The (next) last try

Wenn man in die Gesichter der Spieler in den grünen Trikots sah, sah man Enttäuschung. Enttäuschung und Trauer darüber, dass es am Ende doch nicht gereicht hatte. Als Rentnerteam verschrien, hatte man es noch mal allen gezeigt. Doch eine perfekte Saison sollte es nicht sein. Trotz einer 3-2 Führung war es am Ende nicht genug gewesen. L.A., nicht Boston, wurde Meister. Kobe Bryant, nicht Paul Pierce, wurde Finals MVP. Boston und L.A. zusammen und nicht die Celtics allein, waren nun das erfolgreichste NBA-Team aller Zeiten. Doch 2011 soll noch mal alles besser gemacht werden. Die Celtics blasen (erneut) zum vielleicht letzten Angriff auf die Championship-Trophy.

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Guards

#0 Avery Bradley
#4 Nate Robinson
#8 Marquis Daniels
#9 Rajon Rondo
#12 Von Wafer
#13 Delonte West
#20 Ray Allen

Forwards

#5 Kevin Garnett
#11 Glen Davis
#27 Tony Gaffney
#34 Paul Pierce
#55 Luke Harangody

Center

#7 Jermaine O'Neal
#36 Shaquille O'Neal
#43 Kendrick Perkins
#86 Semih Erden

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Was ist neu?

In Boston befasste man sich in der Off-Season vor allem damit, die abgewanderten Spieler gleichwertig zu ersetzen, um die erfolgreiche Vorjahressaison noch mal wiederholen zu können. So nahm man nach nur kurzer Zeit Swingman Von Wafer unter Vertrag, um damit den Perimeter-Edel-Defender Tony Allen, der sich für ein Engagement bei den Memphis Grizzlies entschied, zu ersetzen. Kurz darauf konnte General Manager Danny Ainge mit Jermaine O Neal einen weiteren Neuzugang präsentieren. Der sechsmalige All-Star erhielt einen Zweijahresvertrag, der ihm etwa 11 Millionen Dollar einbringt, und soll in erster Linie Rasheed Wallace ersetzen, der seine Karriere nach 15 Jahren NBA beenden möchte. O Neal kann, ebenso wie Wallace, die beiden großen Positionen bekleiden und gehört zu den erfahrensten Veteranen der Liga.
Als nächster großer Neuzugang wurde Centerlegende Shaquille O Neal präsentiert. Shaq steht vor allem im Kader um Center Kendrick Perkins zu vertreten, da der etatmäßige Center wohl bis zum Beginn der Postseason ausfallen wird.
Weil man sich auf den Flügelpositionen mit Daniels, Wafer und Rookie Bradley, nach Allens Weggang, noch nicht für stark genug hielt, nahm man am 1. September Combo-Guard Delonte West unter Vertrag, der als guter Verteidiger und Ballhandler gilt.
Im Draft entschieden sich die Celtics für den 19-jährigen Guard Avery Bradley und den 21-jährigen Forward Luke Harangody. Beiden sagt man Talent nach, doch aufgrund der hohen Dichte im Team von Coach Rivers werden sie sich mit eher wenig Spielzeit zufrieden geben müssen.

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Umfeld

Bereits Anfang Juni wurde verkündet, dass Celtics-Defense-Coach Tom Thibodeau Chefcoach der Chicago Bulls werden und somit Boston verlassen wird. Neben Doc Rivers galt Thibodeau als der Mann, der für die starke Defensive des 17-maligen Meisters verantwortlich war, sodass sein Abgang das Team schmerzen und er als Verlust für Boston gelten muss.
Mit Lawrence Frank konnten die Celtics immerhin kurz darauf einen prominenten Ersatz präsentieren. Obwohl der 40-jährige in der letzten Saison nach einem 0-16 Start in die Liga von den Nets entlassen worden war, gilt Frank als guter Coach.

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Stärken

Eine der großen Stärken der Kelten ist ohne Frage ihre Ausgeglichenheit. Zwar erzielte kein einziger Spieler des Teams in der abgelaufenen Saison über 20 Punkte pro Spiel, doch das Potenzial ein oder mehrere 20er Spiele abzuliefern haben gleich 9 Spieler in Reihen der Celtics.
So verfügt Boston über eine gute Offensive. 99,22 Punkte pro Spiel bedeuteten zwar nur Rang 19 der Liga, doch das liegt daran, dass Pierce & co. längere Spielzüge spielen und wesentlich weniger Würfe pro Spiel nehmen als Teams wie Phoenix oder Golden State. So erarbeitet sich Boston pro Spiel bessere Würfe (48,3%, Rang 4 der Liga) durch gutes Teamplay und Passing (23,54 Assists, Rang 2).
Ausserdem steht auch die Defensive der Celtics sehr gut. 95,56 Gegenpunkte pro Spiel bedeuten Rang 5 der Liga, Rondo und Konsorten klauen die zweitmeisten Bälle der Liga. Mit den beiden O Neals hat Rivers nun auch bessere Back-ups für Perkins und Garnett in der Verteidigung zur Verfügung stehen, die jedem Gegenspieler das Scoren erschweren können.
Zu guter Letzt verfügt Boston über ein großes Maß an Erfahrung. Alle Starter des Teams gewannen bereits die Championship und auch von der Bank kommen mit den O Neals mehrfache All-Stars. Herbe Rückschläge und große Erfolgsserien haben die Eckpfeiler des Teams alle schon (mehrfach) erlebt, sodass man auf jede Situation angemessen reagieren kann.

Schwächen

Das Alter, die große Stärke der Celtics, ist auch gleichzeitig ihre größte Schwäche: Fitness und Frische der Stars. Gleich fünf Spieler haben über 10 Jahre NBA in den Knochen stecken. Schon im letzten Jahr musste Coach Rivers in der Regular Season darauf Acht nehmen und ließ zum Beispiel Kevin Garnett im Schnitt nicht mal für 30 Minuten ran. Auch die neuen Rollenspieler haben an diesem Problem sicher nichts geändert. Die Rookies mal aussen vor gelassen kommen die Neuzugänge auf ein Durchschnittsalter von 30,5 Jahren, was sogar noch höher ist als das der als Altherrenmannschaft verschrienen Starting Five (30,0).

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Spieler im Fokus

Vor allem in der Regular Season wird aufgrund der angesprochenen Pausen für die Altstars mehr Druck auf Point Guard Rajon Rondo lasten. Der 25-jährige ist zudem der einzige Starspieler, dem man noch mal ein Leistungswachstum zutrauen kann, da die anderen Eckpfeiler des Teams ihren Zenit alle schon erreicht, oder sogar überschritten haben.
Auch abseits des Courts richtet sich der Fokus auf Rondo. Mit seiner Abreise vom US-Team hat er erneut unterstrichen, dass er einen eigenen Kopf hat und für jede Franchise auch ein Risikofaktor sein kann. Einen polternden Rondo können die Celtics sicher nicht gebrauchen.

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Fazit

Auch dieses Jahr wird Boston in der Regular Season nur das Nötigste tun und Spielern wie Delonte West oder Glen Davis mehr Spielzeit zuweisen. Angestrebt werden dürfte der Heimvorteil in Runde 1 der Playoffs, doch man muss sich in Boston auf einen Kampf um die vorderen Plätze mit Chicago, Atlanta und auch Milwaukee einstellen.
Der Record der Celtics dürfte sich dabei wohl wieder bei etwa 50 Siegen einpendeln. In den Playoffs sind Rivers & seine Jungs erneut von keinem Team zu unterschätzen. Mit ihrer Erfahrung können sie allen Teams gefährlich werden und einen unangenehmen Gegner darstellen. Je nachdem wie dominant die Heat in der Saison auftreten werden sind für die Celtics die Conference- oder sogar NBA-Finals drin.