Rückblick:

Matteau! Matteau! Mattteau! Stéphane Matteau scores...

Als die Rangers in das Eastern Conference Finale gegen die New Jersey Devils einzogen wurden nicht nur bei den Fans Erinnerungen an die dramatische Halbfinaleserie gegen den Erzrivalen aus dem Jahre 1994 und den anschließenden Stanley Cup-Sieg (der ersten seit 1940) wach. Doch diesmal gab es keinen Captain Messier der Spiel 6 in Newark mit einem Hattrick im Alleingang drehte und eben keinen Stéphane Matteau. Nach zwei packenden Serien gegen die Ottawa Senators und die Washington Capitals, die jeweils erst in Spiel 7 im Madison Square Garden entschieden wurden, hatten die Rangers den perfekt eingestellten Devils nicht mehr viel entgegenzusetzen und schieden verdient aus. Somit blieb der Traum von einem fünften Stanley Cup unerfüllt.

Aber von Anfang an:
Die Rangers gingen mit einen weitgehend unveränderten Kader in die Saison 2011/12. Nur einer gewisser Brad Richards wurde als Free Agent als Dallas geholt um das vorher mäßige Powerplay zu verbessern und um eine echte zweite Scoring Option neben Marian Gaborik zu besitzen. Dennoch galten die Rangers als Team, das um den Einzug in die Play-offs kämpfen werden müsste und zunächst sah es auch so aus.

Nach einem mäßigen Saisonstart mit dem Saisonerföffnung in Europa und einem langen Auswärtstrip aufgrund von Renovierungsarbeiten im MSG fand sich die Truppe von Coach John Tortorella im Niemandsland der Tabelle wieder. Doch dann griff das Forechecking der Rangers und der steile Weg nach oben begann. Und nach dem dramatischen Sieg gegen die Philadelphia Fylers im Winter Classic (3:2) übernahmen die Rangers Anfang Januar die Spitze der Eastern Conference


Entgegen allen Prognosen hielt sich das Team bis zum Ende der Regular Season durchgehend an der Spitze der Eastern Conference, musste erst am letzten Spieltag den Vancouver Canucks den Vorzug im Rennen um die Presidents Trophy lassen und zog erstmals seit 1997 wieder den Einzug in das Eastern Conference Finale ein.

Offense:

Zugänge: Rick Nash (Columbus), Jeff Halpern (Washington), Aaron Asham (Pittsburgh), Micheal Haley (NY Islanders), Tyler Pyatt (Phoenix)
Abgänge: Brandon Prust (Montréal), Brandon Dubinsky & Artem Anisimov (beide Columbus), Ruslan Fedotenko (Philadelphia), John Mitchell (Colorado), Mats Zuccarello (KHL)


Der Blockbuster-Deal des Sommers war eindeutig der Wechsel von Rick Nash zu den Rangers. Bereits vor der Deadline kursierten immer wieder Gerüchte, dass Rick Nash zu den Rangers wechselten würde; der Deal scheiterte aber schließlich an den hohen Forderungen von Columbus' GM Scott Howson und der Verweigerung von Glen Sather einen seiner Jungstars (Del Zotto, Stepan, Kreider, McDonagh) im Tausch gegen Nash abzugeben. Im Sommer war der Deal dann aber unvermeidbar. Für die beiden talentierten, aber ihren Leistungen stagnierenden Eigengewächse Brandon Dubinsky & Artem Anisimov, Verteidigertalent Tim Erixon und einen Erstrundenpick kam Rick Nash an den Broadway.

Trotzdem wird die Offense der Rangers weiterhin von Marian Gaborik angeführt. Der Slowake spielte eine grandiose Regular Season (41 Tore, 76 Punkte), wirkte in den Playoffs aber sichtlich gehemmt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass er sich zu Beginn der Playoffs eine Schulterverletzung zuzog, die in der Offseason operiert werden musste und Gaborik noch bis Jahresende außer Gefecht setzt.



Brad Richards konnte die ihn gesetzten Erwartungen nicht ganz erfüllen (25 Tore, 66 Punkte), ein Rückschritt gegenüber seinen letzten Jahren in Dallas. Dennoch war er mit vielen späten Toren und seiner Leaderrolle im Lockeroom ein wichtiger Bestandteil des Erfolgs der Rangers. Trotzdem wird von Richards in seinem 2. Jahr in NY eine höhrere Punkausbeute erwartet. Ein Rick Nash und/oder Marian Gaborik als Winger sollten ihm dabei helfen.

Dritte Option im Angriff ist Captain Ryan Callahan, der mit 29 Toren eine persönliche Bestleitung aufstellte und außerdem für die Selke-Trophy nomiert wurde. Center der 2.Reihe ist Derek Stepan, der in seiner Sophomore-Saison seine Punktausbeute steigerte (51 Punkte). Brian Boyle konnte seine Starke Vorsaison nicht wiederholten (11 Tore, 26 Punkte), zeigte aber gegen Ende der Saison enorm aufsteigende Form, ehe ihn eine Gehirnerschütterung aufs Eis legte.

Auf dem linken Flügel kämpfen mit Carl Hagelin und Chris Kreider zwei der schnellsten Spieler der Liga um einen Platz in der ersten Reihe. Hagelin rückte während der Saison aus der AHL zu den Rangers hoch und spielte sich sofort fest. 38 Punkte in 64 Spielen sind eine stolze Marke für einen Rookie, der auch viele Defensivaufgaben zu erledigen hatte. Außerdem gewann er die Auszeichnung als schnellster Skater bei den Skill-Wettbewerben während des All-Star-Weeekends. Ausgerechnet durch eine Sperre Hagelins in den Playoffs wurde Chris Kreider nach Ablauf der College Saison (und Gewinn des NCAA-Titels) in die das kalte Playoff-Wasser geworfen. Trotz kleinerer Anpassungsprobleme zeigte er sein enormes Potential und stellte mit 5 Toren in der Playoffs ohne vorher ein Regular Season Spiel bestritten zu haben einen neuen NHL Rekord auf. Vor allem sein exzellentes Verständins mit Stepan, mit dem er schon bei zahlreichen Junioren-WMs zusammenspielte, und sein explosiver Antritt begeisterte Fans und Fachleute. Mit einer normalen Vorbereitung sollte Kreider in die Nähe der 30 Tore-Marke kommen und als Mitfavorit auf die Calder-Trophy gelten.

Durch den Rick-Nash-Trade und die Abgänge von Prust & Fedotenko haben die Rangers vier Spieler verloren, die ihre Stärken vor allem in der Defensive und im Penalty-Killing haben/hatten. Um die entstanden Lücken zu schließen wurden mit Aaron Asham, Jeff Halpern und Taylor Pyatt erfahrene Ergänzungsspieler mit Defensivqualitäten geholt.


Daneben haben die Rangers in der AHL mit Ryan Bourque J.T Miller, Christian Thomas sowie Oscar Lindberg und Jesper Fasth in der SEL junge Spieler, die im Verlauf der Saison auf einen Platz im Line-up spekulieren.


Mögliches Line-up:
Carl Hagelin - Brad Richards - Rick Nash
Chris Kreider - Derek Stepan - Marian Gaborik
Taylor Pyatt - Brian Boyle - Ryan Callahan
Mike Rupp - Jeff Halpern - Aaron Asham




zu Teil 2: