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WM 2014


Gründer: Voegi | Mitglieder: 30 | Beiträge: 7
07.06.2014 | 2599 Aufrufe | 2 Kommentare | 3 Bewertungen Ø 7.0
Deutschland - Armenien 6:1
Marco, du wirst uns fehlen!
Podolski überzeugt bei der Generalprobe

Die Generalprobe zur anstehenden Weltmeisterschaft ist geglückt! Die deutsche Fußballnationalmannschaft schlug die Auswahl Armeniens um ihren Superstar Henrich Mkhitaryan mit 6:1. Der Sieg wurde jedoch von der schweren Verletzung von Mittelfeldspieler Marco Reus überschattet, der nun nicht mit nach Brasilien fliegen kann. Nichts desto Trotz ist nun - wie bei jedem kommenden Spiel der Nationalmannschaft - wieder Zeit, die Gewinner, Verlierer, Überraschung und Unwort des Spiels zu küren.

Gewinner des Spiels

Gewinner gab es am vergangenen Abend sicher einige. Deshalb wird dieser Absatz bestimmt auch etwas länger! Angefangen beim Spieler des Spiels. Ohne Frage: Lukas Podolski. Wie schon beim peinlichen 2:2 gegen Kamerun Anfang der Woche brachte der Arsenal-Star, der in der 44. Minute für den verletzten Marco Reus eingewechselt wurde, frischen Wind ins Spiel. Sein Tor und seine drei Vorlagen waren das Sahnehäubchen seiner extrem starken Leistung. Er könnte nun davon profitieren, dass sein Dortmunder Konkurrent die Weltmeisterschaft verpassen wird und - wie bereits bei der letzten WM 2010 in Südafrika - zum Stammspieler werden.

Doch mit André Schürrle hat er da einen starken Konkurrenten. Der beim Stadtrivalen Chelsea London aktive Flügelstürmer begann auf der rechten Seite, machte dauerhaft Alarm und brachte die deutsche Auswahl kurz nach dem Seitenwechsel nach einer starken Podolski-Hereingabe mit einem ahnsehnlichen Hackentor in Führung.

Wir bleiben in der Offensive: wie erwartet blieb Mesut Özil von Beginn an auf der Bank sitzen; kam erst Mitte des zweiten Abschnitts. Für ihn gab Bayerns Toni Kroos den Zehner und war - anders als gegen Kamerun, als er dauerhaft die Stollen von Stephané Mbia und Co. spüren musste - von Anfang an da. Als kluger Passgeber, der sich auch nicht zu schade war, hinten auszuhelfen und auch mal die Drecksarbeit zu erledigen - unter dem Strich: er machte all das besser, woran es Özil mangelte.

Kommen wir langsam zum defensiven Teil der Mannschaft. Kapitän Philipp Lahm stellte seine Fähigkeiten als Allzweckwaffe unter Beweis und machte auf der Sechs ein starkes Spiel. Wenn 100% fit, ist der gelernte Außenverteidiger der beste - zumindest der zuverlässigste - Deutsche. So auch gestern, als er klug verteidigte, sich aber noch etwas zu selten ins Offensiv-Spiel einschaltete.

Auch die Außenverteidiger erledigten einen guten Job. Für Erik Durm begann auf links der Schalker Benedikt Höwedes. Dieser spielte die vollen 90 Minuten plus Nachspielzeit durch, war defensiv eine Bank und offensiv sehr aktiv. Sein Engagement in den Vorwärtsgang krönte er mit seinem ersten Länderspieltor zum 4:1.

Auch sein Pendant auf der rechten Seite, Jerome Boateng, konnte glänzen. Zwar will der Bayern-Verteidiger laut eigener Ausage lieber innen verteidigen, aber auch auf der rechten Seite machte er gestern viel Alarm und war vor allem im Vergleich zu seinem lustlosen Auftritt gegen Kamerun kaum wiederzuerkennen. Gleich drei dicke Chancen hatte er, um sein erstes Länderspieltor zu erzielen - alle drei blieben ungenutzt. Die von ihm gewohnte Lässig-, aber auch Nachlässigkeit, im Defensiv-Verhalten war zwar immer noch da, aber wenn sich Boateng weiter so präsentiert und auch das Duo Höwedes / Durm so funktioniert wie in den letzten beiden Spielen, ist unser Außenverteidigerproblem bald passé.

Verlierer des Spiels:

Von den 17 eingesetzten Akteuren konnten zwar die meisten überzeugen, aber eben doch nicht alle. Sami Khedira spielte zwar nicht komplett schlecht, aber in seiner Zweikampfführung und auch seiner Körpersprache war zu merken, dass er noch meilenweit von seiner Top-Form weg ist. Allerdings brauchen wir für das Ziel "WM-Titel" eben Spieler, die immer voll rein gehen - Khedira ist das nach sechsmonatiger Verletzungspause nach Kreuzbandriss noch nicht.

Mehr oder weniger unfreiwillig muss sich auch Marco Reus in die Reihe der Verlierer des gestrigen Spiels einreihen. Durch seinen Teilabriss im Syndesmoseband kurz vor dem Seitenwechsel, den er sich ohne absichtliche Einwirkung seines armenischen Gegenspielers bei einem Zweikampf zuzog, muss seine erste WM-Teilnahme bis frühestens 2018 warten. Denn der DFB gab heute morgen bekannt: Reus fliegt nicht mit ins WM-Lager! Doch auch zuvor machte der 25-Jährige keine gute Partie und spielte ungewohnt lustlos. Ohne hier irgendjemand irgendeine Absicht unterstellen zu wollen: mäßige Auftritte sind wir von Dortmundern in der Nationalmannschaft ja aber mittlerweile gewohnt. Auch wenn Reus bis dato eine Ausnahme darstellte.

Keinen glücklichen Tag erwischte Dortmunds Urgestein Kevin Großkreutz. Nur 60 Sekunden nach seiner Einwechslung ging er nicht gut in einen Zweikampf im eigenen Sechzehner - Elfmeter! 1:1. Dass er mit einer Energie-Leistung immerhin noch das 6:1 mitvorbereitete, kann man wenigstens als halbe Wiedergutmachung für seinen defensiven Bock sehen. 2014 ist bislang echt nicht das Jahr des Kevin Großkreutz: keine Titel mit dem BVB, die Döner-Affäre, die Pinke-Affäre, der verschuldete Elfer im Nationalteam nach 60 Sekunden - wenn man die Liste jetzt so weiterführen würde, käme als nächstes wohl ein Wechsel zum FC Schalke 04 ...

Wenn wir schon beim FC Schalke sind: Julian Draxler hat bestimmt auch nicht von diesen letzten beiden Spielen profitiert. Der Youngstar galt aufgrund der großen Konkurrenz im offensiven Mittelfeld lange als Streichkandidat; als sich Joachim Löw dann aber gegen Marcel Schmelzer, Shkodran Mustafi und Kevin Volland und für Draxler entschied, hatten nicht wenige Fans der Königsblauen die Hoffnung, ihr größtes Talent mindestens einmal bei der WM zu sehen. Dass das nun trotz der Verletzung von Marco Reus schwierig wird, hat nicht zuletzt mit den starken Leistungen seiner Konkurrenten Schürrle und Podolski zu tun. Hinzu kommt, dass er selbst sowohl gegen Kamerun als auch gegen Armenien ohne Einsatzminute blieb. Die Hoffnungen auf Spielzeit bei der WM werden immer geringer ...

Das gleiche Schicksal könnte Matthias Ginter vom SC Freiburg ereilen. Auch er galt lange als Streichkandidat, jedoch entschied sich Bundestrainer Löw bekanntlich für ihn. Doch auch er musste in den letzten beiden Testspielen die komplette Spieldauer neben dem Rasen verbringen und schaute zu, wie Per Mertesacker und Mats Hummels ihre Sache gut, aber nicht sehr gut machten. Der nächste Schock ereilte den Defensiv-Mann, als für Reus nicht Stürmer Kevin Volland, sondern Innenverteidiger Shkodran Mustafi nachnominiert wurde. Warum eigentlich?

Überraschung des Spiels:

Die Nachnominierung von Genuas Mustafi ist ein gutes Stichwort für die "Überraschung des Spiels"! Dass Marco Reus ausfällt, sollte nach dem Durchlesen dieses Blogs wohl nun auch dem letzten bekannt sein. Verletzungen passieren, Verletzungen gehören zum Sport. Dass Verletzungen einen Traum oder sogar eine Karriere zerstören können, ist auch unter Fußballern bekannt, aber wenn jeder mit diesem Gedanken im Hinterkopf in ein Spiel gehen würde, würde das in etwa so aussehen wie 1982 "der Nichtangriffspakt von Gijón".

Mit Marco Reus fällt nun der aktuell beste deutsche Offensiv-Spieler aus, doch zum Glück haben wir auf der Bank mit André Schürrle, Lukas Podoski und Julian Draxler gleich drei fähige Leute sitzen, die diesen dennoch schmerzhaften Ausfall kompensieren können.

Die Überraschung ist jedoch, dass für Reus nicht Stürmer Kevin Volland nachnominiert wurde, sondern Shkodran Mustafi. Wie hoch stehen denn die Chancen, dass der bei der WM zum Einsatz kommen wird? Die Innenverteidigung aus Mertesacker und Hummels / Boateng scheint gesetzt, dazu kommt noch Matthias Ginter, der im direkten Vergleich zu Mustafi die Nase vorn haben sollte; anders kann man sich die Nicht-Nominierung des Sohnes zweier Albaner und die Berücksichtigung Ginters bei der Auswahl zum 23er-Kader am vergangenen Dienstag nicht erklären.

Nun zur Gegenfrage: wie stehen denn die Chancen, dass Kevin Volland zum Einsatz kommen würde? Nach dem couragierten Auftritt vom einzigen echten Stürmer Miroslav Klose und den ebenfalls guten Leistungen von den zwei falschen Neunern Thomas Müller und Mario Götze sind diese zwar nicht unbedingt gestiegen, aber sie sind immer noch höher als die von Mustafi.

Unwort des Spiels:

Eigentlich stand das Unwort des Spiels in "Syndesmosebandriss" schon fest, aber nachdem im kompletten Blog in jedem zweiten Satz die Verletzung von Marco Reus thematisiert wurde, erspare ich euch jetzt einen weiteren Absatz hierzu und nenne "Luftloch" als "Unwort des Spiels". Während zweimal Götze, Höwedes, Podolski, Klose und Schürrle im zweiten Durchgang immerhin das Tor trafen, so war es in der ersten Halbzeit gleich dreimal Thomas Müller, einmal André Schürrle und ein armenischer Akteur mit einem viel zu komplizierten Namen, um den hier zu nennen, die eine riesige Torchance vergaben, weil sie den Ball nicht trafen. Hätten alle Spieler immer den Ball getroffen und ihn auch in die Maschen genagelt, stünde es bereits zur Pause 4:1 und am Ende 10:2 - hätte doch was, oder?

KOMMENTARE
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Karrramba
MODERATOR
08.06.2014 | 19:50 Uhr
0
-1
Karrramba : 
08.06.2014 | 19:50 Uhr
-1
Karrramba : 
Schon irgendwie ein Schock die Verletzung von Reus. Aber es hilft ja nix, gleichzeitig hat der Auftritt von Podolski auch wieder Mut gemacht. Ausreden wird es am Ende sowieso nicht geben... ab jetzt zählt es!
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