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VfB-Fans der Zukunft


Gründer: Cicak | Mitglieder: 277 | Beiträge: 171
Von: Nutman
17.06.2013 | 2541 Aufrufe | 5 Kommentare | 2 Bewertungen Ø 10.0
Er war schneller als wir...
Offener Brief an Dr. Dieter Hundt
Heute haben wir einen offenen Brief an Dr. Dieter Hundt verfasst und wollten ihm diesen schicken...

Sehr geehrter Herr Dr. Hundt,


als treue Fans der VfB Stuttgart möchten wir uns heute persönlich an Sie wenden. Eigentlich wollten wir Ihnen unsere Sicht der Dinge zur aktuellen Situation beim VfB und Ihre aus unserer Sicht entscheidende Rolle in dieser Situation mitteilen und im Namen vieler VfB-Fans wie andere vor uns auch nahelegen, von Ihrem Amt zurückzutreten.


Unser offener Brief lag bereits von einigen Mitgliedern unserer Gruppe unterschrieben quasi schon im Faxgerät, als uns die Nachricht ereilte, daß Sie von Ihrem Amt als Aufsichtsratsvorsitzender zurückgetreten sind.


Unsere Zeilen an Sie und sopmit unsere Gedanken wollen wir trotzdem mit den anderen VfB-Fans hier teilen:


In etwa 5 Wochen steht die Mitgliederversammlung des VfB an dem Verein, dem Sie seit Oktober 2002 Jahren als Aufsichtsratsvorsitzenden vorstanden.


Als Aufsichtsratsvorsitzender hatten Sie ein kräftiges Wörtchen mitzureden in dem Verein, der in den knapp 11 Jahren Ihrer Tätigkeit einmal Deutscher Meister wurde mit einem Trainer, den Sie als Übergangslösung bezeichneten der zweimal das Pokalfinale erreichte einmal mit der Übergangslösung und das zweite Mal dieses Jahr mit Bruno Labbadia ferner wurden zwei weitere Male die Champions League und (inkl. dieser Saison) insgesamt 6 mal die Europa League erreicht.


Ein Bilanz, auf die man als Verantwortlicher Funktionär in einem Verein nicht ohne Stolz blicken kann.


Dennoch ist das öffentliche Bild des VfB aktuell alles andere als toll und erfolgreich und auch daran haben Sie Ihren Anteil: das Scheitern von Gerd E. Mäuser als VfB-Präsident wird stark an Ihnen festgemacht weil Sie als derjenige gelten, der ihn inthronisiert hat, aus dem gleichen Grund wurden Sie von vielen Seiten kritisiert, weil die Präsidentenfindung für einen Nachfolger nun doch anders als ursprünglich von Ihnen kommuniziert über Ihren Tisch und nicht unabhängig laufen sollte.


Dazu kam eine oft nicht nachvollziehbare Personalpolitik, die Sie als Vorsitzender des Aufsichtsgremiums mit zu verantworten hatten. Nach etlichen personellen Fehltritten im Bereich der Spieler und Trainer ist nun aber die Chance da, mit einem gewissen Maß an Kontinuität einen Schritt nach vorne und eine Art Neuanfang zu starten.


Mit Bruno Labbadia dem nach Gerd E. Mäuser und Ihnen wohl meistkritisierten Mitarbeiter des VfB in den letzten Jahren sitzt nun seit über zweieinhalb Jahren derselbe Trainer auf der VfB-Bank und damit schon beinahe so lange wie die vielzitierte Überganslösung Armin Veh.


Mit Fredi Bobic haben wir nach Horst Heldt endlich einen Manager der weiß, wie man mit Geld umgeht und einen guten Riecher für talentierte Spieler hat.


Was wir jedoch nicht haben, ist ein Präsident, der ohne Vorbehalte von allen VfB-Fans akzeptiert wird und der nicht als Marionette gilt, die aufgrund Ihrer Gnade dieses Amt ausüben darf. Offensichtlich scheuen etliche potentielle Kandidaten den Weg, sich offen zu ihrem Interesse an diesem Amt zu bekennen, weil Sie Angst haben (müssen), daß sie als neue Marionette eines Dr. Dieter Hundt gelten müssen.


Dies haben Sie offenbar nun auch erkannt und haben Ihr Mandat niedergelegt. Für diesen Schritt zollen wir Ihnen Respekt und sind froh, daß dieser Schritt noch rechtzeitig vor der Mitgliederversammlung kommt.


Als langjähriger erfolgreicher Geschäftsführer eines urschwäbischen Unternehmens wissen Sie, wie es ist, erfolgreich zu wirtschaften und zu führen, der Erfolg Ihres Unternehmens ist untrennbar mit Ihrem Namen verbunden.


Als Geschäftsmann und Präsident des BDA haben Sie sicher auch viele Anfeindungen in Ihrem Leben einstecken müssen, z.B. vom Gewerkschaften ebenso wie Sie jetzt als Aufsichtsratsvorsitzender des VfB stark unter Beschuss geraten sind die VfB-Mitglieder haben Ihnen bereits 2011 einen Denkzettel verpaßt, als man Sie abwählen wollte und auch den neuen Präsidenten Ihrer Gnaden mit einem alles andere als guten Ergebnis inthronierte. Daher sind (verbale) Angriffe auf Ihre Person sicher nichts neues - aber man muß immer auch überlegen, inwieweit man die geäußerte Kritik auch annimmt.


2011 haben viele VfB-Mitglieder (auch aus unserer Gruppe hier) mit Bauchschmerzen zugestimmt, weil ein schlechter Präsident damals besser gewesen wäre als kein Präsident der dann ja auch kam. Aber nochmal hätte es diese Situation nicht gegeben wenn dieses Jahr ein Abwahlantrag gegen Sie, Herr Dr. Hundt, vorgelegen hätte, wäre dieser von einer noch breiteren Mehrheit als damals befürwortet worden, ein Präsident, der von Ihnen vorgeschlagen worden wäre, wäre in der aktuellen Stimmungslage nicht mehrheitsfähig gewesen.


Unsere Frage war: Kann das in Ihrem Sinne sein? Ist es das was sie wollen? Wollen Sie als Märtyrer in die Vereinsgeschichte des VfB eingehen? Wollen Sie eine erneute "Nacht der langen Messer"? Der Ruf des VfB leidet in der Öffentlichkeit stark unter der aktuellen Situation ein Verharren im Amt und ein Versuch, die Situation auszusitzen könnte dem Verein in der öffentlichen Darstellung noch mehr Schaden zufügen.


Mit Ihrem Rückzug haben Sie auf Ihre Art eine Antwort auf diese Frage gegeben.


Bei allem Respekt vor der sportlichen Leistung, die der VfB seit 2002 gebracht hat und die Sie mitzuverantworten haben so haben Sie auch die Mißwirtschaft der letzten Jahre mitzuverantworten, die (auf Kosten der sportlichen Leistung) jetzt zu einem großen Teil korrigiert wurde. Somit haben Sie einen Schaden, der unter Ihrer Verantwortung dem Verein entstanden ist, gerade so wieder gutgemacht. Mehr aber auch nicht. Vor dem Hintergrund der Zeitungsberichte der Stuttgarter Nachrichten, daß vom Aufsichtsrat - für den Sie die Verantwortung tragen - ein Engagement der Firma Porsche als Hauptsponsor verhindert wurde und somit dem VfB jährlich Einnahmen in einstelliger Millionenhöhe entgehen, wäre ein finanzielle Konsolidierung erheblich schneller möglich gewesen. Als Erfolg ist die finanzielle Konsolidierung des VfB nicht zu werten, sondern lediglich als das Ausmerzen von Fehlern der Vergangenheit.


Unser Rat wäre gewesen: Wenn Sie weiteren Schaden vom VfB Stuttgart einem der echten Traditionsclubs der Bundesliga abwenden wollen und Ihren Teil dazu beitragen wollen, daß der VfB Stuttgart wieder eine Chance hat, dahin zu kommen, wo man hinwill und hingehört nämlich in die Deutsche Spitze dann ist jetzt die Chance da, nach einer Phase der finanziellen Konsolidierung mit einer eingespielten sportlichen Leitung (Fredi Bobic und Bruno Labbadia), einem neuen, unbelasteten Präsidenten und einem neuen Aufsichtsratsgremium diesen Weg anzugehen.


Aus diesem Grund wäre es aus unserer Sicht für den VfB Stuttgart - unseren und auch Ihren Verein das Beste, wenn Sie Ihr Amt als Aufsichtsratsvorsitzender zur Verfügung stellen würden und sich aus der aktiven Verantwortung für den VfB zurückziehen würden.


Auch ohne unseren offenen Brief haben Sie nun diesen Schritt vorgenommen. Wir danken Ihnen, Herr Dr. Hundt, daß Sie Platz für neue Kräfte gemacht haben, die den VfB nach vorne bringen können, Sie haben Platz für neue Ideen gemacht, für eine neue Aufbruchstimmung in Stuttgart, auf das wieder Ruhe beim VfB einkehren kann.


Uns geht es und Ihnen offensichtlich auch um den VfB Stuttgart und eine positive Zukunft für unseren Verein. Wir sind erleichtert über den Schritt, den Sie gemacht haben - und schauen positiv in die Zukunft unseres VfB.


In diesem Sinne grüßen Sie freundlich


die Mitglieder der Gruppe VfB-Fans der Zukunft

ø 10.0
KOMMENTARE
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Nutman
18.06.2013 | 13:47 Uhr
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Nutman : 
18.06.2013 | 13:47 Uhr
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Nutman : 
@ahab: die Verflechtungen der einzelnen Unternehmen sind sicherlich zwiespältig zu betrachten - so gesehen ist Daimler als Stadionsponsor und Trikotsponsor sicherlich "unabhängiger" als es Porsche wäre...
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Nutman
18.06.2013 | 13:45 Uhr
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Nutman : 
18.06.2013 | 13:45 Uhr
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Nutman : 
Beim Porsche Deal war es lt. StN so, daß Porsche angefragt hatte, der AR in Person von Hundt und Schmidt (Daimler) aber Veto eingelegt hatten, wohl weil Daimler argumentiert hatte, daß man 20 Mio für's Stadion gegeben hätte (was stimmt, dafür aber auch 30 Jahre Namensrechte recht günstig erworben hat) und daher Porsche wohl kein angemessener Partner gewesen wäre...

Ferner soll Schmidt seine Mercedes-Benz-Bank zu Gazi-Konditionen als Hauptsponsor reingebracht haben - während Porsche damals jährlich ca. 3 Mio mehr zahlen wollte...

Die genaue Gemengelage weiß keiner - wir hatten auch erst diskutiert, ob wir diesen Punkt mit aufnehmen in den Brief - haben uns dann aber dafür entschieden.

Egal wie's gelaufen ist - die einen nennen es vielleicht "Gentlemen's agreement", die anderen "Mauschelei"... die Vermarktung des Stadionnamens steht leider erst wieder in etlichen Jahren zur Debatte, daher fällt hier eine Einnahmequelle weg... aber zur Zeit des Stadionumbaus war das Geld knapper als heute und da war man wohl über jeden Cent froh...

Wie geschrieben, war ja nicht alles schlecht die letzten 11 Jahre - aber Hundt's Zeit war definitv abgelaufen - ein Verbleib als AR-Vorsitzender hätte dem Verein mehr geschadet als genutzt. Ich hoffe, daß alle Beteiligten jetzt für die Zukunft in die richtige Richtung rudern und versuchen, den VfB nach vorne zu bringen.

Ich bin gespannt, was sich jetzt in AR und in der Präsidentenfrage tut - Schmidt als AR-Vorsitz wäre aus meiner Sicht den Bock zum Gärtner gemacht... neue Köpfe, frischer Wind - das sollte der Weg sein...
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Air_Gebhart
18.06.2013 | 13:30 Uhr
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18.06.2013 | 13:30 Uhr
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Guter Brief! Es sind einige Gedanken gut zusammengefasst und auf den Punkt gebracht.

In letzter Zeit lese ich immer wieder, dass der Aufsichtsrat - v.a. die Herren Hundt und Schmidt - den Deal mit Porsche verhindert haben. Obwohl ich auch ein absoluter Gegner der (Ex-)Spitze bin, muss ich sagen, dass dabei immer der Aspekt unterschlagen wird, dass ebenjene Vereinsführung auch Daimler das Recht zum zeitlich unbegrenzten Naming-Right des Stadions aus der Zeit von MV "abgeluchst" und somit den Weg für eine erneute Vermarktung in die Wege geleitet haben.

Könnte der verhinderte Porsche-Deal nicht auch damit zusammenhängen? Selbst wenn es keine derartige Klausel gibt, kann hier ja trotzdem eine Art "Gentlemen's Agreement" bestehen. Und den Herren wären damals die Hände gebunden gewesen. Bei aller Abneigung gegen den Ex-ARV sollte man der Fairness halber diesen Punkt zumindest nicht gänzlich unter den Tisch fallen lassen.
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Nutman
18.06.2013 | 08:55 Uhr
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Nutman : 
18.06.2013 | 08:55 Uhr
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Nutman : 
Bitte keine Kritik an der Interpuktion - mir hat es einige Trennstriche verspult... das wird noch korrigiert... ist so ein bissel holprig zu lesen...
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