Sonntag,20.September 2015- 19:30, einige Medien lassen verlauten, dass Borussia Mönchengladbachs langjähriger Trainer Lucien Favre zurückgetreten ist. Die Homepage der Borussia war aufgrund der vielen Zugriffe zusammengebrochen und vielen war spätestens jetzt klar, dass diese Meldung sicherlich keine Ente ist. Ein Knall!
Eine Entscheidung mit Folgen
Über die Gründe Favres lässt sich reichlich spekulieren. Aus der einen Ecke hört man ,dass der Trainer 2016 sowieso sein Engagement am Niederrhein beenden wollte, aus anderen sogenannten Quellen war zu vernehmen, dass es seit längerer Zeit zwischen dem Trainer und der Vereinsführung in Person von Manager Max Eberl knirschte. Von einem Zerwürfnis zwischen der akribischen Trainerdiva Favre und dem erfolgreichen Manager Eberl war und ist in den Fankreisen nichts bekannt gewesen, umso mehr schockierte die Nachricht sowohl Fans als auch die Verantwortlichen der Borussia selbst.
Max Eberl war die Enttäuschung und Traurigkeit über den Schritt des Trainers deutlich anzumerken, der seltsam anmutete, zumal Favre seinen Rücktritt im Alleingang über Medien verlauten ließ. Eine Trennung mit Beigeschmack, die sich sicherlich niemand so gewünscht hat. Von den Fans geliebt, nicht nur wegen des verhinderten Abstiegs 2011/12, sondern auch für den Spielstil der neuen "alten" Borussia, der auch Fans anderer Vereine zeitweise begeistert staunen ließ. Favre stands innbildlich für die neuere erfolgreiche Zeit am Niederrhein,aber was kommt jetzt?
Zwischenlösung, Lückenbüßer oder gute interne Lösung
Zeit! Andre Schubert, zuvor Trainer von Borussias U23, ist derzeit der neue Übungsleiter und bringt dem Verein Zeit, die besonders Max Eberl, der bekanntlich kein Freund von Schnellschüssen ist, braucht,um die ideale Lösung für den Verein zu finden. Welche das ist, wird sich zeigen. Ein erstes Ausrufungszeichen setzte Schubert am Mittwoch mit dem ersten Saisonsieg der Fohlen gegen den FC Augsburg. Im Moment scheint er die richtige Ansprache für die Mannschaft zu finden, wobei nicht ausser Acht gelassen werden darf, dass einige zuvor verletzte Spieler und Säulen der der vergangenen Saison wieder zur Verfügung standen. Bis zur Winterpause wird wahrscheinlich kein neuer Cheftrainer präsentiert werden bzw gefunden werden und somit kann Andre Schubert bis dahin ruhig arbeiten. Die nächsten Spiele werden zeigen, was der Trainer sein wird. Eine schnelle, weil dringende Notlösung, ein Lückenbüßer oder der neue Cheftrainer?
Eine wichtige Stellschraube für die Zukunft
Die endgültige Entscheidung, wer der neue starke Mann neben Max Eberl werden soll, ist auch eine Entscheidung über den Weg nach Lucien Favre, den die Borussia gehen wird. Es wird eine Herausforderung für den " Neuen" sich von Favres Werk zu emanzipieren, ohne dessen Leistung in den Hintergrund zu stellen. Borussia hat sich innerhalb von vier Jahren zu einem guten Bundesligisten gemausert und soll dauerhaft unter den ersten Neun etabliert werden. Die Konkurrenz ist groß und wie schnell Traditionsvereine in Schwierigkeiten geraten können, haben der HSV und der VFB zuletzt bewiesen. Der Trainer ist dabei nur ein Mosaikstein im Gesamtkonstrukt des Vereins. Gerade Max Eberl, den viele bei Amtsantritt ausgelacht und belächelt haben, hat dem Verein Stabilität gebracht durch viele richtige Entscheidungen. Dessen Vertragsverlängerung bis 2020 ist eine weitere positive Nachricht für den Verein und zeigt, dass das Grundgerüst erhalten bleibt in Zukunft, selbst wenn ein wichtiger Teil wie Favre wegfällt.
Quo vadis?
Eines ist klar, Borussia soll dauerhaft nichts mit dem Abstieg zu tun haben und sich in der oberen Hälfte der Tabelle etablieren. Das internationale Geschäft ist, auch wenn es nicht ausgesprochen wird, ein langfristiges Ziel. Gerade das macht auch die Attraktivität für Sponsoren aus, die Gladbach braucht, um im Vergleich zu finanzkräftigeren Klubs bestehen zu können. Die Personalentscheidungen werden wegweisend sein, ob die Ziele dauerhaft, langfristig erreicht werden können. Ein Abgang kann auch eine Chance sein, etwas neues zu entwickeln. Die Zeit wird es zeigen.
Hans Meyer hat in einem Interview vor dem Augsburg Spiel angedeutet, dass es auch eine Art Bournout bei Favre gewesen sein könnte. Natürlich kann er damit auch gut von einem Zewürrfnis zwischen Lucien und Max abgelenkt haben - ich denke irgendwann werden wir auch die Wahrheit erfahren.
Mir gefällt momentan sehr was Schubert macht. Auch wenn noch viel Arbeit vor ihm liegt (gerade was die Abwehrarbeit betrifft und die Psyche in der Mannschaft )
Aber man merkt ihm an dass er Bock hat .. und er hat bisher die wichtigsten Stellschrauben bedient... schauen wir mal wie es weitergeht.
Doppelbelastung sagt man dann immer, sogar zu Beginn einer Saison, wenn die Kräfte doch noch eigentlich top sein sollten; klar sind englische Wochen körperlich anstrengend, aber ich vermute eher, dass es psychologische Gründe sind, warum die "Debütanten" mit großer Regelmäßigkeit zusammenbrechen.
Von daher fand ich den Rücktritt von Favre unangemessen. Es ist eigentlich klar vorauszusehen, dass Gladbach und Wolfsburg diese Saison in der Liga die CL nicht erreichen werden
Ich sage einmal, diese ist höchstens EL drin