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Blogpokal 2011/12


Gründer: Rodnox | Mitglieder: 90 | Beiträge: 1
28.03.2012 um 03:18 Uhr
Geschrieben von MacMurph
Philipp, Shaft und die anderen
München.
Wirtshaus zum Isartal.
Ein kleiner Mann sitzt an einem großen Tisch.
Die Gaststätte ist urig eingerichtet. Dunkles Mobiliar, Landschaftsportraits und gereihte Bierkrüge bestimmen das Bild.
Der kleine Mann hat blonde, gegelte Haare. Er schreibt etwas.
Sein Name ist Philipp.

Hallo Tagebuch,
Ich hab die andern Jungs alle ins Gasthaus eingeladen um ein bisschen zu quatschen und Spaß zu haben. Der Herr Heynckes hat mir gesagt, dass man als guter Kapitän so was mal machen muss.
Ich freu mich total! Wird bestimmt witzig!

Die schwere Gasthaus-Tür öffnet sich. Isaac Hayes` Shaft-Soundtrack ertönt. Zwei Männer treten ein. Einer hühnenhaft, mit weiter Schlaghose und Plateauschuhen ausgestattet, die gefärbtes Wasser und zwei kleine Goldfische beheimaten. Der andere ist deutlich schmächtiger und unauffälliger. Sein einziges Accessoire ist das IPhone, das er in die Höhe streckt und den bereits erwähnten Song für alle hörbar abspielt.
Beide haben allerdings eine entscheidende Gemeinsamkeit: Sie sind schwarz.
Ihre Namen: Breno und Gustavo.
Denkbar lässig und ohne Eile, dafür mit unglaublich ausgeprägter Coolness gesegnet schlendern die beiden Südamerikaner Richtung Philipp.
Die dickbrüstige Wirtin beäugt sie kritisch.

Philipp: Hi ihr beiden! Setzt euch! Gut seht ihr aus! Boah, Breno! Die Schuhe sind echt der Hammer! So welche brauche ich auch, dann wär ich auch mal n bisschen größer!(Er kichert)

Breno blickt ihn emotionslos an, wobei man seine Augen aufgrund seiner dunklen Sonnenbrille nicht sehen kann. Sein Kopf dreht sich zu Gustavo, der gerade Doodle Jump auf seinem Telefon spielt.

Breno: Dafuq is he talkin` bout?

Gustavo zuckt mit den Achseln.
Philipp schlürft an seinem Wasserglas. Es herrscht Totenstille am Bayerntisch. Breno bewegt seinen Kopf hypnotisierend tanzend im Sitzen hin und her, wie es einen an Stevie Wonder erinnern muss. Auch das Grinsen ist authentisch. Musik ist keine zu hören, zumindest nicht, wenn man nicht in Brenos Kopf steckt.
Philipp ist gelangweilt.

Philipp: Hat einer von euch beiden Lust auf Kicker?

Schlagartig lässt Gustavo sein IPhone fallen und Breno hört auf zu wippen. Beide blicken ihren Kapitän entgeistert an. Breno zieht langsam seine Sonnenbrille aus und offenbart seinen zornigen Blick.

Breno: Did you white son of a bitch just call me "nigga"?

Die Situation scheint auszuarten doch da kommt Philipps größte Stärke als Kapitän zum Vorschein: Die De-Eskalation.
Er stellt sich also hin, in der linken Hand sein Glas haltend, imitiert er mit der Rechten die typischen Tischfußball-Handbewegungen auf Hüfthöhe.

Philipp: No, No. Kicker! With little balls, you know? The others like it too! Well, if they are coming...

Irgendwas zwischen homoerotischer Anmache und rassistischer Beleidigung hörend, sind die beiden Schwarzen paralysiert von dem Wutanfall, der sie zu überkommen droht.
Genau in diesem Moment springt Daniel ins Bild.

Daniel: Na, ihr kurzhaarigen Bitches! Wer hat Bock auf eine oder zwei oder zehn Runden leckersten Genever? Ich geb aus!

Er lacht laut und nimmt Breno spaßeshalber in den Schwitzkasten und reibt seine Kopfhaut.

Daniel: Was guckst du denn so bös? Deine Laune ist ja `ansteckend´! (Er lacht herzhaft)

Thomas, Toni und David treffen auch ein. Gut gelaunt kommen die drei jungen Burschen in die Gaststätte.

Thomas: Servus alle zusammen! Ey, Daniel, schon mit den Hausbrand-Witzen angefangen?

Daniel: Kommst grade richtig!

Thomas: Jaa, wie die Feuerwehr halt!(lautes Gelächter)

Alle setzen sich und bestellen Getränke. 6 Weizen, 10 Genever und eine Apfelsaftschorle.

Toni: Ey, Daniel, ich kenn mich mit belgischem Schnaps nich so aus. Kanns sein, dass das Zeug übelst `brennt´?

Daniel: Ja schon, zumindest wenn du hinterher nix zum `Löschen´ hast!

Philipp wird der Kinderkram zu bunt. Er steht entrüstet auf.

Philipp: Jungs! Ma ehrlich: Die Witze sind gemein und außerdem total ausgelutscht. Falls so was noch mal vorkommt, muss ich das dem Herrn Heynckes sagen, so was is nämlich ganz schlecht fürs Klima in der Mannschaft!

Alle sind still. Nur Breno wippt noch mit dem Kopf hin und her.

David: Das war jetzt aber ma ne `flammende´ Ansprache.

Brüllendes Gelächter bricht aus.
Bastian, Franck und Arjen haben in der Zwischenzeit ebenfalls das Wirtshaus betreten. Während der Franzose und der Deutsche angeregt über Blondinen diskutieren, ist der Holländer allein an der Theke und bestellt nur ein Pils.

Philipp: So, David, das reicht jetzt! Ich hab dich gewarnt aber das petz ich! Bastian, sag doch auch ma was!

Bastian: Ach komm, Kleiner. Lass den Buben doch den Spaß. Der Dicke nimmts ihnen doch nich ma übel!

Der Rest der Gruppe nickt zustimmend und murmelt vor sich hin.
Franck hat sich zwischenzeitlich unbemerkt Gustavos IPhone geschnappt und reibt es in seiner Unterhose hin und her. Dann legt er das Handy wieder zurück und tut als sei nichts gewesen. Thomas versucht, sich das Lachen zu verkneifen.

Philipp: Nee! Das hört jetzt auf hier und ich lass mich auch nicht mehr wegen meiner Größe mobben! Der Rafi kommt wegen solchen Sprüchen schon gar nicht mehr her! Ich petz das alles und dann gibts voll den Ärger mit dem Herrn Heynckes! Und nur damit dus weißt Basti: Dem Herrn Löw sag ich das auch!

Arjen steht mittlerweile neben der ganzen Situation und trägt einen Großen Teller Schweinshaxe in seinen Händen. Ungefragt hat er allein Essen bestellt.

Bastian ist sichtlich genervt von der ganzen Schose und flüstert David etwas ins Ohr. Der grinst und sagt es Thomas weiter. So macht es schließlich die Runde bis alle außer Philipp bescheid wissen.

Philipp: Ey wartet! Stille Post hab ich erst viel später eingeplant!

Alle grinsen Philipp an.
Bastian schnappt sich Arjens Schweinshaxe und steckt sie Philipp in den Mund. Thomas und David halten seine Arme fest während Breno und Gustavo Frischhaltefolie aus der Küche organisiert haben und die komplette Rolle um ihren Kapitän wickeln. Während Philipp also bewegungsunfähig versucht sich zu befreien, steckt Franck dem Kleinen zwei Strohhalme in die Nase.
Schließlich erinnert Philipp nur noch an einen Kokon, mumifizert in Frischhaltefolie. Die Bayern-Boys tragen ihn auf ihren Schultern nach draußen. Sie legen ihn schließlich einige hundert Meter von dem Wirtshaus entfernt auf eine Bushaltestellen-Bank.

Als sie sich umdrehen und wieder Richtung Gaststätte gehen, hört Philipp David noch leise sprechen.

David: Mensch Basti, ich und die andern, wir wünschten alle du wärst unser Kapitän...

Hallo Tagebuch,
ich bins noch mal.
Der Abend ist im Großen und Ganzen ziemlich so gelaufen wie geplant.
Alle verstehen sich gut, der Mannschaftsgeist ist intakt und die Stimmung ist ausgelassen, auch wenn ich als Opfer herhalten muss. Is nich schlimm.
Nur der Arjen macht mir noch Sorgen!
Aber das krieg ich auch noch geregelt!

Gruß, Philipp.
Aufrufe: 13336 | Kommentare: 93 | Bewertungen: 19 | Erstellt:28.03.2012
ø 9.4
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