MySpox NBA Line der Woche
22.09.2010 um 18:58 Uhr
Geschrieben von MGoedderz
Preview: San Antonio Spurs
Spuren die Sporen?
Zu Beginn der letzten Saison galten die San Antonio Spurs nach der Verpflichtung des hoch gehandelten Richard Jefferson als Geheimfavorit auf den Titel. Auch die eher durchwachsene Saison konnte darüber nicht wegtäuschen, da die Spurs ja bekannt dafür sind, in den Playoffs mit einem ausgewechselten Team auf dem Feld zu stehen. Der Sieg in der ersten Runde gegen die hochgehandelten Dallas Mavericks schien der Beweis zu sein, doch der harte Fall folgte in Runde 2 gegen die Phoenix Suns. Seitdem haben die Spurs keinen wichtigen Spieler abgegeben und haben sich mehr (Splitter) oder weniger (Jefferson Re-Signing) verstärkt. Sind die Spurs deswegen stärker einzuschätzen?
Guards
0 Gary Neal
2 Garrett Temple
3 George Hill
5 Curtis Jerrells
9 Tony Parker
20 Manu Ginobili
25 James Anderson
Forwards
21 Tim Duncan
23 Alonzo Gee
24 Richard Jefferson
45 DeJuan Blair
Center
15 Matt Bonner
22 Tiago Splitter
34 Antonio McDyess
Was ist neu?
Mit Tiago Splitter wechselte der MVP der zweitbesten Basketball-Liga der Welt in die NBA. Der Power Forward/Center wurde bereits 2007 an 28. Stelle von den San Antonio Spurs im NBA-Draft ausgewählt, blieb aber erstmal bei seinem Klub TAU Ceramica. Mit einigen Jahren mehr Erfahrung kommt der Brasilianer nun nach Texas und könnte auf Anhieb zum Starter avancieren.
Der 43-jährige Danny Ferry spielte schon einmal für die San Antonio Spurs und holte zusammen mit Tim Duncan 2003 die NBA-Meisterschaft. Jetzt ist der ehemalige Forward zurück als Vice President Of Basketball Operations. Dem ein oder anderen sollte Ferry als der Mann im Gedächtnis sein, der LeBron James nicht in Cleveland halten konnte. Immerhin war Ferry von 2005 bis 2010 General Manager der Cavaliers.
Im NBA Draft 2010 pickten die Sporen an zwanzigster Stelle Junior James Anderson. Der 21-jährige Shooting Guard könnte sich in die Reihe der Spurs-Draftsteals einreihen. Gregg Popovich ist aber erst einmal vorsichtig: "Der Grad seiner defensiven Entwicklung wird seine Zeit auf dem Court bestimmen", so der Coach.
Hauptaugenmerk lag im Sommer aber auf Vertragsverlängerungen. Mit Manu Ginobili, Matt Bonner und Richard Jefferson verlängerten die Spurs. Gerade letztere Verlängerung wirft allerdings einige Kritiker auf den Plan, verdient der massiv abbauende und in der letzten Saison enttäuschende Jefferson doch 39 Millionen Dollar in vier Jahren. Die positive Seite der Verlängerung ist jedoch, dass die Spurs ab sofort keine Luxury Tax mehr bezahlen müssen.
Tony Parker geht übrigens in sein letztes Vertragsjahr. Der Franzose steht also unter Leistungsdruck, was sich gut auswirken könnte für die Texaner.
Stärken
Das Team blieb zusammen und kennt sich mittlerweile fast auswendig. Gerade Duncan, Ginobili und Parker spielen seit einer halben Ewigkeit gemeinsam. Um die großen Drei hat sich ein talentiertes Team gebildet. Mit Hill, Blair und Splitter haben die Spurs erfolgshungrige Spieler mit viel Potenzial in ihren Reihen.
Trotzdem hat San Antonio nichts von seiner Playoff-Erfahrung verloren. Kaum ein NBA-Spieler kennt sich so gut in der Postseason aus wie Tim Duncan. Manu Ginobili ist und bleibt ein Killer und Tony Parker ist einer der besten Point Guards der Liga, wenn er fit ist. Der Frontcourt ist absolut hochwertig besetzt.
Defensiv waren die Spurs schon immer eine Macht und werden das auch bleiben, solange der Coach Gregg Popovich und der Power Forward Tim Duncan heißt. Und genau so lange bleiben die Spurs auch das vielleicht cleverste Team der NBA. Keine Mannschaft ist kaltschnäuziger, kaum eine spielt intelligenter. Anders könnte sich Tim Duncan auch nicht mehr auf seinen müden Knien halten.
Schwächen
Richard Jefferson kostet San Antonio zwar keine Luxury Tax mehr, seine Leistungen auf dem Feld werden dadurch aber nicht besser. Dass die Verpflichtung Jeffersons ein Fehler war, ist unbestritten. Neben Jefferson steht allerdings kein einziger echter Small Forward im Kader. Jefferson wird sich höchstwahrscheinlich auch nicht mehr steigern, lebte er doch immer von seiner Explosivität, die jenseits der 30 verloren gehen.
Jenseits der 30 ist auch das Stichwort für den Rest der Spurs. Duncan bekommt schon graue Haare und schleppt sich nur noch so durch die Regular Season, Antonio McDyess geht es in etwa genauso.
Folglich tendiert die Athletik der Mannschaft mit Abstrichen von Ginobili und Parker gen 0. Aber auch die beiden Stars werden nicht jünger und haben häufig mit Verletzungspech zu kämpfen. Genau auf diesen beiden Spielern liegen aber in der ziemlich impotenten Offensive der Spurs alle Hoffnungen.
Umfeld
Die San Antonio Spurs sind unbestritten eine der am sachlichsten und besten geführten Franchises im ganzen Land. Peter Holt besitzt den Klub bereits seit 1993 und hält sich aus dem aktuellen Tagesgeschehen komplett heraus.
Bei einem derart Kompetenten Management und Trainerstab ist das auch ganz leicht. General Manager R.C.Buford macht seit Jahren einen ganz hervorragenden Job. Die Spurs schaffen es immer wieder Draftsleeper und uneigennützige Teamspieler nach San Antonio zu holen.
Das liegt unter anderem am exzellenten Ruf von Coach Gregg Popovich. Pop kam bereits 1988 in den Verein und arbeitete als Assistant Coach von Larry Brown. Im Laufe der Jahre baute er zunächst als GM und später als Coach eine Dynastie in Texas auf. 1999, 2003, 2005 und 2007 wurde Popovich mit den Spurs NBA-Champion. Er ist für seine harte, aber lustige Art bekannt und trifft fast immer die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit.
Spieler im Fokus
Tiago Splitter könnte die vielleicht beste Verpflichtung des ganzen NBA-Sommers werden, wenn man auf das Preis-Leistungs-Verhältnis schaut. Der Brasilianer bringt die dringend benötigte zweite Kraft neben Tim Duncan, die sich in der Zone aufwühlt und das Brett beackert. Splitter hat lange in Europa gespielt und seine physische Spielweise könnte sehr gut zu den Spurs passen. Splitter ist das Zünglein an der Waage, er muss es schaffen, Duncan zu entlasten. Seine Zonenpräsenz wird benötigt und Splitter hat das Vermögen in der NBA durchzustarten.
Fazit
Das Team ist alt und schwach in der Offensive. Mit Richard Jefferson steht einer der überbezahltesten Spieler der NBA im Kader und viele Spieler der Spurs haben Verletzungsprobleme. Nichtsdestotrotz sind es eben noch immer die Spurs. An dem cleveren und erfahrenen Team hat sich kaum etwas geändert. Der Kader besitzt noch immer ausreichend Qualität für einen tiefen Playoffrun. Die Spurs gehören zu den Top-Teams im Westen, für die Conference Finals müsste jedoch schon alles optimal laufen. Die Regular Season wird wie immer kein Gradmesser sein. Ungefähr 50 Siege stehen aber am Ende zu Buche.
Aufrufe: 5383 | Kommentare: 28 | Bewertungen: 19 | Erstellt:22.09.2010
ø 9.9
KOMMENTARE
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24.09.2010 | 18:16 Uhr
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schnitzel0715 :
gefällt mir martin! jetzt mal lesen ,spaß.die spurs sind immer für einen tiefen playoff run gut solange timmy noch spielt.
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23.09.2010 | 16:47 Uhr
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Aber erst im letzten Jahr erntete er Respekt von der ganzen Liga.
Wieso?
Nur noch als ergänzendes Beispiel
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23.09.2010 | 16:43 Uhr
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23.09.2010 | 15:08 Uhr
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Guter Kommentar, so sieht es nämlich aus.
Die zwei FA's sind vor allen Dingen wegen der schweren Verletzung.
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23.09.2010 | 15:05 Uhr
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2
23.09.2010 | 15:03 Uhr
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Perkins spielt halt seine untergeordnete in Boston, wo er Spieler Nr. 5 ist. Kein Wunder, dass die C's sich zwei Center-FAs geholt haben. Zudem kommt er viel zu oft viel zu schnell in Foul Trouble. Ich sehe alle Topteams außer die Heat deutlich besser auf der 5 besetzt.
Wie gesagt, ich habe von den besten Cs und PFs in der Tiefe gesprochen. Wenn du als Center McDyess, Splitter, Blair, Bonner und notfalls Duncan hast, ist das schon bockstark.
Letzendlich kann man sich natürlich drüber streiten, weil man es nicht mit Stats belegen kann. So viel war es dann auch von mir.
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23.09.2010 | 13:49 Uhr
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Rashard Lewis hat zwar einen zu hohen Vertrag, aber gegen Howard und Lewis kommen Duncan und McDyess ja wohl nicht an. Anderson ist nicht viel schlechter als Bonner. Bass und Gortat sind grundsolide, wie du so schön sagst.
Wenn du schon von einem abbauenden KG sprichst, was macht dann Duncan?
Auch Odom wieder an seinen Stats zu bemessen, ist hinfällig. In den letzten zwei Jahren hat er auch einfach mal weniger Minuten als zuvor gesehen und wenn du wie die Lakers deinen Frontcourt so massiv aufrüstest (Gasol, Artest, Barnes) ist es ja nicht verwunderlich, dass Odoms Zahlen zurückgehen.
Scola "nur" ein Top 10 PF. Wo steht denn dann Duncan? Richtig, auch in den Top 10.
Ich bleibe dabei: Die PF und C Rotation der Spurs ist nicht die beste der Liga.
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23.09.2010 | 12:38 Uhr
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ich hoffe Spitter rockt die Liga...
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23.09.2010 | 12:34 Uhr
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TimmyD21 :
der frontcourt der spurs kann rein von den namen her sehr stark sein, mal sehen, splitter finde ich noch nicht so alt, er ist 25 und das ist aus spurs sicht fast noch ein kind^^vor allen als big man hat er noch 10 gute jahre vor sich, davon ab finde ich es gut das ein schon gestandener spieler zum kader stößt, ich denke er wird sich schnell in der nba eingewöhnen.
mcdyess ist und bleibt solide und bonner....naja er wirft dreier und ist für 5 fouls gut.
für einen perfekt aufgestellten kader fehlt mir ein sf backup.
bogans fand ich als defender gut, leider weg.
ebenso ist mmn die sg position so ne sache.
manu hat schon lang keine verletzungsfreie saison mehr gespielt und sein backup ist ein rookie.
teilweise könnte hill noch auf der 2 aushelfen, optimal ist aber was anderes.
sf und sg sind für mich die wackelpositionen der spurs.
deswegen wird es auch sehr schwer mit den 5 titel.
solange pop und timmy am start sind möchte ich aber nichts ausschließen
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