"Vor sechs Wochen hat noch die Hälfte gesagt, wir seien tot, die andere Hälfte sogar, wir seien doppelt tot."
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(Massimo Morales nach dem Erreichen des Klassenerhalts)
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Kennt ihr dieses unglaubliche Gefühl? Dieses Gefühl, wenn man endlich am Ziel ist? Dieses Gefühl, wenn man das erreicht hat, wovon man die ganze Zeit geträumt hat?
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Als Schiedsrichter Günter Perl am 38. Spieltag der vergangenen Saison die Partie zwischen Darmstadt 98 und den Stuttgarter Kickers abpfiff, konnte jeder Spieler, Betreuer, Funktionär und Fan des Stuttgarter Kickers dieses Gefühl für sich beanspruchen. Nach einer turbulenten Saison wurde mit dem Klassenerhalt am letzten Spieltag das ausgegebene Ziel erreicht. Allerdings war die Saison durch mehr Tiefen als Höhen geprägt. Während man zu Beginn mit einem hohen Laufaufwand sowie aggressivem Pressing die Gegner vor Probleme stellte und dadurch viele Punkte einfahren konnte, stellten sich die Gegner zur Mitte der Hinrunde auf diese Taktik ein. Dementsprechend folgte eine längere Serie siegloser Spiele, an deren Ende die Entlassung des Aufstiegstrainer Dirk Schuster stand. Nachdem Guido Buchwald interimsmäßig kurze Zeit übernahm, fand man in Gerd Dais einen neuen Trainer zum Jahresbeginn 2013. Dieser führte eine enorm defensive Taktik ein, die zu Beginn noch zu Punktegewinnen führte.
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Nachdem wiederum eine längere Serie siegloser Partien folgte und die Mannschaft den Trainer sogar um eine Umstellung der Taktik bat, wurde Dais kurz vor dem Abstiegsschlager gegen Borussia Dortmund II entlassen und mit Massimo Morales dessen Nachfolger präsentiert. Eine Erhöhung der Motivation der Spieler sowie Glück in den jeweiligen Spielverläufen ließen die Stuttgarter Kickers in den verbleibenden Spielen den nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt erreichen.
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Wie geht es weiter? Konnten die Leistungsträger gehalten werden? Konnten Leistungsträger dazu gewonnen werden?
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Der Vertrag mit Trainer Massimo Morales endete zwar zum Ende der abgelaufenen Saison, wurde jedoch kurze Zeit darauf bis 2015 verlängert. Auch die Verlängerung des Kontraktes des Assistenzcoaches Ciro Zampella wurde im Zuge dessen verkündet. Das anvisierte Ziel ist eine Kontinuität im Bereich des Trainerteams, nachdem man in der vergangenen Saison insgesamt vier Trainer hatte. Zudem wurde in der ersten Juliwoche 2013 mit Hans-Georg Felder, der bereits bei Hertha BSC und RB Leipzig Pressesprecher war, ein neuer Leiter Medien und Marketing präsentiert. Zudem ist der Verein auf der die Suche nach einem hauptberuflichen sportlichen Leiter. Dabei ist Michael Zeyer im Gespräch, der bereits bei den Blauen tätig war, jedoch aufgrund von Dissonanzen mit dem damaligen Chefcoach Dirk Schuster sein Amt aufgegeben hatte. Diese Veränderungen im Aufbau sollen zu einer Professionalisierung der Vereinsstruktur führen.
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Professionalisierung ist ebenso das Schlagwort im Bezug auf die Mannschaft. Mit Marco Grüttner, Jérôme Gondorf und Günay Güvenc verließen drei wichtige Eckpfeiler die Mannschaft. Mit 18 Toren war Marco Grüttner, Dritter der Torjägertabelle, Topstürmer der Stuttgarter Kickers in der Saison 2012/13 und somit für andere Vereine interessant geworden. Bereits gegen Ende der letzten Saison griff der Lokalrivale aus Bad Cannstatt zu und verpflichtete Grüttner für die Laufzeit von drei Jahren für die zweite Mannschaft des Bundesligisten. Mit Jérôme Gondorf wechselte der wahrscheinlich wichtigste Kreativspieler der Stuttgarter Kickers in den letzten Jahren zu seinem Förderer Dirk Schuster nach Darmstadt. Der wohl spektakulärste Wechsel ist jedoch mit dem Namen Günay Güvenç in Verbindung zu bringen. Durch die Nominierung von Güvenç für die U21 der Türkei wurde Besiktas Istanbul auf den jungen Torhüter aufmerksam. Im Juni wurde er für eine Ablösesumme von rund 150.000 Euro an den türkischen Spitzenklub verkauft. Außerdem verließen die beiden Abwehrspieler Thorben Stadler und Simon Köpf sowie die Offensivkräfte Daniel Engelbrecht, Nicolai Groß und Tobias Rühle den Verein.
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Diesen acht Abgängen stehen acht externe Neuzugänge gegenüber. Dabei wurde das Hauptaugenmerk auf Zugänge in der Defensive gerichtet, wodurch die neue Taktik in der kommenden Saison stark beeinflusst sein dürfte. Der Abgang des Torhüters Güvenç wird durch die Verpflichtung des jungen Mark-Patrick Redl zumindest quantitativ kompensiert. Redl wird zunächst als Ersatztorhüter eingerechnet. Vom Zwangsabsteiger Kickers Offenbach kommt der routinierte Marc Stein nach Degerloch, um der Abwehr zu noch mehr Stabilität zu verhelfen. Er sieht sich selbst am liebsten im Abwehrzentrum, während Morales mit ihm zudem auch für die Außenverteidigerposition plant. Ebenso für die Position des Außenverteidigers, aber für das linke Mittelfeld wurde der, bereits in der Winterpause ausgeliehene, Fabian Baumgärtel von Greuther Fürth fest verpflichtet. Mit Stefan Maletic kommt ein großgewachsener Innenverteidiger zu den Blauen, der die Lücke, die durch den Abgang von Simon Köpf auf dieser Position entstanden war, schließen soll.
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Neuzugang Marc Stein kommt von den Offenbacher Kickers
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Für die Abwehr, aber vorwiegend auch für das Mittelfeld ist Patrick Milchraum eingerechnet, der nach mehreren Stationen in Deutschland und Georgien nach neun Jahren als georgischer Doublesieger zu den Stuttgarter Kickers zurückkehrt. Zudem wurde mit Paul Grischok ein weiterer international erfahrener Mittelfeldspieler verpflichtet. Er soll für die kreativen Momente im Spiel sorgen und als Vorbereiter in Erscheinung treten. Der zuletzt vereinslose Karim Rouani kommt als Spieler für die Offensive. Rouani spielte unter Morales bereits bei Honved Budapest und gilt als Wunschtransfer des Trainers. Der Königstransfer allerdings ist die Verpflichtung von Elia Soriano. An Soriano waren die Kickers schon seit zwei Jahren interessiert, hatten jedoch im letzten Jahr gegenüber des Karlsruher SC das Nachsehen. In diesem Jahr hingegen konnte der Transfer des Stürmers auf die Waldau verkündet werden. Der junge Italiener soll den Platz von Marco Grüttner in der Sturmspitze übernehmen und für möglichst viele Tore in der kommenden Saison verantwortlich sein. Zusätzlich zu den externen Zugängen werden Pascal Schmidt, Nermin Ibrahimovic ja, er ist Stürmer und Athanasios Raptis aus der zweiten Mannschaft bzw. der Jugend der Blauen als Schwellenspieler dienen.
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Wie wird die Mannschaft spielen?
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Eine feste Aufstellung ist, wie üblich, noch nicht festzumachen. Lediglich die Position des Torhüters Krauss und des Stürmers Soriano scheinen fest vergeben. Alle anderen Positionen können auch durch andere Spieler gefüllt werden, wobei Spieler wie Leist, Gerster, Stein, Marchese und Braun wohl Stammspieler sein werden.
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Wie stark ist der Kader? Wo liegen Schwächen? Wo liegen Stärken?
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Der Kader der Stuttgarter Kickers für die kommende Saison ist mit mindestens 25 Spielern sehr groß. Möglicherweise gesellt sich noch der ein oder andere junge Spieler dazu. Guido Buchwald ist als derzeitiger sportlicher Leiter auf der Suche nach jungen Offensivkräften, die für eine Erfüllung der U23-Regel wichtig sind. Auf der Position des Torwarts sind die Kickers quantitativ gut besetzt. Der künftige Stammtorwart Markus Krauss konnte am Ende der vergangenen Saison seine Fähigkeiten beweisen und auch der junge Ersatzkeeper Redl zeigte in den bisherigen Testspielen eine ansprechende Leistung. Zudem steht mit Daniel Wagner ein weiterer erfahrener Torwart im Kader. Daher scheint die Torhüterposition auch qualitativ gut besetzt. Die Abwehr wurde unter anderem mit Marc Stein und Stefan Maletic verstärkt. Mit den bereits vorhandenen Spielern und den weiteren Neuzugängen wird Massimo Morales eine Abwehrmauer aufstellen, die als zentrales Element der kommenden Saison wahrscheinlich für einen schwäbischen Catenaccio sorgen wird. Das Mittelfeld wurde ebenso quantitativ verstärkt. Fraglich ist jedoch, ob der Abgang eines Spielers wie Gondorf zu kompensieren ist. Spieler wie Milchraum und Grischok sind Wundertüten und können sich als Verstärkungen aber auch als Flops darstellen. Am schwächsten besetzt scheint der Sturm der Kickers. Vier Abgängen stehen nur zwei externe Neuzugänge gegenüber. Rouani war zuletzt vereinslos und hat sich zu Beginn der Vorbereitung bereits schwer verletzt. Deswegen hängen viele Hoffnungen im Offensivbereich der Stuttgarter Kickers an Elia Soriano, der vor seiner Zeit beim Karlsruher SC in der zweiten Mannschaft von Eintracht Frankfurt für Furore sorgte.
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Die Schwäche der Kickers liegt, nach Vermutungen des Großteils der Fans, dennoch in der Offensive. Als Stärke der Mannschaft für die kommende Saison könnte die dazugewonnene Erfahrung in der vergangenen Saison, sowie die dazugewonnen Erfahrung durch die Neuzugänge gesehen werden. Außerdem könnte die vermutliche defensive Taktik zu einer großen Stärke werden, wenn sie in passendem Maße praktiziert wird.
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Wo werden die Stuttgarter Kickers landen? Kommt es zum Abstieg? Reicht es zum Klassenerhalt?
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Eine Einschätzung der Stärke der Blauen für die kommende Saison lässt nicht zu, die Kickers außerhalb des Kampfes gegen den Abstieg zu sehen. Das Ziel des Vereins ist die Etablierung in der 3. Liga, die allerdings nicht einfach sein wird. Bei guter Einbindung der neuen Spieler und ähnlich erfolgreicher Spielweise wie zum Ende der letzten Saison, ist dieses Ziel jedoch nicht unrealistisch. Dabei müssen jedoch wieder mehrere Faktoren zusammentreffen. Zusätzlich zu den beiden bereits genannten Faktoren muss das Glück im Spielverlauf wieder öfters auf Seiten der Kickers liegen. Das heißt: Ein Klassenerhalt der Stuttgarter Kickers ist durchaus realistisch, wodurch eine Etablierung in der 3. Liga erreicht würde. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Spieler, die Trainer, der Vorstand und die Fans auf den Beginn der neuen Saison brennen und die erneute Deutschlandtournee der Blauen zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.
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Die Fans der Stuttgarter Kickers brennen auf den Start der neuen Drittligasaison!
Ich glaube die Kickers retten sich dieses Jahr früher. Buchwald hat den Laden gut im Griff.
Ob es dieses Jahr eine "ruhigere" Saison gibt, mag ich nicht prognostizieren. Aber Stein ist jedenfalls ne tolle Verpflichtung. Der kann den Laden hinten dicht machen.