04.01.2013 um 06:35 Uhr
Geschrieben von Werderkater
Potenzialiritis Teil 3
Anscheinend war den Verantwortlichen in Wolfsburg nach der Entmachtung und Entlassung des "VW-Oligarchen" Magath in der Autostadt nicht entgangen, welche Möglichkeiten sie einem Klaus Allofs bieten könnten wenn dieser zu ihnen nach Wolfsburg kommen würde. Dort hätte er nicht nur den gleichen Sponsor wie beim SVW sondern auch weit mehr Möglichkeiten im finanziellen Bereich und so konnte auch Klaus Allofs nicht umhin, nach anfänglich noch eher ablehnenden bis dementierenden Worten, irgendwann doch der Macht des Geldes zu erliegen und sich und seine Koffer in Richtung der Stadt mit dem VW Zeichen zu schicken. Für Werder war das natürlich ein Schock. Die Fans wie auch die Vereinsführung hätten wohl mit allem gerechnet aber sicherlich nicht mit einem Abgang von Allofs und das sogar noch in der laufenden Saison. Wann hatte es sowas vorher schon einmal gegeben, dass ein Manager innerhalb der Spielzeit den Verein wechselte? Es war wohl ein Novum im deutschen Fußball.
Und so vielen dann auch die Reaktionen auf die ganze Sache aus. "Judas" und "Verräter" wie auch schon zu Zeiten als ein Manuel Neuer nach München ging, waren noch die harmloseren Betitelungen die man für den einstigen Supermanager von der Weser übrig hatte. Sogar mit dem gedanken er könne irgendwann mal Uli Hoeneß bei den Bayern beerben hatten die Medien mal gespielt. Das war nun alles Schnee von gestern, denn Allofs war nicht zum FCB sondern WOB gewechselt und hatte sich damit mehr Feinde als Freunde gemacht. War doch der Klub mit dem Autobauer im Hintergrund eh schon nocht sehr beliebt in Deutschland, so sollte es mit der Abwerbung nur noch weiter bergab gehen mit den Sympathiwerten. Man kann nur sagen, man muss beide Seiten ein bisschen verstehen.
Allofs hatte sicherlich keinen wirklichen Fehler begangen, denn wenn man mal ehrlich ist und die finanziellen Aspekte und dem damit zusammengehörigen Potenzial (ja, da ist es wieder) sieht, dann merkt man recht schnell, dass man in Wolfsburg einfach in ganz anderen Dimensionen denken kann und somit auch die Möglichkeiten ganz andere waren. So blieb dem Klaus eigentlich garnichts anderes übrig als "JA" zu sagen. Verwerflich ist dabei eigentlich nur ein wenig der Zeitpunkt, denn er wurde nicht zum Ende einer Periode geholt, sondern einfach mitten drin und wie es scheint hat er dazu auch noch die Idee zumindest einen Kevin de Bruyne im Sommer folgen zu lassen. Bei Marko Arnautovic hatte er das ganze schon dementiert, aber hatte er das vor seinem Wechsel nicht auch? Lassen wir das einfach mal so stehen.
Danach wurde jedenfalls ordentlich gescoutet und das sogar vom Chef Willi Lemke höchstpersönlich. Der Mann den man sonst nur sieht wenn es mal wieder was zu seinen außersportlichen Auftritten zu sagen gibt, in Erscheinung tritt, hatte schnell eine sogenannte "Shortlist" zusammen und auf der sollten dann nicht nur eigene Leute aus den eigenen Reihen sich wiederfinden, sondern auch jemand externes. Also jemand von außen der ganz neu ins Team springen sollte. Dies war sicherlich mit die schwierigste Position, denn man hatte schnell die internen Kandidaten wie Didi Beiersdorfer (ehemaliger Bremer) oder Marco Bode und Frank Baumenn (beide derzeit bei Werder bereits langfristig bechäftigt) bei der Hand. Allerdings ließ der Name für den Auswärtigen noch etwas auf sich warten. Marc Kosicke sollte es dann am Ende werden als Auserwählter des großen Willi. Dieser hatte sich aber noch etwas Bedenkzeit erbeten und bevor man sich am Ende dann doch auf Gemeinsamkeiten einigen konnte, hatte dieser für sich dann doch ausgemacht. lieber weiterhin seine Eigenständigkeit zu bewahren und Werder damit eine Absage erteilt. Man war erneut nach der bereits erfolgten Absage von Beiersdorfer an einen Punkt gekommen wo es nicht weiterging.
Doch noch war nicht aller Tage Abend und die großen Vorsitzenden des SVW waren noch lange nicht zuende mit ihrem Latein, zum Glück für Werder, denn schon bald trat ein neuer, aussichtsreicher Kandidat aus dem Schatten des Weserstadions in das Licht der Fußballöffentlichkeit. Thomas Einchin hieß er, war lange Zeit bei der Borussia aus Gladbach als eisenharter Verteidiger verschrien und hatte danach die Kölner Haie, einen wirklich renomierten Eishockey-Klub aber mal so richtig auf Fordermann gebracht und das über längere Zeit. Er war also schon von vorneherein wie gemacht für den SVW und seine zukünftigen Aufgaben. Eichin zeichneten genau die Dinge aus, die ein Manager in Bremen mitbrigen muss. Es war, als hätten sich zwei gesucht und gefunden.
Grün-weiß ein Leben lang!
Und so vielen dann auch die Reaktionen auf die ganze Sache aus. "Judas" und "Verräter" wie auch schon zu Zeiten als ein Manuel Neuer nach München ging, waren noch die harmloseren Betitelungen die man für den einstigen Supermanager von der Weser übrig hatte. Sogar mit dem gedanken er könne irgendwann mal Uli Hoeneß bei den Bayern beerben hatten die Medien mal gespielt. Das war nun alles Schnee von gestern, denn Allofs war nicht zum FCB sondern WOB gewechselt und hatte sich damit mehr Feinde als Freunde gemacht. War doch der Klub mit dem Autobauer im Hintergrund eh schon nocht sehr beliebt in Deutschland, so sollte es mit der Abwerbung nur noch weiter bergab gehen mit den Sympathiwerten. Man kann nur sagen, man muss beide Seiten ein bisschen verstehen.
Allofs hatte sicherlich keinen wirklichen Fehler begangen, denn wenn man mal ehrlich ist und die finanziellen Aspekte und dem damit zusammengehörigen Potenzial (ja, da ist es wieder) sieht, dann merkt man recht schnell, dass man in Wolfsburg einfach in ganz anderen Dimensionen denken kann und somit auch die Möglichkeiten ganz andere waren. So blieb dem Klaus eigentlich garnichts anderes übrig als "JA" zu sagen. Verwerflich ist dabei eigentlich nur ein wenig der Zeitpunkt, denn er wurde nicht zum Ende einer Periode geholt, sondern einfach mitten drin und wie es scheint hat er dazu auch noch die Idee zumindest einen Kevin de Bruyne im Sommer folgen zu lassen. Bei Marko Arnautovic hatte er das ganze schon dementiert, aber hatte er das vor seinem Wechsel nicht auch? Lassen wir das einfach mal so stehen.
Danach wurde jedenfalls ordentlich gescoutet und das sogar vom Chef Willi Lemke höchstpersönlich. Der Mann den man sonst nur sieht wenn es mal wieder was zu seinen außersportlichen Auftritten zu sagen gibt, in Erscheinung tritt, hatte schnell eine sogenannte "Shortlist" zusammen und auf der sollten dann nicht nur eigene Leute aus den eigenen Reihen sich wiederfinden, sondern auch jemand externes. Also jemand von außen der ganz neu ins Team springen sollte. Dies war sicherlich mit die schwierigste Position, denn man hatte schnell die internen Kandidaten wie Didi Beiersdorfer (ehemaliger Bremer) oder Marco Bode und Frank Baumenn (beide derzeit bei Werder bereits langfristig bechäftigt) bei der Hand. Allerdings ließ der Name für den Auswärtigen noch etwas auf sich warten. Marc Kosicke sollte es dann am Ende werden als Auserwählter des großen Willi. Dieser hatte sich aber noch etwas Bedenkzeit erbeten und bevor man sich am Ende dann doch auf Gemeinsamkeiten einigen konnte, hatte dieser für sich dann doch ausgemacht. lieber weiterhin seine Eigenständigkeit zu bewahren und Werder damit eine Absage erteilt. Man war erneut nach der bereits erfolgten Absage von Beiersdorfer an einen Punkt gekommen wo es nicht weiterging.
Doch noch war nicht aller Tage Abend und die großen Vorsitzenden des SVW waren noch lange nicht zuende mit ihrem Latein, zum Glück für Werder, denn schon bald trat ein neuer, aussichtsreicher Kandidat aus dem Schatten des Weserstadions in das Licht der Fußballöffentlichkeit. Thomas Einchin hieß er, war lange Zeit bei der Borussia aus Gladbach als eisenharter Verteidiger verschrien und hatte danach die Kölner Haie, einen wirklich renomierten Eishockey-Klub aber mal so richtig auf Fordermann gebracht und das über längere Zeit. Er war also schon von vorneherein wie gemacht für den SVW und seine zukünftigen Aufgaben. Eichin zeichneten genau die Dinge aus, die ein Manager in Bremen mitbrigen muss. Es war, als hätten sich zwei gesucht und gefunden.
Grün-weiß ein Leben lang!
Aufrufe: 1856 | Kommentare: 5 | Bewertungen: 8 | Erstellt:04.01.2013
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KOMMENTARE
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04.01.2013 | 19:20 Uhr
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Aber es ist schon so: es ist immer wieder viel Potential zu finden, aber das erwartete ist oft höher als das gezeigte. Ich muss gestehen, und nicht etwa voll des Neides, dass mir das bekannt vorkommt. So einen Verein kenne ich nämlich auch.
Allerdings muss ich gestehen, dass mich Allofs' Abgang doch überrascht hat. Natürlich kann ich die Entscheidung für Wolfsburg nachvollziehen, zumal sich ihm vermutlich sonst nicht mehr viele gute Verträge geboten hätten. Insofern: wenn nicht jetzt, wann dann? Auf der anderen Seite steht das "wie", und das zeigt mir dann doch, dass es vielleicht doch recht sinnvoll wäre wenn es auch für Funktionäre ein Transferfenster geben würde, wie für die Spieler. Ein Wechsel mitten in der Hinrunde (oder auch mitten in der rückrunde, so gesehen) hat jedenfalls irgendwo ein "Gschmäckle". In der Realität freilich hat man nur die Möglichkeit, es hinzunehmen und gegebenenfalls auch in sich hineinzufressen.
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04.01.2013 | 06:38 Uhr
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Naja bei uns ist eben 2012 eine Menge passiert, was auch eine Menge Text hergibt. Deshalb hoffe ich, dass Voegi nu nicht all zu böse ist, dass mein Blog etwas den angepeilten Rahmen sprengt. Ich gelobe Besserung!
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04.01.2013 | 06:36 Uhr
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Ich verstehe auch vollkommen, dass man gerade als Werder-Fan eine gespaltene Meinung zu dem Lob für Werder haben kann, gerade wenn die Ergebnisse nicht stimmen und das Herz blutet.
Trotzdem sind für mich Vokabeln wie Potenzial keine inhaltlosen Umschreibungen. Und Sätze wie "Man muss dieser Mannschaft noch Zeit geben" und "Die reife fehlt" keine belanglosen Floskeln.
Werder kann sich mittelfristig weitaus höhere Leistungsziele setzen als Tabellennachbarn, weil die Mannschaft klug mit Spielern zusammengestellt ist, deren Zenit mehr zulässt und deren technisches Rüstzeug stimmt. Und das ist das aufwendigst erlernbare Gut in diesem Sport. Erfahrung, taktische Reife und Konzentration kommen mit der Zeit oder/und liegen eher im Einflussbereich eines (guten) Trainers.
Zudem spielt die Mannschaft im Vergleich zur Konkurrenz relativ fortschrittlichen, variablen, ambitionierten, anspruchsvollen und fluiden Fussball, ist schwer ausrechenbar. Man kreiert reichlich Chancen (da gehört man zu den Topteams), lässt natürlich noch zu viel zu. Aber gerade, dass dieses Verhältnis eher stimmt als die Chancenverwertung, zeigt, dass nicht die Anlagen fehlen, sondern das nächste Reifestadium der Spieler zB. im Bereich Konzentration. Die Qualität im Endstadium. Der Lohn der Arbeit.
Geht man zB die Big Games durch, erkennt man, dass gerade individuelle "Aussetzer" vorne und hinten mehr entscheidend waren, als die Spielidee und generelle Qualität. Das Chancenverhältnis hat gestimmt, aber was sich Arnautovic, Ignjovski, Elia & co geleistet haben, zeigt, wo Schaaf noch gefragt ist. Natürlich ist Zeit ein Faktor und kein Gebrabbel. Man denke nur an die Entwicklung von Hunt.
Insofern ist auch Potenzial keine lehre Worthülse, sondern lediglich das Bemessen von erreichbarer Qualität und die liegt (deutlich) höher, als im Ligaschnitt. Ich bin Werder-Freund