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Gründer: xxlhonk | Mitglieder: 180 | Beiträge: 80
Von: plag0310
24.02.2014 | 1803 Aufrufe | 5 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 10.0
Wunder gibt es immer wieder
Mirko und die neue Hoffnung
Es ist vollbracht. Der erste Sieg im neuen Jahr und das an einem super Wochenende.

Was ein grandioses Wochenende in der Bundesliga. Na gut, kommt immer darauf an, von welchem Verein man denn Fan ist. Wie ist das eigentlich so als Bayernfan, kann man da noch richtig Freude empfinden über so einen Sieg?

Als Bayernfan schaltet man doch nun die Nachrichten ein, bekommt gesagt, dass der Verein 4:0 in Hannover gewinnt und man nimmt es zur Kenntnis. Nichts anderes war zu erwarten, keiner hat was anderes erwartet und die Bayern erfüllen auch die Erwartungen einfach momentan. Wenn als nächstes ein Beitrag kommt über einen sibirischen Bär, der beim Auto fahren All together now von DJ Bobo im feinsten Sopran trällert und auf einem Fisch Gitarre dazu spielt, rastet man schon eher aus vor Freude, oder?






Als Anhänger des Hamburger Sportvereins dagegen hatte man dieses Wochenende allen Grund zur Freude. Aber fangen wir doch am Anfang an.
Erstmal ging es schon los, dass die Jungs nicht vier, sondern nun sieben mal in der Woche zum Training antanzen müssen. Diese Schlagzeile musste ich aber auch wiederholt lesen, um zu kapieren, was da Sache war. Die Spieler hatten vorher unter Fink und Van Marwijk vier mal Training, montags komplett frei und dann gingen die Einheiten teilweise nur 60 Minuten. Ganz ehrlich? Die beiden fragen sich, was sie falsch gemacht haben, dass der HSV unter ihnen so kacke gespielt hat?
Wie will man denn in nur einer Stunde, vier Stunden in der Woche überhaupt was einstudieren an Taktik, besonders defensiv? In 60 Minuten pro Tag kapieren manche Leute nicht mal, wie man einen Toaster bedient!
Ich dachte immer Fußball wäre ein Fulltime Job, mehrere Einheiten am Tag bis zum Erbrechen, dann Massagen, Krafttraining, Taktikbesprechungen, Spielanalysen. Zwischendurch Medientermine für den Verein, die aber nicht zwingend als Arbeitszeit angerechnet werden. Vor allem auch zusammen als Mannschaft geschlossen Mittag essen, schmackhaft zubereitet vom eigenen Vereinskoch.
Pustekuchen. Und nicht mal den als Speise gab es.

Nun hat Slomka genau an diesen Schrauben gedreht, wie man so schön sagt. Aber war das wirklich so schwer zu kapieren? Ich meine, Bert hatte einiges versucht. So hatte er den freien Montag gestrichen, die Spieler durften vor einem Heimspiel zu Hause statt im Hotel übernachten. Alles auch gute Ideen, aber den Einfall, dass die Spieler sich mal öfter auf dem Platz sehen sollten, damit das klappt, wofür sie bezahlt werden, darauf kommt man als Holländer nicht? Ich will das gleiche Gras haben, was er hat. Schön eine Stunde am Tag zur Arbeit, mehrere tausend Euros kassieren und danach mir irgendwo einen bunten machen und davonschweben. Wahrscheinlich hat Van Marwijk nicht mal graue Haare, das ist nur irgendwie die Asche von all den Lunten, die er so verpufft hat.
Versteht mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Bert, ein sympathischer Mann und auch ein guter Trainer. Für Niederländer. Auch bei Ansprachen oder Gesprächen mit den einzelnen Spielern stelle ich mir das recht kompliziert vor. Es ist ja nun mal so, dass er nicht perfekt deutsch und einfach nicht jede Vokabel wissen kann, was aber nicht seine Schuld ist. Dadurch war es am Ende in solch einer prekären Lage nicht mehr möglich, die Spieler zu erreichen, auf sie einzugehen in der Art, in der es eben nötig gewesen wäre.
"Heiko, we cheht es dier?" Westermann guckt nur wie ein Buslenker und hat keine Ahnung, was der Tulpenverkäufer von ihm will und häkelt an seinem Pullover weiter.
Mirko hat aber auch den richtigen Riecher gehabt (das ist keine Anspielung auf seine ach-du-scheiße-große Nase) und die serbische Brechstange ausgepackt. Rajkovic, angetrieben von Trainingsschlägereien und den feinsten Kartoffelschnäpsen aus Südosteuropa, kam direkt im Supermankostüm, getarnt als HSV-Trikot, von der Tribüne gesprungen und hatte den alkoholhaltigeren Atem im Kampf mit Lewandowski, der wie benommen keinen Stich gesehen hatte. Solche Typen braucht es im Abstiegskampf.

Slomka war auf jeden Fall die richtige Wahl, wie ich finde. Sowohl bei Schalke als auch bei Hannover hat er einen hervorragenden Job gemacht, wurde aber viel zu früh entlassen, meiner Meinung nach. Und da die Konkurrenz um Stuttgart, Bremen, Frankfurt, Braunschweig und Freiburg ausnahmsweise mal für den HSV gespielt haben, sieht das alles plötzlich nicht mehr so schlimm aus, wie noch vor einer Woche.
Der Funke Hoffnung ist auf alle übergesprungen und wurde zum großen Feuer der Leidenschaft. Wenn das die nächsten Wochen anhält oder sich gar noch steigert, wäre das für alle beteiligten Gold wert. Denn die nächsten Wochen sind entscheidend, da geht es gegen die direkte Konkurrenz und man kann die komplette Saison plötzlich in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Zu guter Letzt möchte ich noch unserer Kultfigur Hermann Rieger die letzte Ehre erweisen, auf dass er in Frieden ruhen mag und über den HSV nun von oben wacht. Der Sieg am Samstag war nur für dich.

Entschuldigt die kurze Werbeunterbrechung, aber ich schreibe auch auf meinem persönlichen Blog unter fl1pstrohhut.wordpress.com und freue mich über jeden Leser.

ø 10.0
KOMMENTARE
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plag0310
24.02.2014 | 22:26 Uhr
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plag0310 : 
24.02.2014 | 22:26 Uhr
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plag0310 : 
Der Ansicht bin ich auch.

Es ist schon höchst fragwürdig, in wie fern die Chemie nicht gestimmt hat zwischen Van Marwijk und der Mannschaft. Sicherlich kommen denn auch noch die negativen Erfahrungen aus den Spielen dazu und was nicht alles los war um den HSV herum. Vielleicht, auch wenn es nicht gerade die schönste Art ist und eher traurig, musste auch erst jemand sterben, dass die Spieler sich der Vergänglichkeit von allem und der Leidenschaft der Fans für diesen Verein bewusst sind und eine Reaktion gezeigt haben.

Dazu kommt noch der psychologische Aspekt. Wenn vor der Saison die ganze Zeit von Euro League und sonst was geredet wird und man als Spieler dann auf die Tabelle schaut und sich bewusst ist, dass man gerade schlecht und unter seinen Möglichkeiten spielt, spiegelt sich das in der Leistung auf Dauer wider. Und das ging ja immer weiter und wenn dann vielleicht der Draht zu anderen Spielern oder Vertrauenspersonen im Verein fehlt, weil im Vorstand und Trainerteam irgendwie jeder gegen jeden ist, fällt man schnell in ein Loch.
Die Mannschaft trat als solches auf und das ist der entscheidene Punkt. Ein Umdenken hat begonnen und das ist das wichtige. Sowohl im Verein als auch in der Mannschaft.
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Resettozero
24.02.2014 | 22:13 Uhr
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24.02.2014 | 22:13 Uhr
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Das ist richtig... dafür ist man dann abends zum Italiener und hat sich gegenseitig beschworen, es besser zu machen. Das Ergebnis war Braunschweig.
Es ist sicher richtig, dass mehr Training dem Team nicht schadet, und auch andere Dinge sicher nicht. Was mich aber immer wieder wundert, und das hat sich auch an diesem Wochenende wieder gezeigt, ist doch eigentlich, dass alle auf einmal wieder wissen, was sie eigentlich zu tun haben auf dem Platz. Ich meine, das sind Profisportler. Als Trainer muss man denen ja eigentlich nicht mehr die Basics beibringen, und Tabellenlesen sollten sie auch können. Grundsätzlich kann ich nicht glauben, dass der Trainer einer Mannschaft, die Vizeweltmeister geworden ist, ein schlechter Trainer ist. Es fällt mir schwer mir vorzustellen, dass so einer eine Mannschaft nicht erreichen kann. Natürlich kann es sein, dass die Chemie einfach nicht stimmt, aber dass die Spieler sich ein Auftreten angewöhnen, wie es in den sieben Spielen davor der Fall war ist schon seltsam. Und dann kommt Slomka und "zack!" geht's wieder. So fragwürdig das beinahe halbe Pensum an sich aussieht... worin ich mit dir übereinstimme... kann das wirklich alles sein?
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plag0310
24.02.2014 | 19:38 Uhr
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plag0310 : 
24.02.2014 | 19:38 Uhr
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plag0310 : 
Den Blog habe ich ein wenig polustisch und sarkastisch verfasst.

In welchem Umfang nun die Trainingseinheiten waren, kann ich auch nicht beurteilen aber eine Erhöhung von vier auf sieben spricht ja eindeutig von fast einer Verdoppelung des Aufwands.
Aber eben auch die Tatsache, dass vorher nicht gemeinsam Mittag gegessen wurde, finde ich erschreckend in Hinbetracht auf die Teamchemie zum Beispiel.
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Resettozero
24.02.2014 | 19:31 Uhr
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24.02.2014 | 19:31 Uhr
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Dein Wunsch in allen Ehren - so spassig waren die letzten Wochen und Monate ja nun fürwahr nicht für diejenigen, die sich mit dem HSV befassen wollen / müssen / dürfen (nicht zutreffendes bitte streicheln). Da macht dieser Sieg gegen den BVB schon euphorisch. Ich habe mir danach zum Beispiel eine Flasche Schampus gegönnt. Ganz alleine. Und ich sage euch, es war gut.
Dennoch muss jetzt einfach weiter so gearbeitet und gerackert werden, und es bleibt einfach zu hoffen, dass genau dieses streitbare Team, das jetzt den Widerstand eingeläutet und das vielbeschworene Aufbäumen gegen den Abstieg zu meinem grossen Erstaunen tatsächlich nicht nur angefangen sondern auch aufrechterhalten hat, auch genauso im Spiel bleibt - und weiterkämpft. Denn wie gesagt: die nächsten fünf (!) Spiele sind gegen direkte Konkurrenten. Wenn wir da mit mindestens 10 Punkten rausgehen sollten wir das schlimmste eigentlich überstanden haben, wenn wir tatsächlich alle fünf gewinnen weil keines der anderen Teams bis dahin selbst den Trainer wechselt darf man sich ziemlich sicher in Sicherheit wähnen - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und nicht ganz leicht, wenn man bedenkt, wie schnell man bei uns nach einer Riesenserie von zwei Siegen wieder nach Europa schreibt und damit dem gemeinen Fan unterstellt, er würde genauso denken.
Was von den vier Trainingseinheiten rein zahlenmässig zu halten ist kann ich nur schwer bewerten - sind damit reine praktische Einheiten gemeint, ohne Taktikschulungen, Krafttraining, Regenerationen, usw? Oder beinhaltet es Praxis und Theorie gleichermassen? In letzterem Fall finde ich vier Einheiten tatsächlich bedenklich wenig; mein eigener "aktiver" Sportbetrieb beläuft sich aber auch auf Schach, was sportlich gesehen nicht unbedingt dieselbe Ertüchtigung erfordert solange man nicht mit Figuren spielt, die pro Stück fünf Kilo wiegen. Da möchte ich mir keine feste Meinung anmassen ohne eine grössere Datenbasis zur Beurteilung zu haben.
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plag0310
24.02.2014 | 18:54 Uhr
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plag0310 : 
24.02.2014 | 18:54 Uhr
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plag0310 : 
Ich möchte versuchen, wieder etwas mehr Leben hier in die Bude zu kriegen. Der Blog ist jetzt nicht direkt eine Vorschau oder eine Analyse. Er soll einfach nur gelesen werden, dabei Spaß machen und die leute animieren, sich wieder mehr mit dem HSV zu beschäftigen.

Wie in guten, als auch schlechten Zeiten, sagt man doch so schön :-D
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