Herzlich Willkommen zu der Preview zur Playoff-Serie zwischen den Indiana Pacers und den Orlando Magic.

Wie wollen die Magic auch nur ein einziges Spiel gewinnen?

Durch den Bandscheibenvorfall und den damit bedingten Aus von Howard sind die Magic in den Standings immer weiter nach unten gefallen und konnten sich gerade mal auf den 6. Platz im Osten retten. Doch was soll man nun hiermit anfangen, denn ohne ihren Superstar ist Orlando wohl das Freilos in Runde 1. Zum Team gehören zwar einige ordentliche Shooter in den eigenen Reihen, jedoch waren diese immer so gefährlich weil man eben einen Dwight Howard meistens gedoppelt hat im Post. Doch seitdem sich nun die Defense der Gegner auch auf die neue Formation einstellen kann wirken sie schon nicht mehr so gut.
Dazu wird man auch defensiv einige Probleme mit dem Frontcourt der Pacers bekommen, denn dieser ist mit Granger, West und Hibbert sehr gut besetzt.

Zusammensetzung der Mannschaften und ihre Stärken und Schwächen

Kommen wir nun also zu den Mannschaften der Pacers und Magic, hätte mich jemand vor der Saison gefragt wer hier Heimrecht hat, so wäre meine Antwort ganz klar auf Orlando gefallen, doch dem ist eben nicht so.
Die Pacers spielen eine erstaunlich gute Saison, dazu haben sie sich in der Off-Season die Dienste von David West gesichert, diese ehemalige Hornisse ist auch direkt zu einer festen Säule im Team der Pacers geworden.
Im Laufe der Saison haben sich die Pacers nach und nach immer weiter nach oben gearbeitet und sich nun doch sehr deutlich die Homecourt-Advantage gesichert.
Die Mannen aus Indiana spielten sehr ausgeglichen und es fällt sehr schwer einen Spieler im positiven oder negativen Sinne herauszusuchen und über den Verlauf der Saison schaffen es alle 5 Starter mindestens zweistellig zu punkten und was für mich noch beeindruckender ist, Coach Vogel schafft es keinen Spieler mehr als 34 Minuten auf den Feld stehen zu lassen. Am ehesten kann man hier noch Danny Granger herausarbeiten. Die ganze Saison über hatten die Pacers einen positiven Record und es gab auch keine wirkliche Schwächephase, man spielte endlich mal eine konstante, aber eben auch keine überragende Saison.

Vergleicht man damit jedoch die Orlando Magic ist ein erheblicher Unterschied zu erkennen, denn erstens gibt es hier mit Howard einen absoluten Star um den der Rest des Teams aufgebaut sein soll. Neben Howard und Davis hat man im Team sonst eigentlich nur Shooter. Bei denen sticht meiner Meinung nach einer der MIP-Kandidaten Ryan Anderson noch am meisten raus. Denn er ist der zweibeste Scorer und Rebounder im Team der Jungs aus Florida und dazu wirft er mit fast 40 % von „Downtown" auch sehr gut. Die Saison hat eigentlich sehr ordentlich für die Magic begonnen und man befand sich zwischenzeitlich sogar auf einem guten 3. Rang im Osten, doch dann wurde durch die Gerüchte um Howard auch die Team-Chemie gestört. Als dann die Trade-Deadline vorbei war und Howard immer noch in Orlando spielte konnte man sich etwas mehr Ruhe erhoffen doch weit gefehlt. Durch den Ausfall des Superstars sind die Chancen nun auf ein Minimium gesunken, seine Wichtigkeit sieht man nochmal besonders stark bei Betrachtung der Team-Leader in den wichtigen Statistiken, denn außer bei den Assist ist Howard überall der beste des Teams.


Direkter Vergleich:

94-107 @ Orlando

83-102 @Indiana

85-106 @Orlando

81-85 @Orlando

Bei dem Vergleich der direkten Duellen führen zwar die Magic mit 3-1, jedoch ist dies nicht immer besonders aussagekräftig, da sich diese Duelle über eine gesamte Saison erstrecken und selbst das letzte direkte Duell ist nun schon wieder fast 1,5 Monate her. Da dieser Vergleich für mich eher eine untergeordnete Rolle spielt und in den Playoffs dazu noch andere Starting 5 auflaufen werden, bleibt mir hierzu auch nicht mehr zu sagen.


Key-Matchup:


Hier habe ich den Fokus auf das Duell der Big Men entschieden, denn ohne Howard wird es auf Ryan Anderson und Glen Davis ankommen um auf der einen Seite für Offensive Entlastung und Rebounds zu sorgen und dazu auch noch Hibbert und West am Scoring hindert. Anderson wird vorraussichtlich der Hauptschwerpunkt der Offense von Orlando sein und soll gemeinsam mit "Big Baby" möglichst viele Rebounds zu holen. Doch das wird nicht sehr einfach, denn das Duell zwischen Anderson könnte unter Umständen noch an den PF der Magic gehen, doch eine viel wichtigere Aufgabe wird auf Davis zu kommen, denn er bekommt es mit dem 12 cm größeren und körperlich viel robusteren Roy Hibbert zu tun. Wenn es die Pacers vernünftig anstellen, dann werden sie sehr viel über Hibbert spielen und das vor allem im Post denn Davis wird unter normalen Umständen dagegen kein Mittel haben und er kann das Missmatch ausnutzen oder falls er gedoppelt wird, einen freien Mitspieler anspielen.
Offensiv ist Davis in der Regel schon nicht eine der Geheimwaffen der Magic und gerade in diesem Missmatch wäre er auf einem verlorenen Posten. Also müssen die Big Men der Magic schon über sich herauswachsen um hier nicht schon die gesamte Serie zu verlieren.

Fazit und Prognose:
Nach der Betrachtung des Verlaufs der Saison, der Stärken und Schwächen sowie dem Key-Matchup kann ich mir nicht vorstellen das Orlando es schaffen kann diese Serie offen zu gestalten, dafür ist das Team der Pacers zu ausgeglichen und bei den Magic fehlt eben der absolute Fixpunkt des Spiels. Das Ziel der Magic kann nur heißen den Sweep zu verhindern und ich denke das werden sie auch schaffen, denn wenn ihre Sharpshooter einmal heiß laufen dann sind sie schwer zu stoppen.
Doch das Problem wird sein, dass der Motor der Schützen erstmal heiß laufen muss und ich wage zu bezweifeln, dass sie es über eine komplette Serie schaffen, so hochprozentig zu treffen um hier eine Chance auf mehr als 1 oder maximal 2 Siegen zu holen.

Prognose 4-1 für die Indiana Pacers