MySpox NBA Line der Woche
18.10.2010 um 08:55 Uhr
Geschrieben von LeBronJames
Preview: Miami Heat
Die Zeit der Ungewissheit hat in Miami diesen Sommer endlich ein Ende gefunden. Seit dem Titelgewinn 2006 waren die Heat nicht mehr über die erste Playoff-Runde im Osten hinausgekommen und außer Dwyane Wade und dessen irren Performances hatte das Team zuletzt nicht viel zu bieten. Hinter den Kulissen allerdings wurde eine nie zuvor dagewesene Free-Agent-Bonanza vorbereitet, welche diesen Juli für mächtiges Erstaunen und reichlich Zündstoff in der gesamten Sportwelt gesorgt hat.
Roster
Guards
8 Carlos Arroyo
15 Mario Chalmers
55 Eddie House
13 Mike Miller
42 Jerry Stackhouse
3 Dwyane Wade
Forwards
1 Chris Bosh
40 Udonis Haslem
5 Juwan Howard
6 LeBron James
22 James Jones
Center
50 Joel Anthony
11 Zydrunas Ilgauskas
21 Jamaal Magloire
45 Dexter Pittman
Was ist neu?
Da Franchise Player Dwyane Wade stets betont hatte, dass er seinen Verbleib stark davon abhängig machen werde, ob man ihm echte Verstärkungen zur Seite stellen könnte, setzte GM Pat Riley alles auf eine Karte und richtete die Trade-Politik so aggressiv auf das Scheffeln von Cap-Space aus, dass am 1. Juli nur noch zwei mickrige Spielerverträge auf der Gehaltsliste standen. Aufgrund des immensen finanziellen Spielraums konnte man sich nicht nur die Dienste von Wade und All-Star-Forward Chris Bosh, sondern darüber hinaus auch noch den MVP der letzten beiden Saisons, LeBron James, sichern, der als dickster Fisch im großen Free-Agent-Teich galt. Da aber drei Superstars alleine noch keine Spiele gewinnen können, wurde das Restbudget in die Verpflichtungen erfahrener Rollenspieler wie Mike Miller, Zydrunas Ilgauskas, Juwan Howard oder Eddie House investiert. Außerdem wurden die auslaufenden Verträge von Publikumsliebling Udonis Haslem, Shot-Blocker Joel Anthony, Spielmacher Carlos Arroyo, Shooter James Jones und Center Jamaal Magloire verlängert.
Umfeld
Das Management leistete diesen Sommer ohne Frage hervorragende Arbeit. Nun ist es an Coach Erik Spoelstra, aus den drei "Superfriends" sowie den anderen neuen Spielern eine funktionierende Einheit zu formen. Dass er ein Team erfolgreich coachen kann, bewies er letztes Jahr, als er Miami trotz des eher schwachen Kaders zum zweiten Mal in Folge auf Platz 5 im Osten und in die Playoffs führte. Spoelstra kann Defense wie kaum ein anderer vermitteln (letztes Jahr zweitbestes Defense-Team) und hat in Wade einen großen Fürsprecher, allerdings wurden seine Rotationen gelegentlich kritisiert. Eines ist klar: der Erfolgsdruck ist extrem und GM Riley, der als Trainer schon mehrfach die Championship holen konnte, ist sich garantiert nicht zu schade, selbst auf die Bank zurückzukehren und das Team zu übernehmen, sollte es nicht wie gewünscht laufen. Jenes Schicksal ereilte 2005 Stan van Gundy. Die Heat-Anhänger sind euphorisch wie nie zuvor und hoffen auf den Beginn einer Dynasty in South Beach.
Stärken und Schwächen
Stärken
Superstar-Power! Mit James und Wade verfügt Miami über zwei der besten fünf Spieler der Welt. Beide können ein Spiel alleine gewinnen und an guten Tagen selbst die besten Defensivreihen zur Verzweiflung treiben, sodass sie häufig konsequent gedoppelt werden müssen. Und als wenn das nicht schon genug wäre, kommt als dritter Kopf des Offensiv-Monsters auch noch Bosh hinzu, der sowohl am Brett als auch aus der Mitteldistanz hochprozentig einnetzen kann. Außerdem sind alle drei stets für ein Double-Double, James sogar für zweistellige Werte in drei Kategorien gut. Darüber hinaus ist das Team mit sehr vielen playoff-erprobten Veteranen bestückt, die in den engen Postseason-Partien mit ihrer Erfahrung und ihrem Shooting sehr wichtig werden können und außerdem für eine gute Team-Chemie im Lockerroom sorgen sollen.
Schwächen
Das neue Heat-Team ist zwar in der Spitze recht gut bestückt, allerdings fehlt dem Roster gerade im Vergleich zu den Lakers, Celtics oder Magic etwas die Substanz, was die Kadertiefe angeht. Besonders auf der Point-Guard-Position fehlt ein echter Floor General, was wohl zur Folge hat, dass James und Wade über weite Strecken der Partie den Ball verteilen werden müssen oder dass man Arroyo durch Bibby ersetzt. Auch auf der Center-Position könnte es in der Weise Probleme geben, dass weder Ilgauskas noch Joel Anthony es mit Brechern vom Schlage eines Dwight Howard aufnehmen können. Ein weiteres Fragezeichen steht hinter der Langlebigkeit der älteren Spieler wie Miller, Jones und Big Z, die zuletzt häufiger aufgrund von langwierigen Verletzungen zum Pausieren gezwungen waren.
Spieler im Fokus: LeBron James
Individuell hat "The Chosen One" fast alle Titel abgeräumt, die es zu holen gibt. 2x MVP, 6x All-Star, 2x All-Star-MVP. Allerdings konnte er mit den Cavaliers trotz starker Ergebnisse in der Regular Season nie eine Championship gewinnen. Nach allem, was diesen Sommer passiert ist, wäre alles andere als ein Titel eine weitere Enttäuschung. Auf LeBrons breiten Schultern lastet ein enormer Druck und viele Fragezeichen: Kann er wie bei Olympia 2008 mit Wade und Bosh co-existieren, ohne dass es Machtgerangel gibt? Will er DER Franchise Player werden oder stellt er sich voll in den Dienst des Teams und teilt sich die Lorbeeren mit Wade? Kann er sein angekratztes Image wieder aufpolieren? Kann er das Team auch zu Siegen führen, wenn sich ein Co-Star verletzt? Und vielleicht die wichtigste Frage: Ist er mental stark genug, um die haushohen Erwartungen zu erfüllen und so alle Kritiker Lügen zu strafen? Viele Fragen, die James kommende Saison auf dem Court beantworten muss.
Fazit & Prognose
Das aktuelle Heat-Team ist, ohne auch nur eine Partie gespielt zu haben, sofort zu einem der Favoriten auf die NBA-Krone 2011 geworden. Sowohl James als auch Bosh sind heiß auf ihre erste Championship und wollen das Loser-Image so schnell wie möglich abstreifen. Allerdings müssen sie aufpassen, denn die Eastern Conference ist im Vergleich zum Vorjahr wieder stärker geworden und sowohl Orlando als auch Boston werden die Krone im Osten nicht kampflos abgeben wollen. Dazu lauern mit Chicago und New York zwei stark verbesserte Teams auf ihre Chance. Trotzdem sollten allein schon aufgrund der immensen Qualität der "Three Kings" sowie der starken Defense Platz 2 im Osten sowie 58 Siege drin sein.
Aufrufe: 7129 | Kommentare: 24 | Bewertungen: 20 | Erstellt:18.10.2010
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KOMMENTARE
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18.10.2010 | 15:16 Uhr
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18.10.2010 | 15:05 Uhr
-3
Fent :
Die HEAT werden für immer Wades Team bleiben, da kann Lebron machen und stats auflegen wie er will...
Für mich hat Lebron sich mit diesem Wechsel selbst entrohnt, ich hoffe das Durant Lebron zeigen wird, wie man mit dem eigenen Team und dem Vertrauen in den Teamspritit und die Chemie (und nich in andere Superstars) einen Ring holt...
sehr guter Aritekl btw.
1
18.10.2010 | 14:31 Uhr
-2
@ DaBen: Also die Bank ist zwar nicht wirklich premium, aber es sitzen dort immerhin vier Spieler, die in den letzten Jahren durchgängig Starter in ihren Teams waren.
@ Nasri: Hasbrouck ist zwar ein sehr mutiger Spieler, der viel attackiert, aber ich finde, er hat öfters überdreht. Seine Quoten waren nicht gut. Ich denke, es erwischt entweder ihn oder Beverley.
2
18.10.2010 | 14:03 Uhr
-1
Ariel :
Schöner Blog! Aber wenn sich James oder Wade verletzen, was ich ihnen natürlich nicht wünsche, sind sie dann wirklich stärker als die Heats vom letzten Jahr? Es wird auch so schon das Problem geben, dass 3 Franchise-Player in einem Team individuell nicht so erfolgreich sein können. Mal abwarten wie das Zusammenspiel läuft. 60 RS-Wins gab's auch schon mit den Cavs. Ich hoffe auf eine Post-Begegnung mit den Kelten. Dann wird man sehen!
2
18.10.2010 | 12:56 Uhr
0
Nasri :
Aber das ist genau das, was ich auch sehe.. Die 3 können nicht alles machen. Obwohl mich Hasbrouck in den Testgames sehr überzeugt hat.
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18.10.2010 | 12:55 Uhr
-1
Teddy83 :
Vun unserem "LeBron-Fanatiker" auch kritische Worte zu lesen, ist faszinierendToller Blog!
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18.10.2010 | 12:27 Uhr
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eastwood :
Geiler Artikel LBJ!Traue den Heat sogar 65+ Siege zu. Ob man den Titel holt wird ne andere Sache, aber möglich ist es allemal.
Insgesamt aber ein sehr gelungener Artikel. Top Ding!
1
18.10.2010 | 12:19 Uhr
-1
DaBen :
Doch sehr kritisch geschrieben, hätt ich nicht erwartet! In Schrift und Form eher etwas holprig zulesen, daher 6 Punkte! Die Bank kommt mir auch ein wenig zu stark weg.Ansonsten glaub ich noch nicht das die Heat dies Jahr schon Meister werden! Dafür fehlen mir noch paar Bauteile.....Die Zukunft gehört auf jeden Fall den Heat!
Besonders freu ich mich auf die Duelle, Miami-Orlando! Das wird nen dicker Klassiker in Florida
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18.10.2010 | 12:16 Uhr
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Mutu77 :
Starker Blog, das muss man sagen. Zur Starting Five hätte man eventuell etwas mehr Worte verlieren können, denn da kann sich mMn noch einies tun. Als 2. Guard neben Wade können Arroyo, Chalmers und Miller starten, als Center könnte auch Big Z beginnen und obwohl Bosh kein C spielen möchte kann ich mir vorstellen, dass die Big Man-Combo, die wir am häufigsten sehen werden Bosh/Haslem sein wird.Das Problem des fehlenden Floor General besteht mMn aber eigentlich nicht. Wade und James waren letztes Jahr beide Playmaker No. 1 bei ihren Teams und sind es gewohnt den Ball von Spielzugsanfang an in den Händen zu halten. Kobe bei den Lakers, Johnson bei den Hawks und Roy bei den Blazers (obwohl er mit Miller einen guten PG hat) übernehmen das ja auch hauptsächlich.
Dass Butler jetzt bei den Heat gelandet ist, ist schade. Hab viel von ihm gehalten, steckt nicht mehr so viel Potenzial in ihm wie in anderen Rookies, doch im ersten NBA-Jahr hätte er mMn die Klasse gehabt einer der Stärksten zu sein, hnter James wird das jetzt natürlich nix.
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In meinen Augen sind die Superstars, wie es LeBron 100%ig sein wird, doch zur Legende brauch man in meinen Augen mehr.
Egal, die Diskussion ist jetzt ja auch eingestaubt