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100 Jahre BVB


Gründer: UnrealFabian | Mitglieder: 299 | Beiträge: 68
23.05.2013 | 5912 Aufrufe | 5 Kommentare | 8 Bewertungen Ø 7.6
Wieder zuhause, Nuri?
Sahins Entwicklung in der Rückrunde
Zweifel, Aufstieg, Leaderposition?
1. Einleitung
In der Meistersaison 2010/2011 war Nuri Sahin die zentrale Figur im Dortmunder Spiel. In 30 Spielen steuerte er nicht nur 6 Tore und 8 Vorlagen zum Erfolg bei, er lenkte auch als führender Stratege das Dortmunder Aufbauspiel. Möchte man frei einen Sky-Kommentator zitieren, kann man den Nuri Sahin der Jahre 2010 und 2011 als stilprägend beschreiben. Der kicker und die Vereinigung der Vertragsfußballspieler wählten ihn zum Spieler der Saison. Und auch gegen den FC Bayern, gegen den er in 2 herausragenden Spielen 2 Tore beisteuerte, wurde Nuri Sahin 2 mal kurz vor Schluss ausgewechselt, um für seine Leistung gefeiert zu werden.
Als Sahin im Januar 2013 nach Dortmund zurückkehrte, waren die Zweifel in der Öffentlichkeit groß. Der ehemalige Leader hatte zuletzt 1,5 Jahre in Madrid und Liverpool auf der Bank verkorkst, der ehemals von ihm geprägte Stil war schon längst weiterentwickelt worden. In Sahins Abwesenheit kam zum schnellen Umschaltspiel und aggressiven Gegenpressing eine Dominanz hinzu, die dem BVB verhalf, mit seiner neuen Favoritenrolle zu Recht zu kommen, den Erfolg in der Liga zu bestätigen und schlussendlich auch in Europa zu überzeugen. Der Abgang des Spielers, an dem sich zuvor das Dortmunder Spiel ausrichtete, konnte erfolgreich kompensiert werden. Die Aufgabe des Spielaufbaus übernahm zuerst sehr erfolgreich Mats Hummels. Ilkay Gündogan, der offiziell nie als Sahin-Nachfolger geholt wurde, konnte sich nach einem halben Jahr der Eingewöhnung doch als genau dieser etablieren und ihn in der öffentlichen Wahrnehmung komplett vergessen machen.
Zu Recht wurde im Januar diskutiert, ob Sahin seinerseits die Entwicklung Dortmunds überhaupt einholen könne, ob er nach 1,5 Jahren ohne Spielpraxis so kurzfristig wieder helfen könne, so rasant auf ein Niveau kommen könne, das scheinbar nicht mehr seines war.
Ein grober Blick auf die Statistiken nach der absolvierten Rückrunde erweckt den Anschein: Er kann! In 891 Einsatzminuten (15 Spiele, 9 davon von Anfang an) schoss Sahin 3 Tore und bereitete 3 weitere vor. Genau diese Werte erreichte sein Nachfolger Gündogan in mehr als der doppelten Anzahl an Spielminuten (2126).
Zugegeben: Dieser Blick auf die Statistiken ist sehr grob. Er deutet aber an, dass Nuri Sahin die Zweifel an seiner Person widerlegt haben könnte. Dies zu erörtern, kann vor allem vor dem wichtigsten Spiel des Jahres am Samstag bedeutend sein. Gerade gegen den Gegner, gegen den Sahin 2010/11 zweimal so dominierte, könnte er wieder bedeutend werden. Nachdem Mario Götzes Ausfall nun endgültig besiegelt ist, stehen Jürgen Klopp zwei Optionen zur Auswahl. Entweder nimmt Kevin Großkreutz dessen Platz ein oder Ilkay Gündogan rückt vor und macht Platz für eben jenen Nuri Sahin.
In Anbetracht dessen habe ich die Statistiken der letzten Saison einmal genauer durchleuchtet und danach befragt, wie Sahin sich im Laufe der Rückrunde zum einen entwickelt hat und welche Rolle er zum anderen inzwischen im Dortmunder Spiel einnimmt. War er in den englischen Wochen die erhoffte große Hilfe, konnte er während seiner Einsätze wieder eine ähnlich zentrale Rolle einnehmen wie in der ersten Meistersaison und kann er somit im Champions League Finale vielleicht sogar eine entscheidende Rolle einnehmen?
Um dies herauszufinden, habe ich mir vor allem die Pass-, Zweikampf-, Torschuss-, und Ballkontaktstatistiken Sahins angesehen. Zur Einordnung der Ergebnisse eignet sich natürlich ein Vergleich mit seinem ursprünglichen Nachfolger und jetzigen Konkurrenten Gündogan.
2. Sahins Entwicklung in der Rückrunde
Das nach dem Wechsel von Klopp postulierte Ziel, Sahin körperlich und technisch in den ersten 5 Wochen der Rückrunde bis zum Start der Champions-League-K.O.-Spiele wieder fit zu bekommen, wurde knapp verfehlt. Bis zum 25. Spieltag bestand Sahins Aufgabe an Spieltagen in Auftritten, die man eher als Schaulaufen als als ernsthafte Spielbeteiligung bezeichnen kann. Gegen Bremen, Nürnberg, Frankfurt, Gladbach und Hannover wurde er erst nach der 80. Minute eingewechselt und durfte lediglich wenig Spielpraxis sammeln.
Seinen ersten Auftritt über 90 Minuten hatte Sahin am 21. Spieltag gegen den HSV. Der erste Gedanke, der Dortmundfans bei diesem Spiel kommt, ist wohl immer noch ein deprimierendes 1:4!. Die Leistung der Mannschaft an diesem Samstag war katastrophal, aber wie schlug sich Sahin? 68 Ballkontakte klingen nicht gerade herausragend und auch von 18 Zweikämpfen 7 zu gewinnen, sowie das Spielen von 49 Pässen über 90 Minuten sind für einen Achter keine guten Werte. Die meisten Pässe stellen sich zudem als ergebnisloses Quergeschiebe in der eigenen Hälfte heraus. Eine Laufleistung von 11,4km lässt dennoch darauf schließen, dass immerhin die körperliche Fitness auf einem sehr guten Stand war. Und auch der Vergleich mit seinem Mittelfeldpartner Sebastian Kehl lässt Sahin besser dastehen: Kehl führte in 65 gespielten Minuten 10 Zweikämpfe und spielte 27 Pässe. Werte, die auf 90 Minuten hochgerechnet, nicht an diejenigen Sahins heranreichen. Als Mitglied einer an diesem Tag desaströsen Mannschaft zeigte Sahin also eine immerhin solide Leistung und übertraf durchaus einige seiner Teamkollegen.
An diese Leistung konnte er am 25. Spieltag anschließen, wieder in einem Spiel, dass Dortmund verlor. In der Derbyniederlage auf Schalke, in der wieder einmal die erste Halbzeit alles andere als glanzvoll war, wurde Sahin zur zweiten Hälfte gegen den verletzten Mats Hummels eingewechselt. Sven Bender rückte dafür in die Innenverteidigung. In den 45 Minuten seines Einsatzes stand Sahin sehr defensiv, lief aber immerhin 5,7 Kilometer und hatte sehr gute 68 Ballkontakte. Von seinen 49 Pässen fanden 45 den Mann 3 der nicht angekommenen Pässe waren Risikopässe. Ohnehin ging ein Großteil der Pässe recht zielstrebig in die Offensive. Ilkay Gündogan hingegen, der in der 76. Minute ausgewechselt wurde, sammelte zwar 90 Ballkontakte, lief 9,1km und spielte 67 Pässe, diese waren aber weit weniger zielführend als Sahins.
Nach diesem 25. Spieltag bekam Nuri Sahin Einsatzzeiten, die im Januar wohl kaum jemand erwartet hatte. Vom 26. Bis zum 33. Spieltag spielte er jegliche Spiele über 90 Minuten durch. Den Grund hierfür kann man allerdings nicht primär in seinen Leistungen, sondern in der Champions League finden. Von 9 Spielen, die Sahin über 90 Minuten bestritt (HSV eingeschlossen) fanden 7 direkt vor oder nach einem Champions League-Spiel statt. Lediglich die Spiele gegen Freiburg und Wolfsburg fallen hier heraus. Hier sprang Sahin für die verletzten Bender und Götze ein. Die ganz großen Aufgaben traute man Sahin anscheinend nicht zu. In der Champions League selbst kam er auf lediglich 26 Spielminuten. Im Rückspiel gegen Donezk wurde er zur 82. Minute eingewechselt und durfte bei einem schon sicheren Weiterkommen sein Europapokaldebüt feiern. Im Rückspiel gegen Malaga hingegen kam er zur 72. Minute und half in der furiosen Schlussphase mit, Druck aufzubauen und das Spiel doch noch zu drehen. Als es dann im letzten Saisonspiel gegen Hoffenheim darum ging, eine mögliche Aufstellung für das Finale zu testen, spielte Kevin Großkreutz. Nuri Sahin musste 90 Minuten lang von der Bank aus zusehen.
Die Einsätze vom 26. Bis zum 33. Spieltag dienten also vor allem der Schonung zu Gunsten der Champions League. Immer wurde Sahin für einen offensiven Spieler oder direkt für Gündogan gebracht, die im Hinblick auf die Spiele unter der Woche eine Pause bekamen. Gegen Augsburg und Düsseldorf trat der BVB sogar mir einer kompletten B-Elf auf, innerhalb derer Sahin durchaus als Führungskraft durchgehen konnte. Betrachtet man die Ergebnisse dieser 8 Spiele (4 Siege, 2 Unentschieden), sieht man dennoch, dass die Mannschaft die Gegner ernst nahm und nicht nur als kurze Zwischenspiele vorm wirklich wichtigen Auftritt ansah. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich also trotzdem, Sahins statistische Werte dieser 8 Spiele zu untersuchen und mit denjenigen Gündogans zu vergleichen, die dieser auf der 8 spielend aufstellte.
3. Welche Rolle nimmt Nuri Sahin im BVB-Spiel ein? Ein Vergleich mit Ilkay Gündogan
Zum Vergleich sollen hier lediglich diejenige Spiele Gündogans herangezogen werden, die dieser mindestens 80 Minuten und von Anfang an auf der 8 spielend bestritt. Sortieren wir unter diesem Kriterium aus, kommen wir auf 17 Spiele und Hin- und Rückrunde.
Vergleicht man die nackten Zahlen dieser 17 Spiele mit denjenigen aus den 8 Spielen, die Nuri Sahin zuletzt durchgespielt hat, fällt wieder eines auf: Sahin kann mit seinem Nachfolger mindestens Schritt halten. Durchschnittlich sammelte Gündogan 81,71 Ballkontakte, Sahin kam hingegen auf 93,5. In der Laufleistung schenken sich beide nicht viel. Gündogan liegt bei durchschnittlich 11,32km pro Spiel, Sahin bei 11,5. Ähnlich sieht es bei den Pässen aus. 87% angekommene Pässe Gündogans stehen 83% von Sahin gegenüber. Auffällig ist hingegen die Zweikampfstatistik. Während Gündogan 50% seiner Zweikämpfe gewinnt, gewinnt Sahin sogar 57%.
Zu betonen ist hier die Inkonstanz Gündogans. Bärenstarken Auftritten wie gegen Nürnberg oder Hoffenheim in der Rückrunde (also 2 Gegnern, die sich den Großteil des Spiels kaum wehrten), in denen Gündogan 147 bzw. 123 Ballkontakte sammeln konnte und 135 bzw. 102 Pässe spielte stehen Spiele gegenüber, die ebenso deutliche Ausreißer nach unten darstellen. Zu nennen sind hier vor allem die Spiele in Freiburg, in München, in Bremen und in Leverkusen, in denen Gündogan jeweils nicht über 40 Pässe und nur knapp über 50 Ballkontakte kam. Insgesamt gab er in diesen 4 Spielen nur einen Torschuss ab.
Geht man weg von den nackten Zahlen und schaut in die Spiele selbst, fällt einem eines auf: Die Brillanz Gündogans und seine Wichtigkeit fürs Dortmunder Spiel besteht vor allem daraus, das Gegenpressing anzuleiten, den Gegner entscheidend im Spielaufbau zu stören, sich Bälle zu erlaufen und so gewonnene Bälle innerhalb von kürzester Zeit weiterzuleiten. Das Dortmunder Umschaltspiel in der Zentrale läuft also zu einem großen Teil über Gündogan.
Diese Beobachtung belegen auch die Statistiken. Mehr als die Hälfte seiner Zweikämpfe führt Gündogan in der gegnerischen Hälfte. Dies verdeutlicht zum einen sein frühes Gegenpressing und erklärt zum anderen seine im Vergleich mit Sahin schlechtere Zweikampfquote von lediglich 50%. Die meisten Pässe spielt Gündogan im Raum 20 Meter vor und hinter der Mittellinie und über eine Strecke von nur wenigen Metern. Ball gewinnen, kontrollieren, direkt weiterleiten ist hier die Devise. Längere Bälle ins Halbfeld, auf die Flanken oder direkt an den Strafraum spielt Gündogan selten. Schaut man sich die Heat-Maps seiner Spiele an, wird deutlich, dass er sich die meiste Zeit in der Zentrale aufhält, Ausflüge nach vorne oder hinten sind selten, beide Strafräume betritt er teils gar nicht.
Nuri Sahin ist hingegen über einen größeren Raum unterwegs, seltener direkt in der Zentrale anzutreffen. Hier hat er seinen Mittelpunkt etwas defensiver als Gündogan, geht allerdings öfter den Weg in die Offensive und auf die Flanken. Die Zweikämpfe (beide nehmen sich in der absoluten Anzahl hier nichts) führt Sahin ebenfalls defensiver aus als Gündogan. Folglich gewinnt er auch mehr als jener. Seine Pässe spielt Sahin ebenfalls von weiter hinten. Seltener besetzt er die zentrale Position hinter der Mittellinie, öfter weicht er dagegen auf die Seiten aus und lässt sich weiter zurückfallen, um Bälle direkt aus der Verteidigung zu holen.
Während Gündogan also im offensiven Gegenpressing und Umschaltspiel eine zentrale Bedeutung zukommt, interpretiert Sahin seine Rolle als Achter etwas konservativer, defensiver. Seine Pässe finden hingegen öfters den Weg ins Halbfeld und an den Strafraum als diejenigen Gündogans eine offensive Qualität, die sich auch in den Torschussbeteiligungen der beiden ausdrückt. Während Gündogan durchschnittlich lediglich 1,4 Schüsse und 1,24 Torschussvorlagen pro Spiel abgibt, kommt Sahin auf 2,3 Torschüsse und 2,125 Vorlagen pro Spiel.
Deutlich wird der Unterschied zwischen beiden, wenn Gündogan und Sahin zusammen auf der 8 stehen, wie beispielsweise in den Spielen gegen Mainz und Freiburg. Während Gündogan gegen Freiburg 13 seiner 21 Zweikämpfe in der gegnerischen Hälfte ausführte, sind es bei Sahin nur 10 von 26. Zu bemerken ist allerdings, dass 6 dieser 10 Zweikämpfe direkt am gegnerischen Strafraum stattfanden. Sahins Pässe kamen zu einem großen Teil aus der zentralen linken Spielhälfte, Gündogan bewegte sich hingegen gleichmäßig durch das gesamte Mittelfeld.
Ein weiterer Faktor, der dem Spiel Sahins zu Gute kommt, ist einer, den man nicht in den Statistiken lesen kann: Seine spielerisch-technische Qualität in der Offensive ein gewisser Faktor X. Tore, wie das gegen Düsseldorf oder seine Vorlage für Kuba im gleichen Spiel, sind offensive Aktionen, die man selten von in dieser Qualität von Gündogan sieht. Des Weiteren hat Dortmund durch Sahins Rückkehr eine weitere vielversprechende Variante in den Freistößen hinzubekommen.
Man kann also zusammenfassen, dass Nuri Sahin sich in seiner Interpretation der 8 von Gündogan unterscheidet und in seinen Spielen keine so zentrale Rolle einnimmt, wie sein Konkurrent. Viel mehr deutet er seine defensiven Aufgaben auch weitaus defensiver und nimmt gleichzeitig mehr und kreativer an der Offensive teil. Auch wenn Sahin seine Qualitäten bisher kaum in der Champions League beweisen konnte, zeigen seine statistischen Werte, dass er sich innerhalb des letzten halben Jahres beeindruckend entwickelt hat. Er nimmt zwar nicht mehr die stilprägende Rolle ein, die ihm 2010/11 noch zukam und ist in den wichtigen Spielen durchaus verzichtbar, seine Leistungen wenn er auf dem Platz steht, sprechen jedoch dennoch für sich. Stellt man sich vor, man hätte Sahin nicht ausgeliehen und stattdessen die Lücke in der Liga mit Leitner aufgefüllt, Dortmund stünde wohl nicht so weit oben wie sie es momentan tun (Die Spiele, die Leitner machte er kam ja zumeist auf der 10 zum Einsatz waren nicht gut).
4. Nuri in Wembley?
Im Bezug auf das Champions League Finale am Samstag lohnt es sich, noch eine weitere Frage zu stellen. Wie funktionieren Gündogan und Sahin zusammen, wenn ersterer die 10, letzterer die 8 besetzt?
Zum Einsatz gekommen ist diese Variante in den Spielen gegen Stuttgart, Fürth und Wolfsburg mit mäßigem Erfolg: Zwar gewann man gegen Stuttgart und Fürth (sogar in Rekordhöhe) und bog gegen Wolfsburg das Ergenis dank einer starken Schlussphase noch auf ein 3:3. Fürth war jedoch kein wirklich ernstzunehmender Gegner und die Auftritte gegen Wolfsburg und Stuttgart waren (auch wegen der mehr als harten Gangart der Stuttgarter) keine Glanzspiele.
Dennoch sind hier ein paar Dinge auffällig: Gündogan verlagerte seinen Schwerpunkt lediglich marginal weiter nach vorne, Torschussvorlagen waren ebenfalls nicht mehr vorhanden (1 gegen Wolfsburg, 0 gegen Stuttgart), lediglich gegen Fürth glänzte Gündogan bekanntlich mit 2 Toren und 2 Torschussvorlagen. Gleichzeitig mit der Verlagerung seines Schwerpunkts verlagerten sich dagegen auch seine Zweikämpfe noch weiter in die Offensive. Gegen Stuttgart beispielsweise führte er 14 von 18 Zweikämpfen hinter der Mittellinie. Die Passwege sind hier weniger eindeutig. Gegen Wolfsburg spielte er ungewöhnlich defensiv, gegen Stuttgart bekam er kaum Struktur ins Spiel.
Sahin hingegen zog sich mit Gündogan auf der 10 weiter zurück, führte nur ca. ein Drittel der Zweikämpfe in der gegnerischen Hälfte aus und spielte auch kaum Pässe jenseits der Mittellinie. Das Spiel mit Gündogan auf der 10 scheint eine defensive Absicherung durch Sahin nötig zu machen, obwohl sich Gündogan nicht bedeutend weiter nach vorne orientiert. Besonders gegen wehrhafte Gegner (Stuttgart und Wolfsburg) fehlte dem Dortmunder Mittelfeld die Struktur.
Daher ist es im Champions League-Finale wohl wahrscheinlicher, dass Großkreutz, wie gegen Hoffenheim eingeübt, Mario Götze ersetzt. Das Dortmunder Spiel ist mit Gündogan auf der 8 strukturierter, das Umschalten klappt besser, die Defensive ist gesicherter auch, weil Großkreutz seine Qualitäten vor allem hier besitzt. Für Nuri Sahin wird somit kein Platz bleiben.
Das ist schade, denn einen Vorteil hätte Sahin gegenüber Gündogan und Großkreutz: Den zuvor angesprochenen Faktor X. Sahin besitzt weitaus mehr Offensivqualitäten als seine beiden Mitspieler. Wenn jemand von den Dreien für eine offensive Einzelaktion gut ist, die zum Tor gegen die sehr sicher stehende Bayern-Verteidigung führt, dann ist das Nuri Sahin ein Szenario, dass wieder an alte glanzvolle Zeiten in der Meistersaison 2010/11 erinnert.

Die hier benutzten Statistiken stammen allesamt von www.bundesliga.de
Beobachtungen, die sich nicht statistisch nachweisen lassen entstammen meiner Wahrnehmung beim Schauen der Spiele. Diese kann durch zu viele Emotionen und vielleicht auch ein paar Gläser Limonade verzerrt sein.
Mir ist bewusst, dass Statistiken lediglich einen unvollständigen Blick auf einen Spieler geben, ich denke aber, dass sie einige interessante Dinge verraten, die einem beim Schauen des Spiels nicht unbedingt auffallen.
ø 7.6
KOMMENTARE
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BlackMagic
24.05.2013 | 13:13 Uhr
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BlackMagic : 
24.05.2013 | 13:13 Uhr
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BlackMagic : 
hast du nach gefühlt 10000 Kommentaren zur echten liebe, immer noch das bedürfnis damit leuten aufen sack zu gehen?
1
Anderson8
24.05.2013 | 11:06 Uhr
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-2
Anderson8 : 
24.05.2013 | 11:06 Uhr
-2
Anderson8 : 
stempel drauf und zurück nach madrid echte liebe am arsch
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BlackMagic
23.05.2013 | 16:11 Uhr
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BlackMagic : 
23.05.2013 | 16:11 Uhr
0
BlackMagic : 
finde ehrlich gesagt gündogan defensiv deutlich besser, der ist da viel präsenter als sahin, der auch körperlich nicht immer stark genug auf mich wirkt.
Aber hast du gut rausgearbeitet.
Freue mich auch das Nuri wieder bei uns ist, bin gespannt wie er spielt wenn er die ganze vorbereitung mitgemacht hat
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carebeangongle
23.05.2013 | 14:57 Uhr
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23.05.2013 | 14:57 Uhr
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Ein sehr guter Blog meiner Meinung nach.
Hast es sehr gut recherchiert und auch gut belegt. Ein bisschen Struktur in das Layout würde es etwas ansprechender machen.

Ich hatte am Ende irgendwie das Gefühl, dass du durch die Statistiken Sahin stärker einschätzt, am Ende aber doch Gündogan für den wichtigeren Spieler hälst.
Ich denke auch, dass Gündogan das Spiel etwas besser strukturieren kann, jedoch Sahin mit z.B. den weiten Bällen eine neue Möglichkeit für das Spiel bietet.

Ich denke zwar auch, dass Sahin nicht beginnen wird, ich mir aber trotzdem Bender, Sahin und Gündogan in der Startelf wünsche. Dabei soll Bender den defensiven part übernehmen und Sahin etwas vorne links und Gündogan rechts. Wie du schön geschrieben hast, haben beide unterschiedliche Qualitäten und könnten mit dieser Formation womöglich am besten erreichen.

Viel Spaß in London, ist eine geile Stadt, und ich hoffe das du da auch was zu feiern hast
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Spitzie_Woodsmoke
23.05.2013 | 12:34 Uhr
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23.05.2013 | 12:34 Uhr
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Kommentare und konstruktive Kritik sind natürlich erwünscht und gerne gesehen. Ich werde allerdings erst Dienstag alles lesen und beantworten können. Bis dahin bin ich in London. Viel Spaß bis dahin mit meinem Blog, vielleicht findet ihn ja der ein oder andere lesenswert :)
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