Nachdem nun einige Zeit Stillstand in der Gruppe herrschte, will ich euch weiter über die Olympischen Sommerspiele 2012 informieren. Da es ja inzwischen nur noch 7 Wochen bis zum Startschuss in London sind, will ich mich auch gar nicht mehr mit der Geschichte von Olympia befassen sondern euch einige Olympische Disziplinen vorstellen.

Passend zur Schwimm EM die erst kürzlich in Ungarn statt fand, beginn ich mit den Disziplinen im Schwimmen.

Die Schwimmwettbewerbe gehören zu den 9 Sportarten die auch bei den ersten Spielen der Neuzeit in Athen (damals noch im Meer) ausgetragen wurden. Seitdem haben sich die Wettbewerbe zwar stark verändert, sodass kein Hindernisschwimmen oder gar ein Dauerunterwasserschwimmen mehr statt findet, jedoch können die Schwimmwettbewerbe trotz alledem ihre sechsundzwanzigste Teilnahme in London feiern.
Die letzten Änderungen gab es derweil 2008 als zum ersten Mal 10km Langstreckenrennen in Peking statt fanden.

Außer aller Konkurrenz oder doch menschlich?


Will auch in London alle hinter sich lassen: Michael Phelps

Obwohl Schwimm Superstar und Rekord Olympiasieger Michael Phelps auch beim letzten Wettbewerb in Austin (USA) keine überragende Zeit schwamm und weiterhin noch nicht in Topform ist, wird der Sieg auch in London ganz klar nur über den US-Amerikaner gehen.
Bei den letzten Test, bei denen Phelps wie gesagt noch nicht überzeugen konnte, hat man aber auch gesehen dass die Konkurrenz da ist und nur auf ihre Chance wartet. Besonders der Staffel-Weltmeister und Landsmann von Phelps Allison Schmitt und Paul Biedermanns Konkurrent über 400m Freistil Park Tae-Hwan sowie die immer stärkereren Chinesen konnte hier auf sich aufmerksam machen. Appropo Paul Biedermann:
Dieser konnte nämlich erst neulich bei der EM in Ungarn Gold über 200 &400m Freistil bejubeln und somit schon seine gute Frühform unter Beweis stellen. Das Problem der Männer ist jedoch auch die Abhängigkeit von Superstar Biedermann. Helge Meeuw, Marco Koch und Christian von Lehn zeigten bei der EM zwar bereits gute Form, werden bei Olympia aber auch mit stärkerer Konkurrenz vor allem aus den USA mit Ryan Lochte (der auf jeden Fall bei den Freistil, Rücken oder Lagen Wettbewerben zu den Favorit zählt) und auch in Form des Australiers Earmon Sullivan rechnen müssen.

Besonderes Augenmerk sollte man auf den 21-jährigen Australier James Magnussen legen der bereits 2010 den Weltmeistertitel über 100m Freistil erlangte und auch 2012 die Weltjahresbestzeit von 48,05 sek. schwimmen konnte.

All Eyes on Britta Steffen? Nicht ganz!

Bei den Frauen hingegen sind die Anzeichen vor den Spielen deutlich positiver. Die größte Medallienhoffnung ist eindeutig Britta Steffen über 50 & 100m Freistil die sich bei der EM mit zwei Goldmedaillen schon auf Olympia eingestimmt hat. Mit einer Zeit von 24,37 Sekunden konnte die 28-jährige außerdem überzeugen und eine neue Jahresbestleistung aufstellen. Die Konkurrenz ist also gewarnt: Die Schwimmerinnen aus den USA wie Cate Camphell, Margaret Hoelzer und auch aus Australien (Lisbeth Trickett, Stephanie Rice oder Leisel Jones) sind hier sicherlich Steffens größte Gegnerinnen.
Doch auch die anderen deutschen Athleten wie Jenny Mensing, Theresa Michaelk, Rebecca Soni oder Sarah Poewe die bereits bei der EM gute Leistungen zeigten, dürften bei der Frage nach Medallien durchaus ein Wörtchen mitreden und vielleicht sogar für die ein oder andere Überraschung sorgen.

100 % Dominanz und Überraschungen?


Wollen auch mit der Staffel jubeln: Paul Biedermann und Co

Die große Frage vor den Staffelwettbewerben heißt: Erleben wir wieder die absolute Dominanz von Team USA wie bei Olympia 2008 mit Siegen in allen drei Staffelwettbewerben? Damals schwammen die Athleten um Michael Phelps allen davon und stellten nebenbei in allen drei Wettbewerben neue Weltrekorde auf. Und auch 2012 in London könnte die USA ihre Dominanz wieder unter Beweis stellen. Zwar haben andere Nationen große Fortschritte gemacht und die USA werden vielleicht nicht alles in Grund und Boden schwimmen, jedoch sind sie auf jeden Fall als Topfavorit Nummer 1 anzusehn. Als anderer großer Mitfavorit sollte man besonders Australien nennen. 2008 mussten sich die Jungs um Superstar Eamon Sullivan immer den USA geschlagen geben, sodass jetzt endlich die erste Goldmedaille mit der Staffel seit den Olympischen Spielen im eigenen Land her soll. Neben Australien gelten vor allem die Russen und dass zuletzt bei der EM starke Italienische Team als Mitfavoriten. Dass deutsche Team befindet sich bei Olympia lediglich in der Ausenseiterrolle.

Bei den Frauen hingegen lässt sich noch kein echter Favorit erkennnen. Zwar sind die Staffeln von Australien, den USA und den Niederlanden gewohnt stark, jedoch darf man auch die Chinesinen (die bei der WM im eigenen Land Bronze und Silber holten) nicht unterschätzen. Auch die Frauen
aus Frankreich gehören zum Kreis der Favoriten und wollen mal wieder eine Medaille erringen. Die deutsche Staffel um Britta Steffen ist in London zwar nicht chancenlos, jedoch muss schon die ganze Staffel (wie neulich bei der EM) absolut auf Topniveau schwimmen, um am Ende auf dem begehrten Podest zu landen.

Positive Überraschung oder erneutes Desaster?

Zwar waren die Ergebnisse bei der EM aus deutscher Sicht eindeutig positiv, jedoch ist dem Deutschen Schwimm Verband auch bewusst, dass das Abschneiden in Debrecen kein Maßstab für Olympia ist und dass noch reichlich Arbeit bevor steht. Ex-Bundestrainer Dirk Lange prophezeite indess schon ein deutsches Schwimm Desaster ähnlich wie bei Olympia 2004 und erkennt weiterhin keinen Athleten bei dem man sicher mit einer Medaille rechnen könnte.
Es bleibt also abzuwarten ob die deutschen Athleten bei Olympia für positive Schlagzeilen sorgen oder ob Biedermann und Steffen weiterhin die einzigen Lichtblicke bleiben.
Auch der erfolgreichste Olympia Teilnehmer aller Zeiten Michael Phelps hat sich sicherlich richtig viel vor genommen und will da weiter machen wo er 2008 mit 8 gewonnen Medallien aufgehört hat. Alles andere als ein ebenso dominantes und medallienreiches Auftretten wäre ja ohnehin schon ein echte Enttäuschung für ihn und für die zahlreichen Fans in den USA. Doch wie geht er mit der Erwartungshaltung um? Und wird er seine Gegner wieder wie nach belieben dominieren?
Jede Menge Fragen und Gespärchsstoff also, in wenigen Wochen werden wir alle schlauer sein, wenn im Aquatic Centre in London endlich die ersten Bahnen geschwommen werden und um Medaillen gekämpft wird.