Einleitung
Die Utah Jazz befinden sich seit letztem Jahr im vollen Rebuild Modus und spielten die schlechteste Saison der Franchise seit 1981. Dafür wurden sie mit einem Lotterie Pick belohnt und werden nun versuchen ihre jungen Spieler zu entwickeln.In Salt Lake City wird daher wahrscheinlich auch die diesjährige Saison herschenken um nächstes Jahr erneut hoch zu draften.
Dabei stellen sich aber dennoch viele Fragen: Wie gut schlägt sich Rookie Dante Exum in seiner ersten NBA Saison? Können Derrick Favors und Enes Kanter den nächsten Schritt machen? Ist Coach Quin Synder der richtige um junge Talente zu entwickeln und wird Gordon Hayward seinem Vertrag gerecht? Einiges davon kann hoffentlich dieser Blog beantworten alles andere werden wir dann sehen wenn es am 29 Oktober wieder mit der neuen NBA Saison für die Utah Jazz los geht.
Was ist neu?
Der wohl stärkste Neuzugang der Jazz sollte Rookie Dante Exum sein. Zwar kann man momentan noch nicht sagen wie sich der 19 Jährige Australier wohl genau in der NBA schlagen wird, trotzdem steckt in ihm enormes Potential allein wegen seiner Größe, Schnelligkeit und Athletik. Der junge Australier zeigte zwar schon Spielverständnis und einiges mehr in der Summer League und bei der WM, trotzdem hat man bis jetzt noch zu wenig von ihm gesehen um ihn genau bewerten zu können.
Mit dem zweiten Erst-Runden Pick verpflichteten die Utah Jazz an 23. Stelle Small Foward Rodney Hood. Der Rookie soll den Utah Jazz vor allem mit seinem guten Wurf helfen das Spiel breit zu machen. Dasselbe gilt auch für Neuverplfichtung Steve Novak, den man via Trade von den Toronto Raptors verpflichtete. Mit ihm haben die Jazz einen weiteren Spieler, der Platz für die Big Men wie Enes Kanter und Derrick Favors schaffen kann, aber auch zum Beispiel Dante Exum mehr Platz gibt um zum Korb zu ziehen.
Unter dem Korb konnte man sich des weiteren mit Power Foward Trevor Booker verstärken, der die Bank der Jazz verbessern soll. Das Team verlassen haben der letztjährige Top Verdiener Richard Jefferson sowie Forward Marvin Williams. Damit verlieren die Jazz zwei Veteranen wodurch das Team dieses Jahr im Schnitt noch jünger wurde. Außerdem verließen John Lucas III, Brandon Rush, Diante Garrett und Andris Biedrins Salt Lake City. Aber nicht, dass das schon genügend Veränderungen wären mit Quin Snyder hat man nun auch einen neuen Coach und Nachfolger für Tyrone Corbin gefunden.
Umfeld
Außer das Coach Tyorne Corbin und Assistant Coach Sidney Lowe die Utah Jazz verlassen haben ist das Umfeld gleich geblieben. General Manager Dennis Lindsey entschied sich bei der Suche nach einem neuen Trainer für Quin Snyder, der bis dato noch keine Erfahrungen als NBA Headcoach gesammelt hat.Trotzdem ist Snyder schon lange im Basketball Geschäft.
Er spielte selbst bei Duke und wurde dort zweimal NCAA Champion, aber er hat auch viel Erfahrung als Assistent Trainer unter anderem bei Duke, den Austin Toros, ZSKA Moskau und zuletzt bei den Atlanta Hawks gesammelt. Dies zeigt, dass Quin Snyder schon viel gesehen hat und somit die nötige Erfahrung zum NBA Headcoach besitzt. Des weiteren gilt er als ein Trainer, der vor allem sehr gut in der Spielerentwicklung ist, was perfekt ins Profil der jungen Jazz passt. Trotzdem kann man natürlich noch nicht genau sagen wie er sich als Headcoach schlagen wird und es ist immer ein gewisses Risiko vorhanden, wenn man einen Trainer ohne Headcoach Erfahrungen verpflichtet.
Zum ruhigen Umfeld der Utah Jazz gehören aber natürlich auch die treuen Fans. Trotz der bescheidenen letzten Saison lagen die Jazz immer noch auf Platz 12 des NBA Zuschauerschnitts und damit zum Beispiel vor den Celtics, Rockets, Pacers und Nets.
Stärken
Im letzten Jahr waren bei den Utah Jazz rein statistisch eigentlich kaum Stärken zu erkennen, da sie nahezu in allen Bereichen unterdurchschnittlich waren. Die einzige große Stärke werden sowohl wie letztes Jahr die jungen Spieler sein. Dabei verwundert es um so mehr, dass die Jazz letztes Jahr nur auf Platz 26 im Pace Factor waren. Das sollte sich dieses Jahr vor allem durch Dante Exum als Backup Point Guard ändern, der für diese Rolle durch seine Athletik und Schnelligkeit wie geschaffen ist.
Aber Dante Exum ist nicht der einzige junge Spieler im Kader der Utah Jazz. Im Backcourt stehen neben ihm Starting Point Guard Trey Burke (21), die beiden Shooting Guards Ian Clark (23) und Alec Burks (23) sowie Small Forward Rookie Rodney Hood (21). Dasselbe gilt auch für die erfahreneren Spieler wie Enes Kanter(22), Derrick Favors(23) und Gordon Hayward (24), die alle schon mehr als drei Jahre NBA Erfahrung haben, dennoch aber sehr jung sind. Wenn diese drei in der Lage sind den nächsten Schritt zu machen haben die Jazz gute Chancen sich zu einem sehr starken Team zu entwickeln. Auch sollte die Bank mit Dante Exum, Rodney Hood, Steve Novak und Trevor Booker für besseres Spacing als in der vergangen Spielzeit sorgen.
Außerdem dürfte es interessant sein den diesjährigen Frontcourt der Jazz zu betrachten, wenn es hierbei Kanter oder Favors gelingt einen Schritt nach vorne zu machen, könnte dies die lang erhoffte Stärke der Jazz nach den Abgängen von Al Jefferson und Paul Millsap sein. Mit Trevor Booker kann man dann einen etwas erfahreneren Spieler von der Bank bringen, der dort mit dem bei der Basketball WM überzeugenden Rudy Gobert zusammenspielen könnte. Dazu hat man mit Dante Exum und Trey Burke zwei Pick n Roll Spezialisten, Steve Novak und Rodney Hood bringen Shooting von der Bank. Damit hat man zwar Spieler die verschiedene Rollen einnehmen können, trotzdem benötigen diese aber immer noch einen Star oder Go to Spieler an ihrer Seite um ihr Potential voll ausnutzen zu können.
Die letzte noch nicht erwähnte Stärke im Kader der Jazz ist Gordon Hayward, der Shooting Guard/Small Forward gehört zu den besten jungen Shootern und Shooting Guards und könnte die Rolle des Go to Spieler übernehmen. Hayward war den Jazz sogar soviel Wert, dass man das Angebot der Charlotte Hornets von 63 Millionen über 4 Jahre matchte, da er der Topscorer im Team war, sowie die zweitmeisten Assists verbuchte als auch die meisten Steals holte.
Schwächen
Die größte Schwäche der Jazz ist die Defense. Letzte Saison war man eines der schlechtesten Teams in der Verteidigung, dabei ließ man dem Gegner 102.2 Punkte im Schnitt zu und belegte den vorletzten Platz im Defensive Rating (111.3). Auch fehlte dem Team dabei oftmals der nötige Wille und Einsatz, was zu vielen Blowout Niederlagen für die Jazz führte. Die Defense war einer der schwer gewichtigsten Gründen warum man nur 22 Spiele gewinnen konnte. Ein weiteres Problem ist, dass momentan ein richtiger Go to Spieler im Kader fehlt, da man diesen letztes Jahr mit Al Jefferson verloren hatte. Trotzdem sollte man nicht ausschließen, dass sowohl Gordon Hayward als auch Derrick Favors das Potential dazu haben. Außerdem befinden sich durch die Abgänge von Richard Jefferson und Marvin Williams kaum bis keine Veteranen im Team die konstant für Punkte sorgen. Das könnte beim jungen Jazz Team schnell für Probleme sorgen, da es wahrscheinlich nahezu unmöglich ist, dass dieses relativ unerfahrene Team konstant spielt.
Spieler im Fokus
Bei den Utah Jazz gibt es einige Spieler die man in den Fokus nehmen könnte. Ich hab mich für Derrick Favors entschieden, da er ein sehr talentierter Spieler ist, der aber bis jetzt sein Potential noch nicht ausschöpfen konnte. Natürlich hätte man auch Gordon Hayward, Enes Kanter oder Dante Exum wählen können.
Derrick Favors wird nun seine vierte NBA Saison spielen, nachdem er 2010 an dritter Stelle gedraftet wurde. Der noch 23 Jahre junge Power Forward, der bis 2018 bei den Jazz verlängert hat ist immer noch umstritten und man ist sich immer noch unsicher ob er sein Potential und Talent jemals nutzen kann.Letztes Jahr war der Power Forward oftmals unkonstant und verschwand zu oft, dennoch konnte er sich steigern und legte 13.3 Punkte und 8.7 Rebounds auf bei 52% aus dem Feld und 66% von der Freiwurflinie. Außerdem wurde ihm bereits in der letzten Saison das nötige Vertrauen gezeigt indem er zum erstmal in seiner Karriere im Schnitt 30 Minuten pro Spiel bekam, dies war natürlich nur möglich durch die Abgängen von Al Jefferson und Paul Millsap. Trotzdem mangelte es ihm immer noch an Führungskraft und Favors war nicht in der Lage den nächsten Schritt zu machen.
Dieses Jahr dürfte er davon profitieren, dass er mit einem weiterentwickeltem Trey Burke und Rookie Dante Exum zwei Point Guards an seiner Seite hat die das Pick n Roll gut laufen können. Außerdem darf man nicht vergessen, dass Favors in seiner bisherigen Karriere unter keinem wirklich guten Coach spielte. Favors scheint auch diesen Sommer endlich den richtigen Ehrgeiz und die nötige Arbeitseinstellung gefunden zu haben, die ihm in den letzten Jahren oftmals abgesprochen wurde. Laut Berichten hat er den Sommer über zum ersten Mal in seiner Karriere wirklich an seinem Spiel gearbeitet um unter anderem seinen Sprungwurf zu verbessern. Dies war auch eine seiner Schwächen letzte Saison, da er nur 25.9 % von weiter als 10 Fuß Entfernung geworfen hat. Eine weitere Schwachstelle war sein geringer Einsatz in der Defense. Hoffentlich kann ihm dabei der neue Coach Quin Synder behilflich sein, da er eigentlich die nötigen körperlichen Voraussetzungen für einen guten Verteidiger hat. Dies zeigt erneut, dass vieles beim jungen Power Forward nur reine Kopfsache ist.
Jeder weiß, dass in Derrick Favors viel Potential steckt, aber ob er dieses wirklich nutzen kann und seinem 48 Millionen Dollar Vertrag gerecht wird kann nur die aktuelle Saison zeigen. Hoffentlich wird es ihm gelingen dieses Jahr endlich den nächsten Schritt zu schaffen und sich über die nächsten Jahre zu einem den besten Power Forwards in der starken Western Conference zu entwickeln. Bei Favors könnte es aber auch genauso gut in die andere Richtung gehen, sodass er sich niemals richtig weiterentwickeln wird und derselbe solide Spieler wie in der vergangenen Saison bleibt, dies sollte aber nicht der Anspruch eines Top drei Picks sein. Deshalb sieht ihn mancher einer schon als den nächsten Kwame Brown..
Ich möchte mir daher kein genaues Urteil über Derrick Favors leisten.
Aber ich glaube und hoffe, dass er seinem Vertrag gerecht wird und mit dem Vertrauen, das die Utah Jazz und Quin Synder ihm geben, nutzen kann. Damit er sich zu einem guten Power Forward entwickeln kann und vielleicht dieses Saison sogar sein Breakout Jahr feiert.
Fazit
Auch die diesjährige Saison der Utah Jazz steht vollkommen im Zeichen des Rebuild und der Spielerentwicklung. Dabei dürfte es sehr wahrscheinlich sein, dass die Jazz trotz eines talentierteren und eventuell auch besseren Teams wieder am unteren Ende der starken Western Conference stehen werden. Damit hat man aber auch gleichzeitig die Chance sich nächstes Jahr erneut in der Draft Lotterie zu verbessern. Trotzdem sind die Jazz ein spannendes Team mit zwei sehr jungen Point Guards in Dante Exum und Trey Burke, welche zwar noch viel lernen müssen, aber damit das richtige Team haben um sich mit viel Spielzeit zu entwickeln. Dabei lässt s hoffen, dass Spieler wie Enes Kanter und Derrick Favors endlich den nächsten Schritt machen. Alles im Allem sind die Utah Jazz ein Team für die Zukunft bei dem man zwar noch nicht genau sagen kann wie lang es wirklich dauern wird bis man wieder von den Playoffs träumen kann. Trotzdem hat die Vergangenheit gezeigt, dass immer mehr Teams dem Vorbild der Oklahoma City Thunder folgen und möglichst viele Talente über die Draft zu verpflichten. Dies scheint auch der Plan der Utah Jazz zu sein. Hoffen wir, dass er aufgeht.
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