21.12.2010 um 14:57 Uhr
Geschrieben von bennysemmler
Pro Zambrano! Das Zweikampftier!
Zum Anliegen.
Mit 49,85 Prozent gewonnenen Zweikämpfen gehört der FC St. Pauli in die TOP Ten dieser Kategorie. Genauer gesagt: Platz 9. Das ist sehr ordentlich. Und damit dürfte Holger Stanislawski durchaus zufrieden sein.
Dass ausgerechnet der recht leidenschaftslose Verein Werder Bremen auf Rang 8 Platz nimmt, ist zumindest verwunderlich, soll aber nicht weiter stören.
Dass der Stadtrivale, und dem wurde ja bisweilen Charakterlosigkeit ohne Ende vorgeworfen, in der Kategorie "Gewonnene Zweikämpfe" Platz 4 belegt, könnte sogar böse Vorurteile über Bord werfen.
Dass der Tabellenletzte Borussia Mönchengladbach sogar 52,75 Prozent der bestrittenen Zweikämpfe für sich entscheiden durfte, ist ein Fakt und setzt die Pfohlen sogar auf den dritten Rang.
Ergo: Auf den Erfolg einer Mannschaft hat demnach die Anzahl der gewonnenen Zweikämpfe gar keinen so großen Einfluss.
Das zeigen auch die Vereine aus Hannover (17./47,80 Prozent) und Freiburg (18./47,42 Prozent). Die Datenbank führt die Überraschungsteams der Hinrunde am Tabellenende – laut Statistik sind sie die schwächsten Zweikämpfer der Liga.
Was hat das mit St. Pauli zu tun? Nun, eigentlich war die Frage geplant, warum Carlos Zambrano, St. Paulis bester Zweikämpfer und eine Art moderner Verteidiger, drei Spiele lange zusehen musste.
Schließlich war Zambrano einer derjenigen, der über weite Phasen der Saison durchaus überzeugend auftrat und der vermeintlich schwachen Innenverteidigung wichtigen Halt schenkte.
Doch "Stani" schmiss ihn raus, suspendierte seinen vielleicht besten Verteidiger wegen einer Nachtschwärmerei vor dem Wolfsburg-Spiel.
Drei (!) Spiele. Gegen Kaiserslautern. Gegen Bayern München. Gegen Mainz 05. Immerhin: Der Ersatz kam zumindest im Spiel gegen den FCK einigermaßen fehlerfrei davon. Gegen die Bayern hagelte es jedoch Patzer.
Gunesch rutscht vor dem ersten Tor blind durch das Mittelfeld, lässt Altintop die Führung erzielen. Und auch in der Folgezeit agierte der Zambrano-Ersatz größtenteils mittelmäßig.
Unter anderem ist die Szene zum Elfmeter und der bekannten dummen Karten von Kessler ein Beweis dafür, dass ein Innenverteidiger-Posten höchste Aufmerksamkeit erfordert.
Gunesch Konzentration scheint nicht immer erstklassig. Und so durfte Müller im Rücken von Gunesch relativ unbedrängt auf Kessler losstürmen. Das dritte Gegentor durch Franck Ribery wird durch ein schwaches Verhalten aller Defensivkräfte eingeleitet: Morena probiert's mit einer halbherzigen Störung gegen Müller, Rothenbach steht schlecht und Gunesch, klar letzter Mann, möchte Ribery etwas gedankenmüde ins Abseits stellen.
Gut, 3:0 in München ist kein Debakel.
Kommen wir zu Mainz – dem schlechtesten Spiel der Saison. Vier Gegentore im eigenen Stadion. Das war schon ganz schön bitter.
Gegentor #1: Hennings lässt sich zu einem lässigen Abspiel in die Mitte hinreißen, der Ball kommt zu Holtby, und der spielt über den Schuh von Gunesch (wirkt unglücklich und müde auf den Beinen!) zu Szalai. Morenas einsamer Rettungsversuch gegen den Mainzer Angriff ist dann zwecklos.
Gegentor #3: Eine 60m-Flanke ist auf Reisen in den braun-weißen-Strafraum. Die Abteilung Innenverteidigung ist irgendwie nicht in der Lage einen (!) Stürmer zu bewachen. Stattdessen verwehrt Oczipka gegen Szalei jegliche Abwehrbemühungen. Tolles Tor. Wo war die Abwehr?
Gegentor #4: Wie beim dritten Gegentor lässt Rothenbach seinem Gegenüber alle Freiheiten und die Hereingabe zu. Und die Abwehr schafft es trotz Überzahl nicht, den Treffer zu verhindern.
Mein Einwurf ist nun dieser: Den Zambrano zu suspendieren war – wie ich finde – keine allzu kluge Maßnahme. Weder für ihn, noch für die Stabilität der Abwehr – und Gunesch' Spielspaß hielt sich bestimmt auch in Grenzen.
Außerdem: Laut Statistik ist Zambrano doch St. Paulis bester Zweikämpfer. Nur sagt das offenbar gar nichts aus. Schließlich heißt der Verfolger in der internen Zweikampfwertung: Ralph Gunesch.
Die Verteidiger in der Übersicht:
Carlos Zambrano: 63,9 Prozent
Ralph Gunesch: 60,4 Prozent
Markus Thorandt: 60,4 Prozent
Bastian Oczipka: 57,5 Prozent
Fabio Morena: 54,0 Prozent
Carsten Rothenbach: 52,8 Prozent
Alle Daten kommen von der Seite www.kickwelt.de
www.blog-trifft-ball.de
Mit 49,85 Prozent gewonnenen Zweikämpfen gehört der FC St. Pauli in die TOP Ten dieser Kategorie. Genauer gesagt: Platz 9. Das ist sehr ordentlich. Und damit dürfte Holger Stanislawski durchaus zufrieden sein.
Dass ausgerechnet der recht leidenschaftslose Verein Werder Bremen auf Rang 8 Platz nimmt, ist zumindest verwunderlich, soll aber nicht weiter stören.
Dass der Stadtrivale, und dem wurde ja bisweilen Charakterlosigkeit ohne Ende vorgeworfen, in der Kategorie "Gewonnene Zweikämpfe" Platz 4 belegt, könnte sogar böse Vorurteile über Bord werfen.
Dass der Tabellenletzte Borussia Mönchengladbach sogar 52,75 Prozent der bestrittenen Zweikämpfe für sich entscheiden durfte, ist ein Fakt und setzt die Pfohlen sogar auf den dritten Rang.
Ergo: Auf den Erfolg einer Mannschaft hat demnach die Anzahl der gewonnenen Zweikämpfe gar keinen so großen Einfluss.
Das zeigen auch die Vereine aus Hannover (17./47,80 Prozent) und Freiburg (18./47,42 Prozent). Die Datenbank führt die Überraschungsteams der Hinrunde am Tabellenende – laut Statistik sind sie die schwächsten Zweikämpfer der Liga.
Was hat das mit St. Pauli zu tun? Nun, eigentlich war die Frage geplant, warum Carlos Zambrano, St. Paulis bester Zweikämpfer und eine Art moderner Verteidiger, drei Spiele lange zusehen musste.
Schließlich war Zambrano einer derjenigen, der über weite Phasen der Saison durchaus überzeugend auftrat und der vermeintlich schwachen Innenverteidigung wichtigen Halt schenkte.
Doch "Stani" schmiss ihn raus, suspendierte seinen vielleicht besten Verteidiger wegen einer Nachtschwärmerei vor dem Wolfsburg-Spiel.
Drei (!) Spiele. Gegen Kaiserslautern. Gegen Bayern München. Gegen Mainz 05. Immerhin: Der Ersatz kam zumindest im Spiel gegen den FCK einigermaßen fehlerfrei davon. Gegen die Bayern hagelte es jedoch Patzer.
Gunesch rutscht vor dem ersten Tor blind durch das Mittelfeld, lässt Altintop die Führung erzielen. Und auch in der Folgezeit agierte der Zambrano-Ersatz größtenteils mittelmäßig.
Unter anderem ist die Szene zum Elfmeter und der bekannten dummen Karten von Kessler ein Beweis dafür, dass ein Innenverteidiger-Posten höchste Aufmerksamkeit erfordert.
Gunesch Konzentration scheint nicht immer erstklassig. Und so durfte Müller im Rücken von Gunesch relativ unbedrängt auf Kessler losstürmen. Das dritte Gegentor durch Franck Ribery wird durch ein schwaches Verhalten aller Defensivkräfte eingeleitet: Morena probiert's mit einer halbherzigen Störung gegen Müller, Rothenbach steht schlecht und Gunesch, klar letzter Mann, möchte Ribery etwas gedankenmüde ins Abseits stellen.
Gut, 3:0 in München ist kein Debakel.
Kommen wir zu Mainz – dem schlechtesten Spiel der Saison. Vier Gegentore im eigenen Stadion. Das war schon ganz schön bitter.
Gegentor #1: Hennings lässt sich zu einem lässigen Abspiel in die Mitte hinreißen, der Ball kommt zu Holtby, und der spielt über den Schuh von Gunesch (wirkt unglücklich und müde auf den Beinen!) zu Szalai. Morenas einsamer Rettungsversuch gegen den Mainzer Angriff ist dann zwecklos.
Gegentor #3: Eine 60m-Flanke ist auf Reisen in den braun-weißen-Strafraum. Die Abteilung Innenverteidigung ist irgendwie nicht in der Lage einen (!) Stürmer zu bewachen. Stattdessen verwehrt Oczipka gegen Szalei jegliche Abwehrbemühungen. Tolles Tor. Wo war die Abwehr?
Gegentor #4: Wie beim dritten Gegentor lässt Rothenbach seinem Gegenüber alle Freiheiten und die Hereingabe zu. Und die Abwehr schafft es trotz Überzahl nicht, den Treffer zu verhindern.
Mein Einwurf ist nun dieser: Den Zambrano zu suspendieren war – wie ich finde – keine allzu kluge Maßnahme. Weder für ihn, noch für die Stabilität der Abwehr – und Gunesch' Spielspaß hielt sich bestimmt auch in Grenzen.
Außerdem: Laut Statistik ist Zambrano doch St. Paulis bester Zweikämpfer. Nur sagt das offenbar gar nichts aus. Schließlich heißt der Verfolger in der internen Zweikampfwertung: Ralph Gunesch.
Die Verteidiger in der Übersicht:
Carlos Zambrano: 63,9 Prozent
Ralph Gunesch: 60,4 Prozent
Markus Thorandt: 60,4 Prozent
Bastian Oczipka: 57,5 Prozent
Fabio Morena: 54,0 Prozent
Carsten Rothenbach: 52,8 Prozent
Alle Daten kommen von der Seite www.kickwelt.de
www.blog-trifft-ball.de
Aufrufe: 4234 | Kommentare: 3 | Bewertungen: 9 | Erstellt:21.12.2010
ø 7.2
KOMMENTARE
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24.12.2010 | 23:32 Uhr
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Lumbo :
wahrscheinlich nicht auf peruanisch sondern auf spanisch1
24.12.2010 | 21:43 Uhr
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Pinola :
ich weiß nicht, irgendwie sagt der Blog nichts aus und du widersprichst dir selber.. Du forderst Zambrano zurück in die erste 11, weil er der beste Zweikämpfer ist, aber gleichzeitig sagst du,dass Statisken nichts aussagen, weil Gunesch auf Platz 2 ist..2
21.12.2010 | 17:56 Uhr
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Red_7 :
Statistik ist im Fußball nicht alles, aber ich finde auch das Zambrano eine gute Verpflichtung war. Das er in dem Alter noch nicht fehlerfrei ist, ist auch klar.Aber man muss auch sagen, dass am Ende der Hinrunde mehr nicht gestimmt halt als die Innenverteidigung. Man hat den Ball zu häufig in der Vorwärtsbewegung vertändelt und stand dann besonders im DM sehr offen. Das war in Liga 2 auch noch so, konnte da aber individuell aufgefangen werden. In Liga 1 ist dem nicht mehr so.
Ich hoffe St.Pauli steht in der Rückserie kompakter, ohne die Vorwärtsbewegung zu stark zu vernachlässigen. Denn die Chancen waren vorne da...
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