23.12.2010 | 13:02 Uhr
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23.12.2010 | 13:02 Uhr
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